Hermann Menge (1841-1939)
Versliste
Als Sara nun ihr Leben auf hundertundsiebenundzwanzig Jahre gebracht hatte,
starb sie in Kirjath-Arba, das ist Hebron, im Lande Kanaan. Da ging Abraham hinein, um Sara zu beklagen und zu beweinen.
Hierauf stand Abraham von der Seite seiner Verstorbenen auf und verhandelte mit den Hethitern so:
„Ich bin (nur) ein Fremdling und Beisasse (d.h. Gast ohne Grundbesitz) hier bei euch: überlasst mir doch ein Erbbegräbnis bei euch, damit ich meine Tote, die in meinem Hause liegt, begraben kann!“
Die Hethiter gaben dem Abraham folgende Antwort:
„Höre uns an, Herr! Du lebst hier als ein Gottesfürst unter uns: begrabe deine Tote in dem besten von unsern Gräbern: keiner von uns wird dir seine Grabstätte zur Bestattung deiner Toten versagen.“
Da erhob sich Abraham, verneigte sich tief vor den Bewohnern des Landes, den Hethitern,
und sagte weiter zu ihnen: „Wenn ihr damit einverstanden seid, dass ich meine Tote, die in meinem Hause liegt, hier begrabe, so erweist mir die Liebe und legt ein gutes Wort für mich bei Ephron, dem Sohne Zohars, ein,
dass er mir die Höhle in der Machpela überlässt, die ihm gehört und am Ende seines Feldes liegt; für den vollen Wert möge er sie mir zu einem Erbbegräbnis hier in eurer Mitte überlassen!“
Nun saß Ephron mitten unter den Hethitern und gab dem Abraham vor den versammelten Hethitern im Beisein aller, die ins Tor seiner Stadt gekommen waren, folgende Antwort:
„Nicht doch, Herr! Höre mich an! Das Feld (oder: Grundstück) schenke ich dir; auch die Höhle darauf schenke ich dir; im Beisein meiner Volksgenossen schenke ich sie dir: begrabe nur deine Tote!“
Da verneigte sich Abraham tief vor den Bewohnern des Landes
und sagte dann zu Ephron, im Beisein aller Bewohner des Landes: „O doch! Wenn du mich nur anhören wolltest! Ich zahle dir den Preis für das Grundstück: nimm ihn von mir an, so will ich meine Tote dort begraben!“
Darauf antwortete Ephron dem Abraham:
„Höre mich doch an, Herr! Ein Stück Land im Wert von vierhundert Schekel Silber – was will das zwischen mir und dir besagen?! Begrabe nur deine Tote!“
Abraham nahm die Forderung Ephrons an und wog ihm den Kaufpreis dar, den Betrag, welchen jener im Beisein der Hethiter gefordert hatte, nämlich vierhundert Schekel Silber, nach der beim Kauf und Verkauf üblichen Währung.
So wurde das Grundstück Ephrons, das in der Machpela östlich von Mamre lag, das Feld samt der Höhle darauf nebst allen Bäumen, die auf dem Grundstück in seinem ganzen Umfang ringsum standen,
dem Abraham rechtskräftig als Eigentum abgetreten im Beisein der Hethiter, so viele ihrer ins Tor seiner Stadt gekommen waren.
Hierauf begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle auf dem Grundstück in der Machpela östlich von Mamre, das ist Hebron, im Lande Kanaan.
So wurde das Grundstück samt der Höhle darauf dem Abraham als Erbbegräbnis von den Hethitern rechtskräftig überlassen.
Nach diesen Begebenheiten wollte Gott den Abraham auf die Probe stellen (= prüfen) und sagte zu ihm: „Abraham!“ Dieser antwortete: „Hier bin ich!“
Da sagte Gott: „Nimm Isaak, deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebhast, und begib dich (mit ihm) in die Landschaft Morija und bringe ihn dort als Brandopfer dar auf einem der Berge, den ich dir angeben werde!“
Da sattelte (oder: bepackte) Abraham am andern Morgen früh seinen Esel und nahm zwei von seinen Knechten und seinen Sohn Isaak mit sich; er spaltete Holzscheite für das Brandopfer und machte sich dann auf den Weg nach dem Orte, den Gott ihm angegeben hatte.
Als er am dritten Tage die Augen aufschlug, sah er den Ort in der Ferne liegen.
Da sagte Abraham zu seinen Knechten: „Bleibt ihr für euch hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen und anbeten; dann kommen wir wieder zu euch zurück.“
Hierauf nahm Abraham das Holz für das Brandopfer und belud seinen Sohn Isaak damit; er selbst aber nahm das Feuer und das Schlachtmesser in die Hand, und so gingen die beiden zusammen weiter.
Da sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: „Mein Vater!“ Abraham antwortete: „Was willst du, mein Sohn?“ Da sagte er: „Wir haben hier wohl Feuer und Holz; aber wo ist das Schaf für das Brandopfer?“
Abraham erwiderte: „Gott wird schon für ein Schaf zum Brandopfer sorgen, mein Sohn.“ So gingen die beiden zusammen weiter.
Als sie nun an den Ort gekommen waren, den Gott ihm angegeben hatte, errichtete Abraham daselbst einen Altar und legte die Holzscheite auf ihm zurecht; dann band er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar oben über die Scheite;
darauf streckte er seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her die Worte zu: „Abraham, Abraham!“ Er antwortete: „Hier bin ich!“
Jener rief: „Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du gottesfürchtig bist, weil du mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast.“
Als Abraham dann um sich blickte, sah er hinter sich einen Widder, der sich mit seinen Hörnern im Dickicht verfangen hatte. Da ging Abraham hin, holte den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.
Abraham nannte dann jenen Ort: „Der HERR sieht“ (= Gottessicht); deshalb sagt man noch heutigentags: „Auf dem Berge, wo der HERR gesehen wird“ (oder: sich sehen lässt = erscheint).
Hierauf rief der Engel des HERRN dem Abraham zum zweitenmal vom Himmel her die Worte zu:
„Ich schwöre bei mir selbst“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –: „darum, dass du so gehandelt und mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast,
will ich dich reichlich segnen und deine Nachkommenschaft überaus zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Gestade des Meeres; und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen,
und in deiner (oder: durch deine) Nachkommenschaft sollen alle Völker der Erde gesegnet werden zum Lohn dafür, dass du meiner Aufforderung nachgekommen bist!“
Darauf kehrte Abraham zu seinen Knechten zurück; und sie machten sich auf den Weg und begaben sich miteinander nach Beerseba; dort nahm Abraham seinen dauernden Wohnsitz.
Nach diesen Begebenheiten wurde dem Abraham gemeldet: „Auch Milka hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren,
nämlich seinen Erstgeborenen Uz und dessen Bruder Bus und Kemuel, den Vater von Aram,
und Kesed sowie Haso, Pildas, Jidlaph und Bethuel.“
- Bethuel aber war der Vater der Rebekka. – Diese acht Söhne gebar Milka dem Nahor, dem Bruder Abrahams.
Auch sein Nebenweib namens Rehuma hatte Söhne geboren, nämlich Tebah und Gaham, Thahas und Maacha.
Es ist aber der Glaube ein zuversichtliches Vertrauen auf das, was man hofft, ein festes Überzeugtsein von Dingen (oder: Tatsachen), die man (mit Augen) nicht sieht (vgl. Joh 20,29).
Im Besitz solchen Glaubens haben nämlich die Altvordern (das ehrende) Zeugnis (von Gott) erlangt.
