Behandelter Abschnitt Ps 49
Psalm 49 enthält die Moral oder die Folgerung, die für alle aus diesen Gerichten Gottes hervorgeht. Wohlfahrt, Hoheit, alles was hoch und erhaben im Menschen ist, ist nichts. Der Mensch erwartet, dass er bleiben werde; er nennt Ländereien nach seinem Namen, er segnet seine Seele, wird gelobt von seinen Nachkommen und gerühmt als klug und weise, weil er sich selbst gütlich getan hat. Doch er wird in den Scheol gelegt gleich Schafen; die Hoffnung des Menschen dieser Welt geht verloren. Er verlässt die Welt, in der er in Ansehen war, das Gedächtnis, das von ihm bleibt, ist nichts für ihn und dient nur zum Betrug für andere. Satans Macht ist nur für dieses Leben, nach diesem gibt es keinen Betrug mehr. Der Mensch, der in Ansehen ist und keine Einsicht hat, gleicht dem Vieh, das vertilgt wird; aber der gerechte Überrest vertraut auf Gott: seine Seele wird erlöst von der Gewalt des Scheols; Gott wird ihn aufnehmen. Die Bewahrung auf der Erde oder die himmlische Segnung werden hier nicht genau unterschieden. Die unmittelbare Hoffnung der Treuen möchte sich eher darauf richten, dass sie am Leben erhalten bleiben, aber sie gibt denen, die getötet werden sollten, die völligste und gewisseste Hoffnung. Dasselbe finden wir in Lk 21,19: „Gewinnet eure Seelen“, und in Mt 24,13; auch da ist der Doppelsinn absichtlich festgehalten.