Behandelter Abschnitt Neh 3
Gehen wir jetzt zum 3. Kapitel über und besehen uns Nehemias Gefährten am Werk. Auch da finden wir vieles, was uns belehrt und uns unsere eigenen Tage und Umstände vor Augen führt.
Alle zusammen, Vornehme und Geringe, bilden ein Volk von Arbeitern. Der Dienst an der Stadt Gottes hat sie alle auf einen Boden gestellt. Die Reichen werden erniedrigt, die Armen erhöht – ein schöner Anblick zu seiner Zeit und an seinem Platz. Dann finden wir einige mit Auszeichnung genannt: Baruk, der Sohn Sabbais, bessert „eifrig“ aus (V. 20); die „Töchter“ Schallums bessern mit ihrem Vater aus (V. 12); einige der Priester „heiligen“ ihr Werk an ihrem Teil der Stadtmauer (V. 1), während andere von ihnen in gewöhnlicher Weise arbeiten (V. 22.28). Wieder andere bauen „tausend Ellen“ (V. 13). Dann aber ist es schmerzlich, an einer Stelle hinzugefügt zu sehen, dass die Vornehmen der Tekoiter überhaupt nicht arbeiteten. „Sie beugten ihren Nacken nicht unter den Dienst ihres Herrn“ (V. 5).
Derartige Unterschiede hat es zu allen Zeiten gegeben. Auch in unseren Tagen sind sie reichlich vorhanden. Wir sehen sie bei der Errichtung der Stiftshütte in der Wüste, bei den Kämpfen in Kanaan, bei den Begleitern Davids am Tag seiner Verbannung, wie später unter den Jochgenossen des Apostels Paulus. Dabei können auch heute Frauen an der Arbeit am Evangelium und am Dienst Jerusalems teilnehmen, wie einst die Töchter Schallums und später die Frau des Aquilla. Ja, sie können ein gutes Werk tun. Doch es ist nützlich daran zu denken, dass ein jeder seinen Lohn empfangen wird nach seiner eigenen Arbeit (1Kor 3), und ferner, dass der Herr sowohl die Beschaffenheit als auch die Menge dessen abwägt, was Ihm gegeben wird (Mt 20,1-16).