Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Auch euch, die ihr einst (gott)entfremdet und feindlichen Sinnes in euren bösen Werken waret, –
um wieviel mehr wird das Blut Christi, der kraft ewigen Geistes sich selbst als ein fehlerloses Opfer Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir dem lebendigen Gott dienen!
Du kommst dem entgegen, der Freude daran hat, Gerechtigkeit zu üben, denen, die auf deinen Wegen deiner gedenken. Doch ach, du bist in Zorn geraten, denn wir haben gesündigt durch unsere Untreue allezeit und unsern Abfall.
und biete dich selbst ihnen in jeder Beziehung als Vorbild guter Werke (oder: für ein gutes Verhalten) dar. In der Lehre beweise Unverfälschtheit, würdevollen Ernst,
der sich selbst für uns dahingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und sich ein reines Volk zum Eigentum zu schaffen, das eifrig auf gute Werke bedacht ist (2.Mose 19,5; 5.Mose 14,2).
Nimmermehr! Es bleibt vielmehr dabei: Gott ist wahrhaftig, ob auch jeder Mensch ein Lügner ist (Ps 116,11), wie es in der Schrift heißt (Ps 51,6): „Du sollst in deinen Worten (oder: Urteilssprüchen) als gerecht erfunden werden und Sieger bleiben, wenn man mit dir rechtet.“
Wenn aber so unsere Ungerechtigkeit die Gerechtigkeit Gottes erweist (oder: in um so helleres Licht stellt), was sollen wir daraus folgern? Ist Gott dann nicht ungerecht, wenn er seinen Zorn (oder: sein Zorngericht) verhängt? – ich rede da nach gewöhnlicher Menschenweise. –
Denn wir halten dafür, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt werde ohne Gesetzeswerke.
So seht ihr, dass der Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein.
und das äußere Zeichen der Beschneidung empfing er dann als Siegel für die Glaubensgerechtigkeit, die er im Zustande der Unbeschnittenheit (d.h. schon vor der Beschneidung) besessen hatte (1.Mose 17). So sollte er der Vater aller derer werden, die ohne Beschneidung glauben, damit ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde,
Nach diesen Begebenheiten erging das Wort des HERRN an Abram in einem Gesicht also: „Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin ja dein Schild; dein Lohn soll sehr groß sein.“
Abram aber antwortete: „Ach HERR, mein Gott, was könntest du mir geben? Ich gehe ja als kinderloser Mann dahin (= von hinnen), und der Besitzer meines Vermögens wird (mein hausgeborener Knecht) Elieser von Damaskus sein.“
Dann fuhr Abram fort: „Ach, du hast mir ja keine Kinder gegeben [darum wird einer von den Knechten meines Hauses mein Erbe sein]!“
Aber da erging das Wort des HERRN an ihn also: „Nicht dieser soll dein Erbe sein; sondern ein leiblicher Spross (= Sohn) soll es sein, der dich beerbt.“
Darauf ließ er ihn ins Freie hinaustreten und sagte: „Blicke zum Himmel empor und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst!“ Dann fuhr er fort: „So (unzählbar) soll deine Nachkommenschaft sein!“
Da glaubte Abram dem HERRN, und das rechnete dieser ihm als Gerechtigkeit an (Röm 4,3).
Dann sagte Gott zu ihm: „Ich bin der HERR, der dich aus Ur in Chaldäa hat auswandern lassen, um dir dieses Land zum Besitz zu geben.“
Abram erwiderte: „HERR, mein Gott! Woran soll ich erkennen, dass ich es besitzen werde?“
Da antwortete er ihm: „Hole mir eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder, dazu eine Turteltaube und eine junge Taube!“
Da holte er ihm alle diese Tiere, schnitt sie in der Mitte durch und legte die Hälften eines jeden Tieres einander gegenüber; die Vögel aber schnitt er nicht entzwei.
Da stießen die Raubvögel auf die Fleischstücke herab, aber Abram verscheuchte sie.
Als nun die Sonne sich zum Untergang neigte, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und zugleich stellte sich eine Beängstigung, tiefe Finsternis, bei ihm ein.
Da sprach er (d.h. Gott) zu Abram: „Sicher wissen sollst du, dass deine Nachkommen als Fremdlinge in einem Lande weilen werden, das ihnen nicht gehört; dort werden sie als Knechte (= Sklaven) dienen müssen, und man wird sie bedrücken vierhundert Jahre lang.
Aber auch das Volk, dem sie dienen müssen, will ich zur Rechenschaft ziehen; und darnach werden sie mit reicher Habe ausziehen.
Du aber sollst in Frieden zu deinen Vätern eingehen und in gutem (= hohem) Alter begraben werden.
Aber erst das vierte Geschlecht von ihnen wird hierher zurückkehren; denn das Maß der Sündenschuld der Amoriter ist bis jetzt noch nicht voll.“
Als dann die Sonne untergegangen und tiefe Dunkelheit eingetreten war, da war es wie ein rauchender Backofen und eine Feuerfackel, was zwischen jenen Fleischstücken hindurchfuhr (oder: hindurchschritt).
An jenem Tage schloss der HERR einen Bund mit Abram und erklärte: „Deiner Nachkommenschaft will ich dieses Land geben vom Bach Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphratstrom:
die Keniter, Kenissiter, Kadmoniter,
Hethiter, Pherissiter, Rephaiter,
Amoriter, Kanaaniter, Girgasiter und Jebusiter.“
Was werden wir somit von unserm Stammvater Abraham sagen? Was hat er nach dem Fleisch (d.h. durch sein eigenes menschliches Tun) erlangt?
Wenn Abraham nämlich aufgrund von Werken gerechtfertigt worden ist, so hat er allerdings Grund, sich zu rühmen, freilich (auch dann) nicht vor (oder: bei) Gott.