Durch Glauben erkennen (= verstehen) wir, dass die Welt durch Gottes Wort ins Dasein gerufen worden ist; es sollte eben das jetzt Sichtbare nicht aus dem sinnlich Wahrnehmbaren entstanden sein.
Durch Glauben hat Abel Gott ein wertvolleres Opfer als Kain dargebracht und durch ihn das Zeugnis erhalten, er sei ein Gerechter, indem Gott (selbst) Zeugnis für seine Opfergaben ablegte; und durch ihn (d.h. mittels solchen Glaubens) redet er auch jetzt noch nach seinem Tode. –
Durch Glauben (= wegen seines Glaubens) wurde Henoch (vgl. Jud 14) entrückt, damit er den Tod nicht sähe, und „er war (auf Erden) nicht mehr zu finden, weil Gott ihn entrückt hatte“ (1.Mose 5,24); denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gottes Wohlgefallen besessen habe.
Ohne Glauben aber kann man (Gott) unmöglich wohlgefallen; denn wer sich Gott nahen will, muss glauben, dass es einen Gott gibt und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn zukommen lässt. –
Durch Glauben hat Noah, als er die (göttliche) Weisung erhalten hatte, in Besorgnis um die Dinge, die noch nicht sichtbar vor Augen lagen, eine Arche zur Rettung seiner Familie gebaut; durch solchen Glauben hat er der Welt das Urteil gesprochen und ist ein Erbe der glaubensgemäßen Gerechtigkeit geworden.
Durch Glauben leistete Abraham dem Ruf Folge, der ihn in ein Land ziehen hieß, das er zum Erbbesitz empfangen sollte: er wanderte aus, ohne zu wissen wohin.
Durch Glauben siedelte er sich als Beisasse (= ohne Besitzrecht) in dem verheißenen Lande wie in der Fremde an und wohnte in Zelten samt (oder: im Verein mit) Isaak und Jakob, den Miterben der gleichen Verheißung;
denn er wartete auf die Stadt, welche die festen Grundmauern hat, deren Erbauer und Werkmeister Gott ist.
Durch Glauben empfing ebenso auch Sara die Kraft, trotz ihres hohen Alters Mutter zu werden, weil sie den für zuverlässig ansah, der ihr die Verheißung gegeben hatte.
Daher sind auch von einem einzigen und zwar einem bereits erstorbenen Manne Nachkommen entsprossen so zahlreich wie die Sterne des Himmels und wie der Sand am Gestade des Meeres, den niemand zählen kann. –
Im Glauben sind diese alle gestorben, ohne die (Erfüllung der) Verheißungen erlangt zu haben; nur von ferne haben sie diese gesehen und freudig begrüßt und bekannt, dass sie nur Fremdlinge und Gäste auf der Erde seien;
denn wer ein solches Bekenntnis ablegt, gibt dadurch zu erkennen, dass er ein Vaterland (oder: eine Heimat) sucht.
Hätten sie nun dabei an jenes (Vaterland) gedacht, aus dem sie ausgewandert waren, so hätten sie Zeit (oder: Gelegenheit) zur Rückkehr dorthin gehabt;
so aber tragen sie nach einem besseren (Vaterland) Verlangen, nämlich nach dem himmlischen. Daher schämt sich auch Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden; er hat ihnen ja (bereits) eine Stadt (als Wohnung) bereitet. –
Durch Glauben hat Abraham, als er versucht wurde, den Isaak zur Opferung dargebracht; ja er wollte seinen einzigen (Sohn) opfern, obgleich er die Verheißungen empfangen hatte
und ihm zugesagt worden war (1.Mose 21,12): „Nach (oder: in) Isaak soll dir Nachkommenschaft genannt werden“;
er bedachte eben, dass Gott die Macht habe, auch aus den Toten zu erwecken; daher hat er ihn auch als ein Gleichnis (oder: Sinnbild) zurückerhalten. –
Durch Glauben segnete Isaak auch den Jakob und Esau im Hinblick auf zukünftige Geschicke (oder: Güter). –
Durch Glauben segnete Jakob bei seinem Sterben jeden der (beiden) Söhne Josephs und betete zu Gott, auf die Spitze seines Stabes gelehnt. –
Durch Glauben gedachte Joseph bei seinem Lebensende des (einstigen) Auszuges der Israeliten und traf Anordnungen in betreff seiner Gebeine.
Durch Glauben geschah es, dass Mose nach seiner Geburt drei Monate lang von seinen Eltern verborgen gehalten wurde, weil sie die Schönheit des Knäbleins sahen, und dass sie sich vor dem Befehl des Königs nicht fürchteten.
Durch Glauben verschmähte es Mose, als er herangewachsen war, ein Sohn der Tochter des Pharaos zu heißen;
lieber wollte er mit dem Volke Gottes Drangsale erleiden, als einen vorübergehenden Genuss von der Sünde haben:
er achtete die Schmach Christi für einen größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er hatte die (himmlische) Belohnung im Auge.
Durch Glauben verließ er Ägypten, ohne Furcht vor dem Zorn des Königs; denn er wurde stark (oder: harrte aus), als ob er den Unsichtbaren sähe.
Durch Glauben hat er das Passah und die Besprengung (der Türpfosten) mit dem Blute angeordnet, damit der Würgengel die Erstgeburten der Israeliten nicht antaste.
Durch Glauben sind sie durch das Rote Meer gezogen wie über trockenes Land, während die Ägypter ertranken, als sie denselben Versuch machten. –
Durch Glauben geschah es, dass die Mauern Jerichos einstürzten, nachdem man sieben Tage lang um sie herumgezogen war. –
Durch Glauben kam die Dirne Rahab nicht zugleich mit den Ungehorsamen (= Ungläubigen) ums Leben, weil sie die Kundschafter friedlich bei sich aufgenommen hatte.
Und was soll ich noch weiter sagen? Die Zeit würde mir ja fehlen, wenn ich von Gideon und Barak, von Simson und Jephtha, von David und Samuel und den Propheten reden wollte:
Durch Glauben haben diese (Männer) Königreiche überwältigt, (vergeltende) Gerechtigkeit geübt, (Erfüllung von) Verheißungen erlangt, Löwenrachen verschlossen,
die Kraft des Feuers ausgelöscht; sie sind der Schärfe des Schwertes entronnen, aus Kraftlosigkeit wieder erstarkt (oder: von Krankheiten geheilt), im Kampfe Helden (oder: Sieger) geworden, haben Heere fremder Völker in die Flucht geschlagen;
Frauen haben ihre Toten durch Auferweckung zurückerhalten. Andere haben sich martern lassen und die Befreiung (oder: jede Schonung) zurückgewiesen, um einer desto herrlicheren Auferstehung teilhaftig zu werden.
Wieder andere haben Verhöhnung und Geißelung, dazu noch Ketten und Kerker über sich ergehen lassen;
sie sind gesteinigt, gefoltert, zersägt, mit dem Henkerbeil hingerichtet worden, sind in Schaffellen, in Ziegenhäuten unter Entbehrungen, Drangsalen und Misshandlungen umhergezogen;
sie, deren die Welt nicht wert war, haben in Einöden und Gebirgen, in Höhlen und Erdklüften umherirren müssen.
Und diese alle, denen doch durch den Glauben ihr Zeugnis zuteil geworden ist, haben die (Erfüllung der) Verheißung nicht erlangt,
weil Gott für uns etwas Besseres zuvor ersehen hatte: sie sollten nicht ohne uns zur (himmlischen) Vollendung gelangen. Hebräer 12
Durch Glauben empfing ebenso auch Sara die Kraft, trotz ihres hohen Alters Mutter zu werden, weil sie den für zuverlässig ansah, der ihr die Verheißung gegeben hatte.
