Behandelter Abschnitt Ps 50
Psalm 50 führt uns auf einen neuen Boden; er zeigt das Gericht Gottes über das Volk. Jehova, der mächtige Gott, ruft die ganze Erde zusammen. Die Einleitung zu diesem Psalm ist herrlich; sie bedarf weniger Erklärung. Gott strahlt hervor aus Zion, der Schönheit Vollendung. Die beiden ersten Verse fassen den Hauptinhalt des Psalmes zusammen; von Vers 3 an folgt dann die weitere Entwicklung. Der Himmel wird aufgefordert, als ein Zeuge der Gerechtigkeit zugegen zu sein, ebenso die Erde; doch betrifft das Gericht in besonderer Weise das Volk Israel. In den Versen 5 und 6 nimmt Gott die Sache des Überrestes in Seine Hand und versammelt Seine Frommen, die jetzt beim Opfer einen Bund mit Ihm geschlossen haben. Ich denke, dass diese Worte gebraucht werden im Blick darauf, dass die Frommen Christum sehen sollen, den sie durchstochen haben. Obwohl Gott schließlich in Zion Seinen Sitz hat, treten die Himmel auf, um Seine Gerechtigkeit zu verkünden, und das ist wohl zu unterscheiden von Seinem Gericht. Es ist etwas Allgemeines; es ist an und für sich nicht das Gericht Gottes. Ich bezweifle nicht, dass Gottes Herrlichkeit in allem hervorstrahlen wird, aber auf eine besondere Weise. Wir dürfen wohl sagen, dass es die verherrlichten Heiligen sind, die dies zur Schau stellen, natürlich in Verbindung mit Christo, und zwar so völlig, dass sie die Erde richten werden. Es handelt sich nicht um ein Gericht durch zweite Ursachen, mittelbar, durch Ereignisse usw.: Gott Selbst ist jetzt der Richter; deshalb versammelt Er auch Seine Frommen. In Vers 7 empfängt das Volk sein Urteil. Gott will nicht Opfer, Er will Gerechtigkeit. Er kann die Bosheit nicht dulden, noch erlauben, dass die Bösen länger unter Seinem Volke seien. Ganz dasselbe finden wir in Jesaja 48 und Jes 57. Der Mensch meint, Gott sei wie er; aber alles wird vor Ihm in Ordnung gebracht werden. Das ist Gottes Urteil.