Denn was sagt die Schrift? „Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ (1.Mose 15,6)
Wenn nun jemand Werke verrichtet, so erhält er den Lohn nicht aus Gnade angerechnet, sondern (zugeteilt) nach Schuldigkeit;
wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet;
wie ja auch David die Seligpreisung über den Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit ohne Rücksicht auf Werke anrechnet (Ps 32,1-2):
„Glückselig sind die, denen die Gesetzesübertretungen vergeben und deren Sünden zugedeckt worden sind;
glückselig ist der Mann, dem der Herr (die) Sünde nicht anrechnet.“
Gilt nun diese Seligpreisung nur den Beschnittenen (= Juden) oder auch den Unbeschnittenen (= Nichtjuden, Heiden)? Wir behaupten ja doch: „Dem Abraham wurde sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.“
Unter welchen Umständen hat denn diese Anrechnung stattgefunden? Als er schon beschnitten oder als er noch unbeschnitten war? Nun: nicht als er schon beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war;
und das äußere Zeichen der Beschneidung empfing er dann als Siegel für die Glaubensgerechtigkeit, die er im Zustande der Unbeschnittenheit (d.h. schon vor der Beschneidung) besessen hatte (1.Mose 17). So sollte er der Vater aller derer werden, die ohne Beschneidung glauben, damit ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde,
und (ebenso) der Vater der Beschnittenen, nämlich derer, die nicht nur infolge der (leiblichen) Beschneidung ihm angehören, sondern die auch in den Fußstapfen des Glaubens wandeln, den unser Vater Abraham schon in unbeschnittenem Zustande besessen (oder: bewiesen) hat.
Denn die Verheißung, die Abraham oder sein Samen (= seine leibliche Nachkommenschaft) empfangen hat, dass er der Erbe der Welt sein sollte, ist ihm nicht durch das Gesetz zuteil geworden, sondern durch die Glaubensgerechtigkeit.
Wenn nämlich die Gesetzesleute die Erben sind, so ist damit der Glaube entleert (oder: wertlos gemacht) und die Verheißung entkräftet (oder: aufgehoben);
denn das Gesetz bringt (nur) Zorn zustande; wo dagegen kein Gesetz ist, da gibt es auch keine Übertretung.
Deshalb ist es (d.h. das verheißene Erbe) an den Glauben gebunden – es soll ja ein Gnadengeschenk sein –, damit die Verheißung für die gesamte Nachkommenschaft Gültigkeit habe, und zwar nicht nur für die, welche es aufgrund des Gesetzes ist, sondern auch für die, welche wie Abraham glaubt, der ja unser aller Vater ist –
nach dem Schriftwort (1.Mose 17,5): „Zum Vater vieler Völker habe ich dich gesetzt (oder: bestimmt)“ – vor dem Gott, dem er geglaubt hat als dem, welcher die Toten lebendig macht und das noch nicht Vorhandene benennt (oder: so ruft), als wäre es schon vorhanden.
Abraham hat da, wo nichts zu hoffen war, doch hoffnungsvoll am Glauben festgehalten, damit er der Vater vieler Völker würde nach der Verheißung (d.h. weil ihm von Gott zugesagt war; 1.Mose 15,5): „So (unzählbar) soll deine Nachkommenschaft sein“;
und ohne im Glauben schwach zu werden, nahm er, der fast hundertjährige Mann, die Erstorbenheit seines eigenen Leibes und den schon erstorbenen Mutterschoß der Sara wahr.
Trotzdem ließ er sich im Hinblick auf die Verheißung Gottes nicht durch Unglauben irre machen, sondern vielmehr wurde er im Glauben immer stärker, indem er Gott die Ehre gab
und der festen Überzeugung lebte, dass Gott das, was er verheißen hatte, auch zu verwirklichen vermöge.
Darum ist es (d.h. sein Glaube) ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden (1.Mose 15,6).
Aber nicht nur um seinetwillen steht geschrieben, dass es (d.h. der Glaube) ihm angerechnet worden ist,
sondern auch um unsertwillen; denn auch uns soll es (d.h. der Glaube) angerechnet werden, uns, die wir an den glauben, der unsern Herrn Jesus von den Toten auferweckt hat,
ihn, der um unserer Übertretungen willen in den Tod gegeben (Jes 53,4-5) und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist. Römer 5
Nach diesen Begebenheiten wollte Gott den Abraham auf die Probe stellen (= prüfen) und sagte zu ihm: „Abraham!“ Dieser antwortete: „Hier bin ich!“
Da sagte Gott: „Nimm Isaak, deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebhast, und begib dich (mit ihm) in die Landschaft Morija und bringe ihn dort als Brandopfer dar auf einem der Berge, den ich dir angeben werde!“
Da sattelte (oder: bepackte) Abraham am andern Morgen früh seinen Esel und nahm zwei von seinen Knechten und seinen Sohn Isaak mit sich; er spaltete Holzscheite für das Brandopfer und machte sich dann auf den Weg nach dem Orte, den Gott ihm angegeben hatte.
Als er am dritten Tage die Augen aufschlug, sah er den Ort in der Ferne liegen.
Da sagte Abraham zu seinen Knechten: „Bleibt ihr für euch hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen und anbeten; dann kommen wir wieder zu euch zurück.“
Hierauf nahm Abraham das Holz für das Brandopfer und belud seinen Sohn Isaak damit; er selbst aber nahm das Feuer und das Schlachtmesser in die Hand, und so gingen die beiden zusammen weiter.
Da sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: „Mein Vater!“ Abraham antwortete: „Was willst du, mein Sohn?“ Da sagte er: „Wir haben hier wohl Feuer und Holz; aber wo ist das Schaf für das Brandopfer?“
Abraham erwiderte: „Gott wird schon für ein Schaf zum Brandopfer sorgen, mein Sohn.“ So gingen die beiden zusammen weiter.