Unsre Tage zählen, das lehre uns, damit ein weises Herz wir gewinnen!
Es lag aber ein Mann krank darnieder, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorfe, in welchem Maria und ihre Schwester Martha wohnten –
es war die Maria, die den Herrn mit Myrrhenbalsam gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hat (vgl. 12,1-8) –: deren Bruder Lazarus lag krank darnieder.
Da sandten die Schwestern zu Jesus und ließen ihm sagen: „Herr, siehe, der, den du lieb hast, der ist krank!“
Als Jesus das vernahm, sagte er: „Diese Krankheit führt nicht zum Tode, sondern dient zur Verherrlichung Gottes, weil der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werden soll.“
Jesus hatte aber die Martha und ihre Schwester und auch den Lazarus lieb.
Als er nun von dessen Krankheit gehört hatte, blieb er zunächst noch zwei Tage an dem Orte, wo er sich befand;
dann erst sagte er zu seinen Jüngern: „Wir wollen wieder nach Judäa ziehen!“
Die Jünger erwiderten ihm: „Rabbi (= Meister), soeben erst haben die Juden dich steinigen wollen, und nun willst du wieder dorthin gehen?“
Jesus antwortete: „Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn man am Tage wandert, stößt man nicht an, weil man das Licht dieser Welt sieht;
wenn man aber bei Nacht wandert, stößt man an, weil man kein Licht in sich hat, um zu sehen.“
So sagte er und fuhr dann fort: „Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, um ihn aus dem Schlaf zu wecken.“
Da erwiderten ihm die Jünger: „Herr, wenn er eingeschlafen ist, wird er wieder gesund werden.“
Jesus hatte den Tod des Lazarus gemeint, sie dagegen waren der Meinung, er rede vom gewöhnlichen Schlaf.
Da sagte Jesus ihnen denn mit klaren Worten: „Lazarus ist gestorben,
und ich freue mich euretwegen, dass ich nicht dort gewesen bin, damit ihr glauben lernt. Doch nun lasst uns zu ihm gehen!“
Da sagte Thomas, der auch den Namen ‚Zwilling‘ führt, zu seinen Mitjüngern: „Lasst uns hingehen, um mit ihm zu sterben!“
Als nun Jesus hinkam, fand er ihn schon seit vier Tagen im Grabe liegen.
Bethanien lag aber in der Nähe von Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien (= kaum ein Stündchen Wegs) von dort entfernt;
darum hatten sich viele von den Juden bei Martha und Maria eingefunden, um sie über den Tod ihres Bruders zu trösten.
Als nun Martha von der Ankunft Jesu hörte, ging sie ihm entgegen; Maria aber blieb im Hause (bei den Trauergästen) sitzen.
Da sagte Martha zu Jesus: „Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben!
Doch auch so weiß ich, dass Gott dir alles gewähren wird, um was du Gott bittest.“
Jesus erwiderte ihr: „Dein Bruder wird auferstehen!“
Martha antwortete ihm: „Ich weiß, dass er bei der Auferstehung am jüngsten Tage auferstehen wird.“
Jesus entgegnete ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, wenn er auch stirbt,
und wer da lebt und an mich glaubt (= im Leben an mich glaubt), wird in Ewigkeit nicht sterben! Glaubst du das?“
Sie antwortete ihm: „Ja, Herr, ich habe den Glauben gewonnen, dass du Christus (= der Messias) bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“
Nach diesen Worten ging sie weg und rief ihre Schwester Maria, indem sie ihr zuflüsterte: „Der Meister ist da und lässt dich rufen!“
Sobald jene das gehört hatte, stand sie schnell auf und machte sich auf den Weg zu ihm;
Jesus war aber noch nicht in das Dorf gekommen, sondern befand sich noch an der Stelle, wohin Martha ihm entgegengekommen war.
Als nun die Juden, die bei Maria im Hause waren und sie zu trösten suchten, sie schnell aufstehen und hinausgehen sahen, folgten sie ihr nach in der Meinung, sie wolle zum Grabe gehen, um dort zu weinen.
Als nun Maria an die Stelle kam, wo Jesus sich befand, und ihn erblickt hatte, warf sie sich ihm zu Füßen und sagte zu ihm: „Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben!“
Als nun Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, fühlte er sich im Geist heftig bewegt und erschüttert.
Darauf fragte er: „Wo habt ihr ihn beigesetzt?“ Sie antworteten ihm: „Herr, komm und sieh es!“
Jesus weinte.
Da sagten die Juden: „Seht, wie lieb hat er ihn gehabt!“
Einige von ihnen aber sagten: „Hätte dieser, der dem Blinden die Augen aufgetan hat, nicht auch machen können, dass dieser hier nicht zu sterben brauchte?“
Da geriet Jesus in seinem Innern aufs neue in heftige Erregung (vgl. V.33) und trat an das Grab; es war dies aber eine Höhle (= ein Felsengrab), vor deren Eingang ein Stein lag.
Jesus sagte: „Hebt den Stein weg!“ Martha, die Schwester des Verstorbenen, erwiderte ihm: „Herr, er ist schon in Verwesung; es ist ja schon der vierte Tag seit seinem Tode.“
Jesus entgegnete ihr: „Habe ich dir nicht gesagt, dass, wenn du glaubst, du die Herrlichkeit Gottes sehen wirst?“
Da hoben sie den Stein weg; Jesus aber richtete die Augen (zum Himmel) empor und betete: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast!
Ich wusste wohl, dass du mich allezeit erhörst; aber um des Volkes willen, das hier rings (um mich) steht, habe ich’s gesagt, damit sie zum Glauben kommen, dass du mich gesandt hast.“
Nach diesen Worten rief er mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus!“
Da kam der Gestorbene heraus, an den Beinen und Armen mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch umbunden. Jesus sagte zu ihnen: „Macht ihn los (von seinen Hüllen) und lasst ihn (frei) gehen!“
Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und zugeschaut hatten bei dem, was Jesus getan hatte, wurden an ihn gläubig;
einige von ihnen aber gingen weg zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was Jesus getan hatte.
Infolgedessen beriefen die Hohenpriester und Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates und sagten: „Was sollen wir tun, da dieser Mensch so viele Wunderzeichen vollführt?
Lassen wir ihn so weiter gewähren, so werden (schließlich) noch alle an ihn glauben, und dann werden die Römer kommen und uns die Stätte (d.h. unser Heiligtum) und unser Volkstum beseitigen.“
Einer aber von ihnen, nämlich Kaiphas, der in jenem Jahre Hoherpriester war, sagte zu ihnen: „Ihr seid ganz ohne Einsicht
und bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, dass ein einzelner Mensch für das Volk stirbt, und nicht das ganze Volk zugrunde geht.“
Dies sagte er aber nicht von sich selbst aus, sondern als Hoherpriester jenes Jahres weissagte er (unbewusst), dass Jesus (zum Heil) für das Volk sterben würde,
und zwar nicht für das (jüdische) Volk allein, sondern auch, damit er die (unter den Völkern) zerstreuten Gotteskinder zu einem einheitlichen Ganzen vereinigte.
So beratschlagten sie denn von diesem Tage an miteinander in der Absicht, ihn zu töten.
Daher ging Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden umher, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe bei der Wüste nach einer Stadt namens Ephraim zurück und verweilte dort mit seinen Jüngern längere Zeit.
Es stand aber das jüdische Passah nahe bevor, und viele Leute zogen aus dem (ganzen) Lande schon vor dem Passah nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen (oder: zu weihen).
