Behandelter Abschnitt Ps 57
Psalm 57 betrachtet mehr das Böse und die Bewahrung des Gläubigen, indem dieser sich auf das Wort stützt; er ist mehr der Ausdruck des Vertrauens auf Gott, als der Zuflucht des Gerechten, obwohl dieser in demselben Geiste, unter denselben Umständen und auch unter demselben Namen sich zu Gott wendet. Die Flügel Gottes sind ein Bergungsort, bis das Verderben vorübergezogen ist, und der Gläubige erwartet eine völlige Rettung von dem herrlichen Einschreiten Gottes, wodurch der Prüfung ein Ende gemacht werden wird. Gott wird vorn Himmel senden und retten. Daher ist der Schluss dieses Psalmes triumphierender als der des vorhergehenden. „Ich will dich preisen, Herr, unter den Völkern, will dich besingen unter den Völkerschaften. Denn groß bis zu den Himmeln ist deine Güte, und bis zu den Wolken deine Wahrheit“ (V. 9 u. 10). Der Gerechte erwartet, dass Gott Sich über die Himmel erhebe, und Seine Herrlichkeit über der ganzen Erde sei. Auf Erden gibt es keine Hilfe, niemanden, auf den er blicken könnte, aber das wirft ihn gerade völliger auf Gott lind bewirkt so ein zuversichtlicheres Vertrauen auf Seine Beschirmung und auf die schließliche Entfaltung Seiner Macht in der Rettung. So ist es stets. „Gott wird vom Himmel senden“; wie richtet das die Blicke des Überrestes nach oben und verbindet ihn mit einer himmlischen Rettung! Dann wird Jehova gepriesen.