Als sie nun an den Ort gekommen waren, den Gott ihm angegeben hatte, errichtete Abraham daselbst einen Altar und legte die Holzscheite auf ihm zurecht; dann band er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar oben über die Scheite;
darauf streckte er seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her die Worte zu: „Abraham, Abraham!“ Er antwortete: „Hier bin ich!“
Jener rief: „Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du gottesfürchtig bist, weil du mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast.“
Als Abraham dann um sich blickte, sah er hinter sich einen Widder, der sich mit seinen Hörnern im Dickicht verfangen hatte. Da ging Abraham hin, holte den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.
Abraham nannte dann jenen Ort: „Der HERR sieht“ (= Gottessicht); deshalb sagt man noch heutigentags: „Auf dem Berge, wo der HERR gesehen wird“ (oder: sich sehen lässt = erscheint).
Hierauf rief der Engel des HERRN dem Abraham zum zweitenmal vom Himmel her die Worte zu:
„Ich schwöre bei mir selbst“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –: „darum, dass du so gehandelt und mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast,
will ich dich reichlich segnen und deine Nachkommenschaft überaus zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Gestade des Meeres; und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen,
und in deiner (oder: durch deine) Nachkommenschaft sollen alle Völker der Erde gesegnet werden zum Lohn dafür, dass du meiner Aufforderung nachgekommen bist!“
Darauf kehrte Abraham zu seinen Knechten zurück; und sie machten sich auf den Weg und begaben sich miteinander nach Beerseba; dort nahm Abraham seinen dauernden Wohnsitz.
Nach diesen Begebenheiten wurde dem Abraham gemeldet: „Auch Milka hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren,
nämlich seinen Erstgeborenen Uz und dessen Bruder Bus und Kemuel, den Vater von Aram,
und Kesed sowie Haso, Pildas, Jidlaph und Bethuel.“
- Bethuel aber war der Vater der Rebekka. – Diese acht Söhne gebar Milka dem Nahor, dem Bruder Abrahams.
Auch sein Nebenweib namens Rehuma hatte Söhne geboren, nämlich Tebah und Gaham, Thahas und Maacha.
wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet;
Denn was sagt die Schrift? „Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ (1.Mose 15,6)
Daher, meine Geliebten: wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, so seid darauf bedacht, nicht nur wie damals, als ich bei euch anwesend war, sondern jetzt, wo ich fern von euch bin, noch weit mehr eure Rettung mit Furcht und Zittern zu schaffen;
Denn durch die Gnade seid ihr gerettet worden auf Grund des Glaubens, und zwar nicht aus euch (d.h. durch euer Verdienst) – nein, Gottes Geschenk ist es –,
nicht aufgrund von Werken, damit niemand sich rühme.
Wir, Paulus und Timotheus, Knechte Christi Jesu, entbieten allen Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, sowie auch den dortigen Vorstehern und Gemeindedienern (oder: Gehilfen) unsern Gruß:
Gnade sei (mit) euch (oder: werde euch zuteil) und Friede von Gott unserm Vater und vom Herrn Jesus Christus!
Ich sage meinem Gott Dank, sooft ich euer gedenke,
indem ich allezeit (oder: jedesmal) in jeder meiner Fürbitten für euch alle mit Freuden bete
wegen der Teilnahme, die ihr an (der Verkündigung) der Heilsbotschaft vom ersten Tage an bis heute betätigt habt;
ich hege eben deshalb auch die feste Zuversicht, dass der, welcher ein gutes Werk in euch (oder: bei euch, unter euch) angefangen hat, es auch bis zum Tage Jesu Christi vollenden wird.
Es ist ja doch nur recht und billig für mich, diese gute Meinung von euch allen (oder: diese Gesinnung für euch alle) zu hegen; denn ich halte die Erinnerung an euch in meinem Herzen fest, weil ihr allesamt sowohl während meiner Gefangenschaft als auch bei der Verteidigung und Bezeugung der Heilsbotschaft Mitgenossen des mir verliehenen Gnadenamts seid.
Denn Gott ist mein Zeuge, wie ich mich mit der innigen Liebe Christi Jesu nach euch allen sehne.
Und dahin geht mein Gebet, dass eure Liebe je länger desto mehr zunehme (oder: reich werde) an Erkenntnis und allem Feingefühl
zur Prüfung dessen, was in jedem Fall das richtige sei, damit ihr auf den Tag Christi lauter und ohne Tadel dasteht,
voll ausgestattet mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus erwächst (= gewirkt wird), zur Ehre und zum Lobpreis Gottes.
Ich will euch aber wissen lassen, liebe Brüder, dass meine Lage hier eher zur Förderung der Heilsverkündigung sich entwickelt (oder: gedient) hat.
Es ist nämlich bei der ganzen kaiserlichen Leibwache und auch sonst überall offenkundig geworden, dass ich um Christus willen meine Fesseln trage;
und so haben denn die meisten Brüder durch meine Gefangenschaft neue Zuversicht im Herrn gewonnen und wagen deshalb mit wachsender Furchtlosigkeit das Wort Gottes zu verkündigen.
Einige freilich predigen Christus auch aus Neid und Streitsucht, manche aber doch auch in guter Absicht (oder: aus wirklicher Überzeugung):
die einen aus Liebe (zu mir), weil sie wissen, dass ich zur Verteidigung der Heilsbotschaft bestellt bin;
die anderen, die es aus Rechthaberei (oder: Selbstsucht) tun, verkündigen Christus nicht in lauterer Absicht, (sondern) in der Meinung, dass sie mir dadurch zu meiner Gefangenschaft auch noch Kummer verursachen.