Sie suchten (oder: erkundigten sich) nun dort nach Jesus und besprachen sich miteinander, während sie auf dem Tempelplatze standen: „Was meint ihr? Er wird doch wohl nicht zum Feste kommen?“
Die Hohenpriester und Pharisäer aber hatten mehrfach die Verfügung ergehen lassen, wenn jemand seinen Aufenthaltsort in Erfahrung bringe, solle er Anzeige erstatten, damit sie ihn festnehmen könnten.
Seht, wir preisen die selig, welche geduldig ausgeharrt haben. Vom standhaften Ausharren Hiobs habt ihr gehört und von dem Ausgang, den der Herr ihm bereitet hat (Hiob 42,10-17); erkennet daraus, dass der Herr reich an Mitleid und voll Erbarmens ist.
Als Sara nun ihr Leben auf hundertundsiebenundzwanzig Jahre gebracht hatte,
starb sie in Kirjath-Arba, das ist Hebron, im Lande Kanaan. Da ging Abraham hinein, um Sara zu beklagen und zu beweinen.
Hierauf stand Abraham von der Seite seiner Verstorbenen auf und verhandelte mit den Hethitern so:
„Ich bin (nur) ein Fremdling und Beisasse (d.h. Gast ohne Grundbesitz) hier bei euch: überlasst mir doch ein Erbbegräbnis bei euch, damit ich meine Tote, die in meinem Hause liegt, begraben kann!“
Die Hethiter gaben dem Abraham folgende Antwort:
„Höre uns an, Herr! Du lebst hier als ein Gottesfürst unter uns: begrabe deine Tote in dem besten von unsern Gräbern: keiner von uns wird dir seine Grabstätte zur Bestattung deiner Toten versagen.“
Da erhob sich Abraham, verneigte sich tief vor den Bewohnern des Landes, den Hethitern,
und sagte weiter zu ihnen: „Wenn ihr damit einverstanden seid, dass ich meine Tote, die in meinem Hause liegt, hier begrabe, so erweist mir die Liebe und legt ein gutes Wort für mich bei Ephron, dem Sohne Zohars, ein,
dass er mir die Höhle in der Machpela überlässt, die ihm gehört und am Ende seines Feldes liegt; für den vollen Wert möge er sie mir zu einem Erbbegräbnis hier in eurer Mitte überlassen!“
Nun saß Ephron mitten unter den Hethitern und gab dem Abraham vor den versammelten Hethitern im Beisein aller, die ins Tor seiner Stadt gekommen waren, folgende Antwort:
„Nicht doch, Herr! Höre mich an! Das Feld (oder: Grundstück) schenke ich dir; auch die Höhle darauf schenke ich dir; im Beisein meiner Volksgenossen schenke ich sie dir: begrabe nur deine Tote!“
Da verneigte sich Abraham tief vor den Bewohnern des Landes
und sagte dann zu Ephron, im Beisein aller Bewohner des Landes: „O doch! Wenn du mich nur anhören wolltest! Ich zahle dir den Preis für das Grundstück: nimm ihn von mir an, so will ich meine Tote dort begraben!“
Darauf antwortete Ephron dem Abraham:
„Höre mich doch an, Herr! Ein Stück Land im Wert von vierhundert Schekel Silber – was will das zwischen mir und dir besagen?! Begrabe nur deine Tote!“
Abraham nahm die Forderung Ephrons an und wog ihm den Kaufpreis dar, den Betrag, welchen jener im Beisein der Hethiter gefordert hatte, nämlich vierhundert Schekel Silber, nach der beim Kauf und Verkauf üblichen Währung.
So wurde das Grundstück Ephrons, das in der Machpela östlich von Mamre lag, das Feld samt der Höhle darauf nebst allen Bäumen, die auf dem Grundstück in seinem ganzen Umfang ringsum standen,
dem Abraham rechtskräftig als Eigentum abgetreten im Beisein der Hethiter, so viele ihrer ins Tor seiner Stadt gekommen waren.
Hierauf begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle auf dem Grundstück in der Machpela östlich von Mamre, das ist Hebron, im Lande Kanaan.
So wurde das Grundstück samt der Höhle darauf dem Abraham als Erbbegräbnis von den Hethitern rechtskräftig überlassen.
Er gab ihnen zur Antwort: „Habt ihr nicht gelesen (1.Mose 1,27), dass der Schöpfer die Menschen von Anfang an als Mann und Weib geschaffen
und gesagt hat (1.Mose 2,24): ‚Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und die beiden werden ein Fleisch sein‘?
Also sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was somit Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“
„Aber“, wird mancher fragen, „wie werden die Toten auferweckt, und mit was für einem Leibe erscheinen sie?“
und dass er begraben und dass er am dritten Tage auferweckt worden ist, den Schriften gemäß (Hos 6,2; Ps 16,10),
Dort sagte Josua zu Achan: „Wie hast du uns ins Unglück gestürzt! Dafür möge der HERR auch dich heute ins Unglück stürzen!“ Hierauf steinigten ihn alle Israeliten [und man verbrannte sie im Feuer und vollzog die Steinigung an ihnen];
Und wenn die Tochter eines Priesters sich durch Unzucht entweiht, so entweiht sie dadurch ihren Vater: im Feuer soll sie verbrannt werden!
starb sie in Kirjath-Arba, das ist Hebron, im Lande Kanaan. Da ging Abraham hinein, um Sara zu beklagen und zu beweinen.
Hebron hieß aber ehemals Kirjath-Arba (d.h. die Stadt Arbas); Arba war der größte Mann unter den Enakitern gewesen. – Und das Land hatte Ruhe vom Kriege.
Tod, wo ist dein Sieg?
Es ist aber der Glaube ein zuversichtliches Vertrauen auf das, was man hofft, ein festes Überzeugtsein von Dingen (oder: Tatsachen), die man (mit Augen) nicht sieht (vgl. Joh 20,29).
Im Besitz solchen Glaubens haben nämlich die Altvordern (das ehrende) Zeugnis (von Gott) erlangt.
Durch Glauben erkennen (= verstehen) wir, dass die Welt durch Gottes Wort ins Dasein gerufen worden ist; es sollte eben das jetzt Sichtbare nicht aus dem sinnlich Wahrnehmbaren entstanden sein.
Durch Glauben hat Abel Gott ein wertvolleres Opfer als Kain dargebracht und durch ihn das Zeugnis erhalten, er sei ein Gerechter, indem Gott (selbst) Zeugnis für seine Opfergaben ablegte; und durch ihn (d.h. mittels solchen Glaubens) redet er auch jetzt noch nach seinem Tode. –
Durch Glauben (= wegen seines Glaubens) wurde Henoch (vgl. Jud 14) entrückt, damit er den Tod nicht sähe, und „er war (auf Erden) nicht mehr zu finden, weil Gott ihn entrückt hatte“ (1.Mose 5,24); denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gottes Wohlgefallen besessen habe.
Ohne Glauben aber kann man (Gott) unmöglich wohlgefallen; denn wer sich Gott nahen will, muss glauben, dass es einen Gott gibt und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn zukommen lässt. –
Durch Glauben hat Noah, als er die (göttliche) Weisung erhalten hatte, in Besorgnis um die Dinge, die noch nicht sichtbar vor Augen lagen, eine Arche zur Rettung seiner Familie gebaut; durch solchen Glauben hat er der Welt das Urteil gesprochen und ist ein Erbe der glaubensgemäßen Gerechtigkeit geworden.
Durch Glauben leistete Abraham dem Ruf Folge, der ihn in ein Land ziehen hieß, das er zum Erbbesitz empfangen sollte: er wanderte aus, ohne zu wissen wohin.
