Behandelter Abschnitt Ps 58
Jede Gerechtigkeit schweigt in Israel. Die Gottlosen sind gottlos, und nichts anderes. Der Gottesfürchtige wartet auf das Gericht über sie, denn „wird dem Gesetzlosen Gnade erzeigt, so lernt er nicht Gerechtigkeit: im Lande der Geradheit handelt er unrecht“ (Jes 26,10). Von denselben Menschen sagt David: „Man ergreift sie nicht mit der Hand, und der Mann, der sie anrührt, versieht sich mit Eisen und Speeresschaft“ (2Sam 23,6.7). Daher wartet der Gerechte auf das Gericht, auf das nach dem eigenen Zeugnis Gottes allein mögliche Mittel zur Beseitigung des Bösen; denn Gott hat ihnen in vollstem Maße Geduld erwiesen, aber selbst wenn Gottes Hand hoch erhoben ist, wollen sie nicht schauen (Jes 26,11). Doch die Rache zur Befreiung der Gerechten wird kommen, und die Menschen werden sagen: „Fürwahr, es gibt Lohn für den Gerechten; fürwahr, es gibt einen Gott, der auf Erden richtet!“ (vgl. Jes 26,9). Das ist der Zweck dieser schrecklichen Gerichte: sie führen die Regierung und das gerechte Gericht Gottes auf der Erde herbei. Uns hat die Gnade aus der Welt herausgenommen; wir sind nicht von ihr, wie Christus nicht von ihr war. Und was unsere Rettung, selbst aus Leiden, anlangt, so wird Christus kommen und uns aus dem Bösen herausnehmen, so dass wir in keiner Weise die Vernichtung unserer Feinde zu suchen brauchen. Für den verfolgten Überrest dagegen ist das die einzige, und zwar die verheißene Rettung, nicht das allein, es führt auch die Regierung Gottes auf der Erde herbei.