Doch was tut’s? Wird doch in jedem Fall, mit oder ohne Hintergedanken, Christus verkündigt, und darüber freue ich mich. Aber (auch fernerhin) werde ich mich freuen;
ich weiß ja, dass dieses (d.h. meine gegenwärtige Lage) mir infolge eurer Fürbitte und der Unterstützung des Geistes Jesu Christi zum Heil ausschlagen wird;
wie ich überhaupt die feste Erwartung und freudige Hoffnung hege, dass ich in keiner Beziehung beschämt (oder: enttäuscht) dastehen werde, sondern dass ganz offensichtlich wie allezeit, so auch jetzt Christus an meinem Leibe verherrlicht werden wird, es sei durch mein Weiterleben oder durch meinen (Zeugen-) Tod.
Denn für mich bedeutet Christus das Leben, und darum ist das Sterben für mich ein Gewinn.
Wenn aber mein Weiterleben ein leibliches (Leben) sein soll, so bedeutet das für mich Fruchtbringen durch Arbeit (oder: durch Wirken), und so weiß ich nicht, was ich vorziehen soll.
Ich fühle mich nämlich nach beiden Seiten hingezogen: ich habe Lust aufzubrechen (= abzuscheiden) und mit Christus vereint zu sein; das wäre ja doch auch weitaus das Beste (für mich).
Aber dass ich leiblich weiterlebe, ist um euretwillen notwendiger;
und so weiß ich mit voller Gewissheit, dass ich am Leben bleiben und euch allen erhalten bleiben werde, euch zur Förderung und zur Freude im Glauben,
damit ihr noch weit mehr Grund habt, euch meiner in Christus Jesus zu rühmen, wenn ich noch einmal bei euch anwesend sein werde.
Nur verwaltet die Gemeinde (oder: führt euer Gemeinschaftsleben) so, wie es der Heilsbotschaft Christi (oder: von Christus) würdig ist; denn ich möchte, falls ich kommen sollte, an euch sehen oder, falls ich fernbleibe, über euch hören, dass ihr in einem Geiste feststeht, indem ihr einmütig wie ein Mann für den Glauben an die Heilsbotschaft kämpft
und euch in keiner Beziehung von den Widersachern einschüchtern lasst; das ist (alsdann) für sie ein Hinweis auf ihr Verderben, für euch dagegen auf eure Rettung, und zwar (ein Hinweis) von Gott her.
Denn euch ist in eurem Christenstand die Gnade zuteil geworden, nicht nur an Christus zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden,
indem ihr denselben Leidenskampf zu bestehen habt, wie ihr ihn (vordem) bei (= an) mir gesehen habt und jetzt bei (= von) mir hört.
Wenn nun eine in Christus ausgesprochene Ermahnung, wenn ein liebevoller Zuspruch, wenn eine Gemeinschaft des Geistes, wenn inniges Mitgefühl und Erbarmen (noch vorhanden sind, oder: etwas gelten),
so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, indem ihr die gleiche Liebe hegt und einmütig dem gleichen Ziel zustrebt
und nichts aus Rechthaberei (oder: Selbstsucht) oder eitlem Ehrgeiz tut, sondern in Demut einer den andern höher als sich selbst erachtet;
jeder habe nicht (nur) seinen eigenen Vorteil im Auge, sondern jeder auch den des andern.
Solche (= dieselbe) Gesinnung wohne in euch allen, wie sie auch in Christus Jesus vorhanden war;
denn obgleich er Gottes Gestalt (= göttliche Wesensgestalt oder: Wesensart) besaß, sah er doch das Gleichsein mit Gott nicht als einen gewaltsam festzuhaltenden Raub (= unveräußerlichen, kostbaren Besitz) an;
nein, er entäußerte sich selbst (seiner Herrlichkeit), indem er Knechtsgestalt annahm, ganz in menschliches Wesen einging und in seiner leiblichen Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde;
er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja, bis zum Tode am Kreuz.
Daher hat Gott ihn auch über die Maßen erhöht und ihm den Namen verliehen, der jedem anderen Namen überlegen ist,
damit im Namen Jesu (oder: beim Namen „Jesus“) sich jedes Knie aller derer beuge, die im Himmel und auf der Erde und unter der Erde sind,
und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Daher, meine Geliebten: wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, so seid darauf bedacht, nicht nur wie damals, als ich bei euch anwesend war, sondern jetzt, wo ich fern von euch bin, noch weit mehr eure Rettung mit Furcht und Zittern zu schaffen;
denn Gott ist es, der beides, das Wollen und das Vollbringen, in euch wirkt, damit ihr ihm wohlgefallt:
Tut alles ohne Murren und Bedenken (oder: Zweifel),
damit ihr euch tadellos und lauter (= ohne Falsch) erweist, als unsträfliche Gotteskinder inmitten einer verkehrten und verdrehten (oder: bösartigen) Menschheit (vgl. 5.Mose 32,5), unter der ihr wie helle Sterne in der Welt leuchtet.
Haltet fest am Wort des Lebens, mir zum Ruhm auf den Tag Christi, weil ich dann nicht vergeblich gelaufen bin und nicht vergeblich gearbeitet habe.
Aber auch wenn ich (d.h. mein Blut) als Trankopfer ausgegossen werden sollte über (oder: bei) dem Opfer und dem priesterlichen Dienst an eurem Glauben, so freue ich mich doch und freue mich im Verein mit euch allen.
Ebenso freuet aber auch ihr euch, und zwar im Verein mit mir!
Ich hoffe aber im Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch senden zu können, damit auch ich mich beruhigt fühle, wenn ich erfahre, wie es um (oder: bei) euch steht.