Durch Glauben siedelte er sich als Beisasse (= ohne Besitzrecht) in dem verheißenen Lande wie in der Fremde an und wohnte in Zelten samt (oder: im Verein mit) Isaak und Jakob, den Miterben der gleichen Verheißung;
denn er wartete auf die Stadt, welche die festen Grundmauern hat, deren Erbauer und Werkmeister Gott ist.
Durch Glauben empfing ebenso auch Sara die Kraft, trotz ihres hohen Alters Mutter zu werden, weil sie den für zuverlässig ansah, der ihr die Verheißung gegeben hatte.
Daher sind auch von einem einzigen und zwar einem bereits erstorbenen Manne Nachkommen entsprossen so zahlreich wie die Sterne des Himmels und wie der Sand am Gestade des Meeres, den niemand zählen kann. –
Im Glauben sind diese alle gestorben, ohne die (Erfüllung der) Verheißungen erlangt zu haben; nur von ferne haben sie diese gesehen und freudig begrüßt und bekannt, dass sie nur Fremdlinge und Gäste auf der Erde seien;
denn wer ein solches Bekenntnis ablegt, gibt dadurch zu erkennen, dass er ein Vaterland (oder: eine Heimat) sucht.
Hätten sie nun dabei an jenes (Vaterland) gedacht, aus dem sie ausgewandert waren, so hätten sie Zeit (oder: Gelegenheit) zur Rückkehr dorthin gehabt;
so aber tragen sie nach einem besseren (Vaterland) Verlangen, nämlich nach dem himmlischen. Daher schämt sich auch Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden; er hat ihnen ja (bereits) eine Stadt (als Wohnung) bereitet. –
Durch Glauben hat Abraham, als er versucht wurde, den Isaak zur Opferung dargebracht; ja er wollte seinen einzigen (Sohn) opfern, obgleich er die Verheißungen empfangen hatte
und ihm zugesagt worden war (1.Mose 21,12): „Nach (oder: in) Isaak soll dir Nachkommenschaft genannt werden“;
er bedachte eben, dass Gott die Macht habe, auch aus den Toten zu erwecken; daher hat er ihn auch als ein Gleichnis (oder: Sinnbild) zurückerhalten. –
Durch Glauben segnete Isaak auch den Jakob und Esau im Hinblick auf zukünftige Geschicke (oder: Güter). –
Durch Glauben segnete Jakob bei seinem Sterben jeden der (beiden) Söhne Josephs und betete zu Gott, auf die Spitze seines Stabes gelehnt. –
Durch Glauben gedachte Joseph bei seinem Lebensende des (einstigen) Auszuges der Israeliten und traf Anordnungen in betreff seiner Gebeine.
Durch Glauben geschah es, dass Mose nach seiner Geburt drei Monate lang von seinen Eltern verborgen gehalten wurde, weil sie die Schönheit des Knäbleins sahen, und dass sie sich vor dem Befehl des Königs nicht fürchteten.
Durch Glauben verschmähte es Mose, als er herangewachsen war, ein Sohn der Tochter des Pharaos zu heißen;
lieber wollte er mit dem Volke Gottes Drangsale erleiden, als einen vorübergehenden Genuss von der Sünde haben:
er achtete die Schmach Christi für einen größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er hatte die (himmlische) Belohnung im Auge.
Durch Glauben verließ er Ägypten, ohne Furcht vor dem Zorn des Königs; denn er wurde stark (oder: harrte aus), als ob er den Unsichtbaren sähe.
Durch Glauben hat er das Passah und die Besprengung (der Türpfosten) mit dem Blute angeordnet, damit der Würgengel die Erstgeburten der Israeliten nicht antaste.
Durch Glauben sind sie durch das Rote Meer gezogen wie über trockenes Land, während die Ägypter ertranken, als sie denselben Versuch machten. –
Durch Glauben geschah es, dass die Mauern Jerichos einstürzten, nachdem man sieben Tage lang um sie herumgezogen war. –
Durch Glauben kam die Dirne Rahab nicht zugleich mit den Ungehorsamen (= Ungläubigen) ums Leben, weil sie die Kundschafter friedlich bei sich aufgenommen hatte.
Und was soll ich noch weiter sagen? Die Zeit würde mir ja fehlen, wenn ich von Gideon und Barak, von Simson und Jephtha, von David und Samuel und den Propheten reden wollte:
Durch Glauben haben diese (Männer) Königreiche überwältigt, (vergeltende) Gerechtigkeit geübt, (Erfüllung von) Verheißungen erlangt, Löwenrachen verschlossen,
die Kraft des Feuers ausgelöscht; sie sind der Schärfe des Schwertes entronnen, aus Kraftlosigkeit wieder erstarkt (oder: von Krankheiten geheilt), im Kampfe Helden (oder: Sieger) geworden, haben Heere fremder Völker in die Flucht geschlagen;
Frauen haben ihre Toten durch Auferweckung zurückerhalten. Andere haben sich martern lassen und die Befreiung (oder: jede Schonung) zurückgewiesen, um einer desto herrlicheren Auferstehung teilhaftig zu werden.
Wieder andere haben Verhöhnung und Geißelung, dazu noch Ketten und Kerker über sich ergehen lassen;
sie sind gesteinigt, gefoltert, zersägt, mit dem Henkerbeil hingerichtet worden, sind in Schaffellen, in Ziegenhäuten unter Entbehrungen, Drangsalen und Misshandlungen umhergezogen;
sie, deren die Welt nicht wert war, haben in Einöden und Gebirgen, in Höhlen und Erdklüften umherirren müssen.
Und diese alle, denen doch durch den Glauben ihr Zeugnis zuteil geworden ist, haben die (Erfüllung der) Verheißung nicht erlangt,
weil Gott für uns etwas Besseres zuvor ersehen hatte: sie sollten nicht ohne uns zur (himmlischen) Vollendung gelangen. Hebräer 12
Sarai, Abrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren; sie hatte aber eine ägyptische Leibmagd namens Hagar.
Da sagte Sarai zu Abram: „Du siehst, dass der HERR mir Kindersegen versagt hat. So gehe doch ein zu meiner Leibmagd: vielleicht komme ich durch sie zu Kindern.“ Als Abram auf diesen Vorschlag seiner Frau einging,
nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Leibmagd Hagar und gab sie ihrem Manne Abram zum Weibe (= zur Nebenfrau). – Abram hatte damals aber zehn Jahre lang im Lande Kanaan gewohnt. –
Abram ging dann zu Hagar ein, und sie wurde guter Hoffnung; als sie aber merkte, dass sie Mutter werden würde, sah sie ihre Herrin geringschätzig an.
Da sagte Sarai zu Abram: „Die Kränkung, die mir zugefügt wird, ist deine Schuld! Ich selbst habe dir meine Leibmagd in die Arme gegeben; jetzt aber, da sie fühlt, dass sie Mutter werden wird, sieht sie mich geringschätzig an: der HERR sei Richter zwischen mir und dir!“
Da sagte Abram zu Sarai: „Deine Leibmagd steht ja doch unter deiner Gewalt: verfahre mit ihr, wie es dich gut dünkt!“ Als nun Sarai sie hart behandelte, entfloh sie ihr.