Denn ich habe keinen ihm Gleichgesinnten, der so hingebend für euer Bestes Sorge tragen wird;
alle anderen denken ja nur an sich selbst, nicht an das, was der Sache Jesu Christi dient.
Aber seine bewährte Treue ist euch bekannt, dass er wie ein Sohn seinem Vater, zusammen mit mir den Dienst (der Verkündigung) der Heilsbotschaft geleistet hat.
Ihn also hoffe ich euch unverzüglich senden zu können, sobald ich meine Lage (= den Stand meiner Angelegenheiten) zu übersehen vermag;
ich bin aber im Herrn der Zuversicht, dass auch ich selbst bald werde kommen können.
Für nötig habe ich es aber gehalten, den Bruder Epaphroditus, meinen Mitarbeiter und Mitstreiter, der euer Abgesandter und der Überbringer eurer Gabe für meinen Lebensunterhalt ist, zu euch zurückzusenden;
denn er hatte Heimweh nach euch allen und war in Unruhe darüber, dass ihr von seiner Erkrankung Kunde erhalten hattet.
Ach ja, er ist wirklich todkrank gewesen; aber Gott hat sich seiner erbarmt, und nicht nur seiner, sondern auch meiner, damit ich nicht Trauer über Trauer erlebte.
So habe ich mich denn doppelt beeilt, ihn heimzusenden, damit ihr seines Wiedersehens froh werdet und ich eine Sorge weniger habe.
Nehmt ihn also im Herrn mit aller Freude auf und haltet solche Männer in Ehren!
Denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tode nahe gekommen, da er sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, um eurem Liebesdienste für mich das hinzuzufügen, was ihr selbst nicht leisten konntet.
und euch in keiner Beziehung von den Widersachern einschüchtern lasst; das ist (alsdann) für sie ein Hinweis auf ihr Verderben, für euch dagegen auf eure Rettung, und zwar (ein Hinweis) von Gott her.
so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, indem ihr die gleiche Liebe hegt und einmütig dem gleichen Ziel zustrebt
und nichts aus Rechthaberei (oder: Selbstsucht) oder eitlem Ehrgeiz tut, sondern in Demut einer den andern höher als sich selbst erachtet;
jeder habe nicht (nur) seinen eigenen Vorteil im Auge, sondern jeder auch den des andern.
Daher, meine Geliebten: wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, so seid darauf bedacht, nicht nur wie damals, als ich bei euch anwesend war, sondern jetzt, wo ich fern von euch bin, noch weit mehr eure Rettung mit Furcht und Zittern zu schaffen;
indem ich es sowohl Juden als auch Griechen ans Herz legte, sich zu Gott zu bekehren und an unsern Herrn Jesus Christus zu glauben.
Sie antworteten: „Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du mit deinem Hause gerettet werden.“
sondern habe zuerst den Einwohnern von Damaskus und Jerusalem, dann denen im ganzen jüdischen Lande und weiterhin den Heiden gepredigt, sie möchten Buße tun (vgl. Mt 3,2), sich zu Gott bekehren und Werke vollbringen, die der Buße würdig sind.
So steht es auch mit dem Glauben: hat er keine Werke (aufzuweisen), so ist er an sich selbst (= für sich allein) tot.
Während er sich nun am Passahfest (vgl. V.13) in Jerusalem aufhielt, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, weil sie die Wunderzeichen sahen, die er tat.
Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte
und von niemand ein Zeugnis (oder: eine Auskunft) über irgendeinen Menschen nötig hatte; denn er erkannte von sich selbst aus, wie es innerlich mit jedem Menschen stand.
Von da an (oder: aus diesem Grunde) zogen sich viele seiner Jünger von ihm zurück und begleiteten ihn nicht mehr auf seinen Wanderungen.
Daher sagte Jesus zu den Zwölfen: „Ihr wollt doch nicht auch weggehen?“
Simon Petrus antwortete ihm: „Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens;
und wir haben den Glauben und die Erkenntnis gewonnen, dass du der Heilige Gottes bist.“
Jesus antwortete ihnen: „Habe nicht ich selbst euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel.“
Er meinte damit aber den Judas, den Sohn Simons aus Kariot; denn dieser sollte ihn verraten, (und war doch) einer von den Zwölfen.
Wem dagegen diese (Eigenschaften) fehlen, der ist blind in Kurzsichtigkeit (= so dass er nur das Nächstliegende zu sehen vermag) und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden in Vergessenheit geraten lassen.
Entweder macht den Baum gut (oder: zu einem guten), dann ist auch seine Frucht gut; oder macht den Baum faul (vgl. 7,17), dann ist auch seine Frucht faul; denn an der Frucht erkennt man den Baum.
Denn sein Gebilde (oder: Werk) sind wir, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott im voraus bereitgestellt hat, damit wir in ihnen wandeln könnten (oder: sollen).
Ihr dagegen seid „das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, die heilige Volksgemeinschaft, das zum Eigentum erkorene Volk“, und sollt die Tugenden (d.h. Ruhmestaten; vgl. Jes 43,21) dessen verkünden, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat,
euch, die ihr vordem „ein Nicht-Volk (= kein Volk)“ waret, jetzt aber „das Volk Gottes“ seid, einst „ohne Gottes Erbarmen“, jetzt aber „reich an Gotteserbarmen“ (vgl. Hos 1,6.9; 2,25).
Geliebte, ich ermahne euch: Enthaltet euch, da ihr ja „Fremdlinge und Beisassen (oder: Gäste)“ seid (Ps 39,13), der fleischlichen Begierden, die im Kampf gegen die Seele liegen;
führt einen guten (= löblichen) Wandel unter den Heiden, damit sie in allem, worin sie euch (jetzt) als Übeltäter verlästern, bei genauer Prüfung auf Grund eurer guten (= löblichen) Werke Gott preisen am „Tage der Gnadenheimsuchung“ (Jes 10,3).
Du aber sprich offen aus, was der gesunden Lehre entspricht,
nämlich dass die älteren Männer nüchtern sein sollen, ehrbar, besonnen, gesund im Glauben, in der Liebe und in der Standhaftigkeit (oder: Geduld). –
Ebenso ermahne die älteren Frauen, sich in ihrer Haltung würdevoll (eig. wie Frauen von priesterlichem Stand) zu benehmen, nicht klatschsüchtig zu sein, nicht dem übermäßigen Weingenuss ergeben, Lehrerinnen des Guten,
damit sie die jungen Frauen zu besonnener Pflichterfüllung anleiten, nämlich ihre Männer und ihre Kinder zu lieben,
züchtig, keusch, tüchtige Haushälterinnen, gütig zu sein und sich ihren Ehemännern unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht gelästert werde. –
Die jungen Männer ermahne gleichfalls, besonnen zu sein (= sich in Zucht zu halten),
und biete dich selbst ihnen in jeder Beziehung als Vorbild guter Werke (oder: für ein gutes Verhalten) dar. In der Lehre beweise Unverfälschtheit, würdevollen Ernst,
gesunde, unanfechtbare Rede, damit jeder Gegner sich beschämt fühlt, weil er uns nichts Schlechtes nachsagen kann. –
Die Knechte (oder: Sklaven) ermahne, ihren Herren in jeder Hinsicht gehorsam zu sein und ihnen zu Gefallen zu leben, nicht zu widersprechen,
nichts zu veruntreuen, vielmehr volle, echte Treue zu beweisen, damit sie der Lehre Gottes, unsers Retters (oder: Heilands), in allen Beziehungen Ehre machen.
Denn erschienen (= offenbar geworden) ist die Gnade Gottes, die allen Menschen das Heil bringt,
indem sie uns dazu erzieht, dem gottlosen Wesen und den weltlichen Begierden abzusagen und besonnen, gerecht und gottselig (schon) in der gegenwärtigen Weltzeit zu leben,
indem wir dabei auf unser seliges Hoffnungsgut und auf das Erscheinen der Herrlichkeit des großen Gottes und unsers Retters (oder: Heilands) Christus Jesus warten,
der sich selbst für uns dahingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und sich ein reines Volk zum Eigentum zu schaffen, das eifrig auf gute Werke bedacht ist (2.Mose 19,5; 5.Mose 14,2).
Dies trage ihnen vor, dazu ermahne sie und rede ihnen mit allem Nachdruck ins Gewissen; lass dich (dabei) von niemand geringschätzig behandeln!
und mit Freuden dem Vater Dank sagen, der uns zur Teilnahme am Erbe der Heiligen im Licht tüchtig gemacht hat!
„Alsdann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleichen, die sich mit ihren Lampen in der Hand zur Einholung des Bräutigams aufmachten.
Fünf von ihnen waren töricht und fünf klug;
denn die törichten nahmen wohl ihre Lampen, nahmen aber kein Öl mit;
die klugen dagegen nahmen außer ihren Lampen auch noch Öl in den Gefäßen mit sich.
Als nun der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle müde und schliefen ein.
Um Mitternacht aber erscholl ein Geschrei: ‚Der Bräutigam ist da! Macht euch auf, ihn zu empfangen!‘
Da erhoben sich jene Jungfrauen alle vom Schlaf und brachten ihre Lampen in Ordnung;
die törichten aber sagten zu den klugen: ‚Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen wollen ausgehen!‘
Da antworteten die klugen: ‚Nein, es würde für uns und euch nicht reichen; geht lieber zu den Krämern und kauft euch welches!‘
Während sie nun hingingen, um Öl einzukaufen, kam der Bräutigam, und die Jungfrauen, welche in Bereitschaft waren, gingen mit ihm zum Hochzeitsmahl hinein, und die Tür wurde verschlossen.
Später kamen dann auch noch die übrigen Jungfrauen und riefen: ‚Herr, Herr, öffne uns doch!‘
Er aber gab ihnen zur Antwort: ‚Wahrlich ich sage euch: Ich kenne euch nicht!‘
Darum seid wachsam, denn Tag und Stunde sind euch unbekannt.“
„Es wird so sein wie bei einem Manne, der vor Antritt einer Reise ins Ausland seine Knechte rief und ihnen sein Vermögen (zur Verwaltung) übergab;
dem einen gab er fünf Talente, dem andern zwei, dem dritten eins, einem jeden nach seiner Tüchtigkeit; dann reiste er ab.
Da ging der, welcher die fünf Talente empfangen hatte, sogleich ans Werk, machte Geschäfte mit dem Geld und gewann andere fünf Talente;
ebenso gewann der, welcher die zwei Talente (empfangen hatte), zwei andere dazu.
Der (Knecht) aber, welcher das eine Talent erhalten hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg darin das Geld seines Herrn.
Nach längerer Zeit kam der Herr dieser Knechte zurück und rechnete mit ihnen ab.
Da trat der herzu, welcher die fünf Talente empfangen hatte, brachte noch fünf andere Talente mit und sagte: ‚Herr, fünf Talente hast du mir übergeben; hier sind noch andere fünf Talente, die ich dazugewonnen habe.‘
Da sagte sein Herr zu ihm: ‚Schön, du guter und treuer Knecht! Du bist über Wenigem treu gewesen, ich will dich über Vieles setzen: gehe ein zum Freudenmahl deines Herrn!‘
Dann kam auch der (Knecht) herbei, der die zwei Talente (empfangen hatte), und sagte: ‚Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; hier sind noch zwei andere Talente, die ich dazugewonnen habe.‘
Da sagte sein Herr zu ihm: ‚Schön, du guter und treuer Knecht! Du bist über Wenigem treu gewesen, ich will dich über Vieles setzen: gehe ein zum Freudenmahl deines Herrn!‘
Da trat auch der herzu, welcher das eine Talent empfangen hatte, und sagte: ‚Herr, ich wusste von dir, dass du ein harter Mann bist: du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut (oder: geworfelt) hast.