Da fand der Engel des HERRN sie an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Wege nach Sur,
und fragte sie: „Hagar, Leibmagd der Sarai, woher kommst du, und wohin willst du?“ Sie antwortete: „Ich bin auf der Flucht vor meiner Herrin Sarai.“
Da sagte der Engel des HERRN zu ihr: „Kehre zu deiner Herrin zurück und unterwirf dich ihrer Gewalt.“
Dann fuhr der Engel des HERRN fort: „Ich will deine Nachkommenschaft überaus zahlreich werden lassen, so dass man sie vor Menge nicht soll zählen können.“
Weiter sagte der Engel des HERRN zu ihr: „Du bist jetzt guter Hoffnung und wirst Mutter eines Sohnes werden, den du Ismael (d.h. Gott hört) nennen sollst; denn der HERR hat auf deinen Notschrei gehört.
Der wird ein Mensch wie ein Wildesel sein: seine Hand gegen alle und die Hand aller gegen ihn, und allen seinen Brüdern wird er trotzig gegenüberstehen.“
Da nannte sie den Namen des HERRN, der zu ihr geredet hatte: „Du bist der Gott des Schauens; denn“, sagte sie, „ich habe wirklich hier den geschaut, der nach mir geschaut hat.“
Darum hat man den Brunnen ‚Brunnen des Lebendigen, der nach mir schaut‘ genannt; er liegt bekanntlich zwischen Kades und Bered.
Hagar gebar dann dem Abram einen Sohn, und Abram gab seinem Sohne, den Hagar ihm geboren hatte, den Namen Ismael.
Abram war aber sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm den Ismael gebar.
Dann erschien ihm der HERR bei den Terebinthen Mamres, während er gerade um die Zeit der Mittagshitze am (oder: im) Eingang seines Zeltes saß.
Als er nämlich aufblickte und hinsah, standen plötzlich drei Männer vor ihm. Kaum hatte er sie erblickt, da eilte er ihnen vom Eingang seines Zeltes aus entgegen, verneigte sich vor ihnen bis auf den Boden
und sagte: „O Herr, wenn ich irgend Gnade in deinen Augen gefunden habe, so gehe doch nicht an deinem Knechte vorüber!
Man soll euch etwas Wasser bringen, damit ihr euch die Füße waschen könnt; dann ruht euch unter dem Baume aus,
und ich will euch etwas zu essen holen, damit ihr euch erquickt: danach mögt ihr weiterziehen; ihr seid doch nun einmal bei eurem Knecht vorübergekommen.“ Sie antworteten: „Tu so, wie du gesagt hast!“
Da eilte Abraham zu Sara ins Zelt und sagte: „Nimm schnell drei Maß Mehl, feines Mehl, knete es und backe Kuchen!“
Dann eilte Abraham zu den Rindern, nahm ein zartes, gutes (= fettes) Kalb und übergab es dem Knechte; der musste es schnell zubereiten.
Dann holte er Sauermilch und süße Milch sowie das Kalb, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor; er selbst aber bediente sie unter dem Baume, während sie aßen.
Da fragten sie ihn: „Wo ist deine Frau Sara?“ Er antwortete: „Drinnen im Zelt.“
Da sagte jener: „Übers Jahr um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen: dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.“ Sara horchte aber am Zelteingang, der hinter ihm war.
Abraham und Sara waren aber alt und hochbetagt, so dass Sara nach ihrer leiblichen Beschaffenheit keine Kinder mehr erwarten konnte.
Darum lachte Sara in sich hinein und dachte: „Jetzt, nachdem ich verwelkt bin, sollte ich noch an Liebeslust denken? Und mein Eheherr ist ja auch ein Greis.“
Da sagte der HERR zu Abraham: „Warum hat denn Sara gelacht und denkt: ‚Sollte ich alte Frau wirklich noch Mutter werden können?‘
Ist etwa für den HERRN irgend etwas unmöglich? Zu der genannten Zeit, übers Jahr, komme ich wieder zu dir: dann wird Sara einen Sohn haben.“
Da leugnete Sara und sagte: „Ich habe nicht gelacht!“, denn sie fürchtete sich. Er aber entgegnete: „Doch, du hast gelacht!“
Nunmehr brachen die drei Männer von dort auf und schauten aus nach Sodom hinab, während Abraham mit ihnen ging, um ihnen das Geleit zu geben.
Da dachte der HERR: „Soll ich vor Abraham geheimhalten, was ich zu tun vorhabe?
Abraham soll ja doch zu einem großen und mächtigen Volk werden, und in ihm sollen alle Völker der Erde gesegnet werden;
denn ich habe ihn dazu ausersehen, dass er seinen Söhnen und seinem ganzen Hause nach ihm ans Herz lege, den Weg des HERRN innezuhalten, indem sie Gerechtigkeit und Recht üben, damit der HERR für Abraham alles in Erfüllung gehen lasse, was er in Bezug auf ihn verheißen hat.“
So sagte denn der HERR: „Das Geschrei (oder: der Klageruf) über Sodom und Gomorrha ist gar groß geworden, und ihre Sünde ist wahrlich sehr schwer.
Darum will ich hinabgehen und zusehen, ob sie wirklich ganz so gehandelt haben, wie die lauten Klagen, die zu mir gedrungen sind, von ihnen melden, oder ob es sich nicht so verhält: ich will es erkunden.“
Hierauf wandten sich die (anderen beiden) Männer von dort weg und gingen auf Sodom zu, während Abraham noch vor dem HERRN stehenblieb.
Da trat Abraham näher heran und sagte: „Willst du wirklich die Gerechten (oder: Schuldlosen) zugleich mit den Gottlosen wegraffen?
Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte innerhalb der Stadt: willst du die wirklich umkommen lassen und nicht lieber dem Orte vergeben um der fünfzig Gerechten willen, die in ihm sind?
Fern sei es von dir, so zu handeln, die Gerechten zusammen mit den Gottlosen ums Leben zu bringen, so dass es den Gerechten ebenso ergeht wie den Gottlosen: das sei fern von dir! Der Richter der ganzen Erde muss doch Gerechtigkeit üben!“
Da antwortete der HERR: „Wenn ich in Sodom fünfzig Gerechte innerhalb der Stadt finden sollte, so will ich dem ganzen Ort um ihretwillen vergeben.“
Darauf nahm Abraham wieder das Wort und sagte: „Ach siehe, ich habe es gewagt, zu dem Allherrn zu reden, obgleich ich nur Staub und Asche bin.
Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten noch fünf: willst du da wegen dieser fünf die ganze Stadt vernichten?“ Er antwortete: „Nein, ich will sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde.“
Darauf fuhr Abraham fort, ihn nochmals anzureden, und sagte: „Vielleicht finden sich deren dort nur vierzig.“ Jener erwiderte: „Ich will ihnen um der vierzig willen nichts tun.“
Abraham sagte: „Möge doch der Allherr nicht zürnen, wenn ich nochmals rede: vielleicht finden sich dort nur dreißig.“ Er antwortete: „Ich will ihnen nichts tun, wenn ich dort dreißig finde.“
Er sagte weiter: „Siehe doch, ich habe es gewagt, zu dem Allherrn zu reden: vielleicht finden sich dort nur zwanzig.“ Er antwortete: „Ich will sie schon um der zwanzig willen nicht vernichten.“
Da sagte er: „Möge doch der Allherr nicht zürnen, wenn ich noch dies eine Mal rede: vielleicht finden sich dort nur zehn.“ Er erwiderte: „Ich will sie schon um der zehn willen nicht vernichten.“
Hierauf ging der HERR weg, nachdem er das Gespräch mit Abraham beendet hatte; Abraham aber kehrte nach Hause zurück.
So haben sich ja einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten, indem sie sich ihren Ehemännern untertan bewiesen.