Da bin ich aus Furcht hingegangen und habe dein Talent in der Erde verborgen: hier hast du dein Geld wieder!‘
Da antwortete ihm sein Herr: ‚Du böser (= nichtswürdiger) und träger Knecht! Du wusstest, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut (oder: geworfelt) habe?
Nun, so hättest du mein Geld bei den Bankhaltern anlegen sollen; dann hätte ich bei meiner Rückkehr mein Geld mit Zinsen zurückerhalten.
So nehmt ihm nun das Talent ab und gebt es dem, der die zehn Talente hat.
Denn jedem, der da hat, wird noch hinzugegeben werden, so dass er Überfluss hat; wer aber nicht (d.h. so gut wie nichts) hat, dem wird auch noch das genommen werden, was er hat.
Den unnützen Knecht jedoch werft hinaus in die Finsternis draußen! Dort wird lautes Weinen und Zähneknirschen sein.“
„Wenn aber der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen;
alle Völker werden alsdann vor ihm versammelt werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet;
und er wird die Schafe zu seiner Rechten, die Böcke aber zu seiner Linken stellen.
Dann wird der König zu denen auf seiner rechten Seite sagen: ‚Kommt her, ihr von meinem Vater Gesegneten! Empfangt als euer Erbe das Königtum, das für euch seit Grundlegung der Welt bereitgehalten ist.
Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gereicht; ich bin ein Fremdling gewesen, und ihr habt mich beherbergt;
ich bin ohne Kleidung gewesen, und ihr habt mich gekleidet; ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht; ich habe im Gefängnis gelegen, und ihr seid zu mir gekommen.‘
Dann werden ihm die Gerechten antworten: ‚Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist? Oder durstig und haben dir zu trinken gereicht?
Wann haben wir dich als Fremdling gesehen und haben dich beherbergt? Oder ohne Kleidung und haben dich bekleidet?
Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?‘
Dann wird der König ihnen antworten: ‚Wahrlich ich sage euch: Alles, was ihr einem von diesen meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan.‘
Alsdann wird er auch zu denen auf seiner linken Seite sagen: ‚Hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist!
Denn ich bin hungrig gewesen, aber ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich bin durstig gewesen, aber ihr habt mir nichts zu trinken gereicht;
ich bin ein Fremdling gewesen, aber ihr habt mich nicht beherbergt; ohne Kleidung, aber ihr habt mich nicht bekleidet; krank und im Gefängnis (habe ich gelegen), aber ihr habt mich nicht besucht.‘
Dann werden auch diese antworten: ‚Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig, als einen Fremdling oder ohne Kleidung, wann krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht gedient?‘
Dann wird er ihnen zur Antwort geben: ‚Wahrlich ich sage euch: Alles, was ihr einem von diesen Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.‘
Und diese werden in die ewige Strafe gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben.“ (Dan 12,2)
Jesus kam dann nach Jericho hinein und zog durch die Stadt hindurch.
Dort wohnte aber ein Mann namens Zachäus, der war ein Oberzöllner und ein reicher Mann.
Er hätte Jesus gern von Person gesehen, konnte es aber wegen der Volksmenge nicht, weil er klein von Gestalt war.
So eilte er denn auf dem Wege voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum hinauf, um ihn zu sehen; denn dort musste er vorbeikommen.
Als nun Jesus an die Stelle kam, blickte er in die Höhe und rief ihm zu: „Zachäus! Steige schnell herunter; denn ich muss heute in deinem Hause einkehren.“
Da stieg er schnell herab und nahm ihn mit Freuden bei sich auf.
Und alle, die es sahen, murrten laut und sagten: „Bei einem sündigen Manne ist er eingekehrt, um bei ihm zu herbergen.“
Zachäus aber trat zum Herrn und sagte: „Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich jemand in etwas übervorteilt habe, will ich es ihm vierfach ersetzen!“
Da sagte Jesus zu ihm: „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, weil ja auch er ein Sohn Abrahams ist.
Denn der Menschensohn ist gekommen, das Verlorene zu suchen und zu retten.“
Als sie dies hörten, fügte er noch ein Gleichnis hinzu, weil er sich in der Nähe von Jerusalem befand und weil sie meinten, das Reich Gottes würde jetzt sofort erscheinen.
Er sagte also: „Ein Mann von vornehmer Abkunft reiste in ein fernes Land, um für sich dort die Königswürde zu gewinnen und dann wieder heimzukehren.
Er berief nun zehn seiner Knechte, gab ihnen zehn Minen (oder: Pfunde) und sagte zu ihnen: ‚Macht Geschäfte (mit dem Gelde) in der Zeit, während ich verreist bin!‘
Seine Mitbürger aber hassten ihn und schickten eine Abordnung hinter ihm her, durch die sie erklären ließen: ‚Wir wollen diesen Mann nicht als König über uns haben!‘
Als er nun nach Empfang der Königswürde heimkehrte, ließ er jene Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen, um zu erfahren, was für Geschäfte ein jeder gemacht hätte.