Im Glauben sind diese alle gestorben, ohne die (Erfüllung der) Verheißungen erlangt zu haben; nur von ferne haben sie diese gesehen und freudig begrüßt und bekannt, dass sie nur Fremdlinge und Gäste auf der Erde seien;
Nach diesen Begebenheiten wollte Gott den Abraham auf die Probe stellen (= prüfen) und sagte zu ihm: „Abraham!“ Dieser antwortete: „Hier bin ich!“
Da sagte Gott: „Nimm Isaak, deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebhast, und begib dich (mit ihm) in die Landschaft Morija und bringe ihn dort als Brandopfer dar auf einem der Berge, den ich dir angeben werde!“
Da sattelte (oder: bepackte) Abraham am andern Morgen früh seinen Esel und nahm zwei von seinen Knechten und seinen Sohn Isaak mit sich; er spaltete Holzscheite für das Brandopfer und machte sich dann auf den Weg nach dem Orte, den Gott ihm angegeben hatte.
Als er am dritten Tage die Augen aufschlug, sah er den Ort in der Ferne liegen.
Da sagte Abraham zu seinen Knechten: „Bleibt ihr für euch hier mit dem Esel; ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen und anbeten; dann kommen wir wieder zu euch zurück.“
Hierauf nahm Abraham das Holz für das Brandopfer und belud seinen Sohn Isaak damit; er selbst aber nahm das Feuer und das Schlachtmesser in die Hand, und so gingen die beiden zusammen weiter.
Da sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: „Mein Vater!“ Abraham antwortete: „Was willst du, mein Sohn?“ Da sagte er: „Wir haben hier wohl Feuer und Holz; aber wo ist das Schaf für das Brandopfer?“
Abraham erwiderte: „Gott wird schon für ein Schaf zum Brandopfer sorgen, mein Sohn.“ So gingen die beiden zusammen weiter.
Als sie nun an den Ort gekommen waren, den Gott ihm angegeben hatte, errichtete Abraham daselbst einen Altar und legte die Holzscheite auf ihm zurecht; dann band er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar oben über die Scheite;
darauf streckte er seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her die Worte zu: „Abraham, Abraham!“ Er antwortete: „Hier bin ich!“
Jener rief: „Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du gottesfürchtig bist, weil du mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast.“
Als Abraham dann um sich blickte, sah er hinter sich einen Widder, der sich mit seinen Hörnern im Dickicht verfangen hatte. Da ging Abraham hin, holte den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.
Abraham nannte dann jenen Ort: „Der HERR sieht“ (= Gottessicht); deshalb sagt man noch heutigentags: „Auf dem Berge, wo der HERR gesehen wird“ (oder: sich sehen lässt = erscheint).
Hierauf rief der Engel des HERRN dem Abraham zum zweitenmal vom Himmel her die Worte zu:
„Ich schwöre bei mir selbst“ – so lautet der Ausspruch des HERRN –: „darum, dass du so gehandelt und mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast,
will ich dich reichlich segnen und deine Nachkommenschaft überaus zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Gestade des Meeres; und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen,
und in deiner (oder: durch deine) Nachkommenschaft sollen alle Völker der Erde gesegnet werden zum Lohn dafür, dass du meiner Aufforderung nachgekommen bist!“
Darauf kehrte Abraham zu seinen Knechten zurück; und sie machten sich auf den Weg und begaben sich miteinander nach Beerseba; dort nahm Abraham seinen dauernden Wohnsitz.
Nach diesen Begebenheiten wurde dem Abraham gemeldet: „Auch Milka hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren,
nämlich seinen Erstgeborenen Uz und dessen Bruder Bus und Kemuel, den Vater von Aram,
und Kesed sowie Haso, Pildas, Jidlaph und Bethuel.“
- Bethuel aber war der Vater der Rebekka. – Diese acht Söhne gebar Milka dem Nahor, dem Bruder Abrahams.
Auch sein Nebenweib namens Rehuma hatte Söhne geboren, nämlich Tebah und Gaham, Thahas und Maacha.
Als Sara nun ihr Leben auf hundertundsiebenundzwanzig Jahre gebracht hatte,
starb sie in Kirjath-Arba, das ist Hebron, im Lande Kanaan. Da ging Abraham hinein, um Sara zu beklagen und zu beweinen.
Hierauf stand Abraham von der Seite seiner Verstorbenen auf und verhandelte mit den Hethitern so:
„Ich bin (nur) ein Fremdling und Beisasse (d.h. Gast ohne Grundbesitz) hier bei euch: überlasst mir doch ein Erbbegräbnis bei euch, damit ich meine Tote, die in meinem Hause liegt, begraben kann!“
Die Hethiter gaben dem Abraham folgende Antwort:
„Höre uns an, Herr! Du lebst hier als ein Gottesfürst unter uns: begrabe deine Tote in dem besten von unsern Gräbern: keiner von uns wird dir seine Grabstätte zur Bestattung deiner Toten versagen.“
Da erhob sich Abraham, verneigte sich tief vor den Bewohnern des Landes, den Hethitern,
und sagte weiter zu ihnen: „Wenn ihr damit einverstanden seid, dass ich meine Tote, die in meinem Hause liegt, hier begrabe, so erweist mir die Liebe und legt ein gutes Wort für mich bei Ephron, dem Sohne Zohars, ein,
dass er mir die Höhle in der Machpela überlässt, die ihm gehört und am Ende seines Feldes liegt; für den vollen Wert möge er sie mir zu einem Erbbegräbnis hier in eurer Mitte überlassen!“
Nun saß Ephron mitten unter den Hethitern und gab dem Abraham vor den versammelten Hethitern im Beisein aller, die ins Tor seiner Stadt gekommen waren, folgende Antwort:
„Nicht doch, Herr! Höre mich an! Das Feld (oder: Grundstück) schenke ich dir; auch die Höhle darauf schenke ich dir; im Beisein meiner Volksgenossen schenke ich sie dir: begrabe nur deine Tote!“
Da verneigte sich Abraham tief vor den Bewohnern des Landes
und sagte dann zu Ephron, im Beisein aller Bewohner des Landes: „O doch! Wenn du mich nur anhören wolltest! Ich zahle dir den Preis für das Grundstück: nimm ihn von mir an, so will ich meine Tote dort begraben!“
Darauf antwortete Ephron dem Abraham:
„Höre mich doch an, Herr! Ein Stück Land im Wert von vierhundert Schekel Silber – was will das zwischen mir und dir besagen?! Begrabe nur deine Tote!“
Abraham nahm die Forderung Ephrons an und wog ihm den Kaufpreis dar, den Betrag, welchen jener im Beisein der Hethiter gefordert hatte, nämlich vierhundert Schekel Silber, nach der beim Kauf und Verkauf üblichen Währung.
So wurde das Grundstück Ephrons, das in der Machpela östlich von Mamre lag, das Feld samt der Höhle darauf nebst allen Bäumen, die auf dem Grundstück in seinem ganzen Umfang ringsum standen,
dem Abraham rechtskräftig als Eigentum abgetreten im Beisein der Hethiter, so viele ihrer ins Tor seiner Stadt gekommen waren.
Hierauf begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle auf dem Grundstück in der Machpela östlich von Mamre, das ist Hebron, im Lande Kanaan.
So wurde das Grundstück samt der Höhle darauf dem Abraham als Erbbegräbnis von den Hethitern rechtskräftig überlassen.
So haben sich ja einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten, indem sie sich ihren Ehemännern untertan bewiesen.
Jesus antwortete ihm mit den Worten: „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten (oder: befolgen), und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.