Da erschien der erste und sagte: ‚Herr, dein Pfund hat zehn weitere Pfunde eingebracht.‘
Der Herr antwortete ihm: ‚Schön, du guter Knecht! Weil du im Kleinen (= über Wenigem) treu gewesen bist, sollst du die Verwaltung von zehn Städten erhalten.‘
Dann kam der zweite und sagte: ‚Herr, dein Pfund hat fünf Pfunde hinzugewonnen.‘
Er sagte auch zu diesem: ‚Auch du sollst über fünf Städte gesetzt sein!‘
Hierauf kam der dritte und sagte: ‚Herr, hier ist dein Pfund, das ich in einem Schweißtuch wohlverwahrt gehalten habe;
denn ich hatte Furcht vor dir, weil du ein strenger Mann bist: du hebst ab, was du nicht eingelegt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.‘
Da antwortete er ihm: ‚Nach deiner eigenen Aussage will ich dir das Urteil sprechen, du nichtswürdiger Knecht! Du wusstest, dass ich ein strenger Mann bin, dass ich abhebe, was ich nicht eingelegt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe?
Warum hast du da mein Geld nicht auf eine Bank gebracht? Dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen abgehoben.‘
Darauf befahl er den Dabeistehenden: ‚Nehmt ihm das Pfund weg und gebt es dem, der die zehn Pfund hat.‘
Sie erwiderten ihm: ‚Herr, er hat ja schon zehn Pfunde.‘
Ich sage euch: Jedem, der da hat, wird (noch dazu) gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat.
Doch jene meine Feinde, die mich nicht zum König über sich gewollt haben, führt hierher und macht sie vor meinen Augen nieder!“
Nach diesen Worten zog Jesus weiter auf dem Wege nach Jerusalem hinauf.
Als er nun in die Nähe von Bethphage und Bethanien am sogenannten Ölberge gekommen war, sandte er zwei von seinen Jüngern ab
mit der Weisung: „Geht in das Dorf, das dort vor euch liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Eselfüllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat: bindet es los und führt es her!
Und wenn euch jemand fragen sollte: ‚Warum bindet ihr es los?‘, so antwortet ihm: ‚Der Herr hat es nötig.‘“
Als nun die Abgesandten hingegangen waren, fanden sie es so, wie er ihnen gesagt hatte;
und als sie das Füllen losbanden, sagten dessen Eigentümer zu ihnen: „Wozu bindet ihr das Füllen los?“
Sie antworteten: „Der Herr hat es nötig.“
Sie führten es darauf zu Jesus, legten ihre Mäntel auf das Füllen und ließen Jesus sich daraufsetzen.
Während er dann weiterzog, breiteten sie ihre Mäntel auf den Weg aus.
Als er nunmehr an den Abstieg vom Ölberg herankam, begann die gesamte Menge der Jünger freudig Gott mit lauter Stimme um all der Wundertaten willen, die sie gesehen hatten, Lobpreis darzubringen,
indem sie ausriefen: „Gepriesen (oder: gesegnet) sei, der da kommt als König im Namen des Herrn! (Ps 118,26) Im Himmel ist Friede (oder: Heil) und Ehre (oder: Herrlichkeit) in Himmelshöhen!“ (vgl. 2,14)
Da sagten einige Pharisäer aus der Volksmenge zu ihm: „Meister, untersage das deinen Jüngern (= Anhängern)!“
Doch er gab zur Antwort: „Ich sage euch: Wenn diese schwiegen, würden die Steine schreien!“
Als er dann nähergekommen war und die Stadt erblickte, weinte er über sie
und sagte: „Wenn doch auch du an diesem Tage erkennen möchtest, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es deinen Augen verborgen geblieben.
Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall gegen dich aufführen, dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen;
sie werden dich und deine Kinder (= Bewohner) in dir dem Erdboden gleichmachen (Ps 137,9) und keinen Stein in dir auf dem andern lassen zur Strafe dafür, dass du die Zeit deiner (gnadenreichen) Heimsuchung nicht erkannt hast.“
Als er sich darauf in den Tempel begeben hatte, machte er sich daran, die Verkäufer hinauszutreiben,
indem er ihnen zurief: „Es steht geschrieben (Jes 56,7): ‚Mein Haus soll ein Bethaus sein!‘ Ihr aber habt es zu einer ‚Räuberhöhle‘ gemacht.“ (Jer 7,11)
Er lehrte dann täglich im Tempel. Die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten samt den Obersten (oder: Vornehmsten) des Volkes trachteten ihm nach dem Leben,
fanden jedoch keine Möglichkeit, ihre Absicht gegen ihn auszuführen; denn das gesamte Volk hing an ihm (= fühlte sich zu ihm hingezogen), sooft es ihn hörte.
Eben darum müsst ihr aber auch mit Aufbietung allen Eifers in eurem Glauben die Tugend darreichen (= erweisen), in der Tugend die Erkenntnis,
in der Erkenntnis die Selbstbeherrschung (oder: Enthaltsamkeit), in der Selbstbeherrschung die Standhaftigkeit, in der Standhaftigkeit die Gottseligkeit,
in der Gottseligkeit die Bruderliebe, in der Bruderliebe die allgemeine Liebe (= Liebe zu allen Menschen).
Denn wenn diese (Eigenschaften) bei euch vorhanden sind und beständig zunehmen, so lassen sie euch hinsichtlich der Erkenntnis unsers Herrn Jesus Christus nicht untätig (oder: unergiebig) und ohne Frucht bleiben.
Wem dagegen diese (Eigenschaften) fehlen, der ist blind in Kurzsichtigkeit (= so dass er nur das Nächstliegende zu sehen vermag) und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden in Vergessenheit geraten lassen.
Darum seid um so eifriger darauf bedacht, liebe Brüder, eure Berufung und Erwählung festzumachen; denn wenn ihr das tut, werdet ihr sicherlich niemals zu Fall kommen;
denn auf diese Weise wird euch der Eingang in das ewige Reich unsers Herrn und Retters (oder: Heilands) Jesus Christus gewährt werden.