Darum hat kein einziger so gehandelt, der noch einen Rest des rechten (oder: wahrhaft sittlichen) Geistes besaß. Denn was verlangt der Eine? Gottessamen! So seid denn auf der Hut um eures Geistes willen, und handle du nicht treulos am Weibe deiner Jugend!
Ebenso, ihr Frauen: seid euren Ehemännern untertan, damit auch solche (Männer), die dem Wort ungehorsam sind (= nicht glauben wollen), durch den Wandel ihrer Frauen auch ohne Wort gewonnen werden,
wenn sie euren in Gottesfurcht sittsamen Wandel wahrnehmen.
Euer Schmuck sei nicht der äußerliche, nicht kunstvolles Haargeflecht und das Anlegen goldenen Geschmeides oder das Anziehen prächtiger Gewänder,
sondern der im Herzen (= tief innerlich) verborgene Mensch mit dem unvergänglichen Wesen eines sanften und stillen Geistes (oder: Sinnes), der vor Gott als kostbar gilt.
So haben sich ja einst auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten, indem sie sich ihren Ehemännern untertan bewiesen.
So hat sich z.B. Sara dem Abraham gehorsam gezeigt, indem sie ihn „Herr“ nannte (1.Mose 18,12). Ihre Kinder (= Töchter) seid ihr geworden, wenn ihr das Gute tut und euch durch keine Drohung einschüchtern lasst.
Ebenso, ihr Männer: lebt in vernünftiger Weise mit euren Frauen zusammen als mit dem schwächeren Teil (eig. Gefäß) und erweist ihnen (die schuldige) Ehre, indem ihr in ihnen auch Miterben der Gnadengabe des (ewigen) Lebens seht; sonst würden ja eure (gemeinsamen) Gebete unmöglich gemacht.
Schließlich aber: seid alle einträchtig, voll Mitgefühl und Bruderliebe, barmherzig und demütig!
Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet, denn dazu seid ihr berufen, damit ihr Segen ererbet.
Denn „wer seines Lebens froh werden will und gute Tage zu sehen wünscht, der halte seine Zunge vom Bösen fern und seine Lippen, dass sie nicht Trug reden;
er wende sich vom Bösen ab und tue das Gute, er suche Frieden und jage ihm nach!
Denn die Augen des Herrn (sind) auf die Gerechten (hingewandt), und seine Ohren (achten) auf ihr Flehen; dagegen ist das Angesicht des Herrn gegen die Übeltäter (gerichtet).“ (Ps 34,13-17)
Und wo ist jemand, der euch Böses zufügen sollte (oder: wollte), wenn ihr dem Guten eifrig nachtrachtet?
Doch müsstet ihr um der Gerechtigkeit willen auch leiden: selig seid ihr zu preisen! So fürchtet euch denn nicht vor ihnen und lasst euch nicht erschrecken!
Haltet nur den Herrn Christus in euren Herzen heilig und seid allezeit bereit, euch gegen jedermann zu verantworten, der von euch Rechenschaft über die Hoffnung fordert, die in euch lebt;
tut es jedoch mit Sanftmut und Furcht, so dass ihr euch ein gutes Gewissen bewahrt, damit die, welche euren guten Wandel in Christus schmähen, mit ihren Verleumdungen gegen euch zuschanden (= beschämt) werden.
Es ist ja doch besser, wenn Gottes Wille es so fügen sollte, für Gutestun zu leiden als für Bösestun.
Denn auch Christus ist einmal um der Sünden willen gestorben, als Gerechter für Ungerechte, um uns zu Gott zu führen, er, der am (oder: nach dem) Fleisch (= Leibe) zwar getötet worden ist, aber zum Leben erweckt am (oder: nach dem) Geist (Röm 1,4).
Im Geist (= als Geist) ist er auch hingegangen und hat den Geistern im Gefängnis gepredigt (= die Heilsbotschaft verkündigt),
nämlich denen, welche einst ungehorsam gewesen waren, als Gottes Langmut geduldig wartete in den Tagen Noahs, während die Arche hergestellt wurde, in der nur wenige, nämlich acht Seelen, Rettung fanden durchs Wasser hindurch.
Dieses (Wasser) rettet jetzt als Gegenstück (oder: gegenbildlich) auch euch, nämlich die Taufe, die nicht eine Beseitigung des Schmutzes am Fleisch ist, sondern eine an Gott gerichtete Bitte um ein gutes Gewissen; (sie rettet euch) kraft der Auferstehung Jesu Christi,
der nach seiner Himmelfahrt zur Rechten Gottes sitzt: Engel, Gewalten und Mächte sind ihm untertan geworden.
Und wenn der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen in euch wohnenden Geist.
und so kaufte ich denn den Acker, der bei Anathoth lag, von meinem Vetter Hanamel und wog ihm das Geld dar, siebzehn Schekel Silber.
Doch sie antworteten: „Zurück da!“, und weiter sagten sie: „Der ist der einzige Fremde, der gekommen ist, um hier zu wohnen, und will nun den Herrn spielen! Warte nur, wir wollen es mit dir noch schlimmer machen als mit jenen!“ So drangen sie denn auf den Mann, auf Lot, mit Gewalt ein und gingen daran, die Tür zu erbrechen;
Wir, Paulus, Silvanus und Timotheus, senden unsern Gruß der Gemeinde der Thessaloniker, (die) in (Gemeinschaft mit) Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus (steht): Gnade sei (mit) euch und Friede!
Wir sagen Gott allezeit Dank im Hinblick auf euch alle, wenn wir euer mit Namensnennung in unseren Gebeten gedenken;
denn unablässig halten wir vor dem Angesicht unsers Gottes und Vaters die Erinnerung an euer tatkräftiges Glaubensleben fest sowie an eure eifrige Arbeit (oder: Betätigung = Opferbereitschaft) in der Liebe und an eure Standhaftigkeit in der Hoffnung auf unsern Herrn Jesus Christus (vgl. Kol 1,5).
Wir wissen ja, von Gott geliebte Brüder, dass ihr zu den Erwählten gehört;
denn unsere Verkündigung der Heilsbotschaft ist bei euch nicht allein im Wort (= mit Worten) erfolgt, sondern auch in Kraft und im heiligen Geist und in großer Zuversichtlichkeit; ihr wisst ja doch (noch gut), wie wir uns unter euch um euretwillen verhalten haben.
Und ihr seid unsere und (so auch) des Herrn Nachfolger geworden, nachdem ihr das Wort trotz schwerer Leiden mit der Freudigkeit angenommen hattet, die der heilige Geist wirkt,
so dass ihr für alle Gläubigen in Mazedonien und Achaja (= Griechenland) vorbildlich geworden seid.
Denn von euch aus hat das Wort des Herrn sich nicht nur in Mazedonien und Achaja (= Griechenland) mit lautem Schall verbreitet, nein, überallhin ist die Kunde von eurem Glauben an Gott gedrungen, so dass wir nicht nötig haben, etwas darüber zu sagen;
denn die Leute selbst erzählen im Hinblick auf uns, welchen Eingang (= Aufnahme) wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch von den Götzen hinweg zu Gott bekehrt habt, um (hinfort) dem lebendigen und wahren Gott zu dienen
und seinen Sohn vom Himmel her zu erwarten, den er von den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns vor dem kommenden (= bevorstehenden) Zorn(gericht) rettet.
Wir alle aber, die wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn widerspiegeln (oder: sich in uns spiegeln lassen), werden dadurch in das gleiche Bild (oder: in sein Ebenbild) umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit (= von einer Herrlichkeit zur anderen), wie das (oder: da es ja) vom Herrn des Geistes geschieht.