Es lag aber ein Mann krank darnieder, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorfe, in welchem Maria und ihre Schwester Martha wohnten –
es war die Maria, die den Herrn mit Myrrhenbalsam gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hat (vgl. 12,1-8) –: deren Bruder Lazarus lag krank darnieder.
Da sandten die Schwestern zu Jesus und ließen ihm sagen: „Herr, siehe, der, den du lieb hast, der ist krank!“
Als Jesus das vernahm, sagte er: „Diese Krankheit führt nicht zum Tode, sondern dient zur Verherrlichung Gottes, weil der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werden soll.“
Jesus hatte aber die Martha und ihre Schwester und auch den Lazarus lieb.
Als er nun von dessen Krankheit gehört hatte, blieb er zunächst noch zwei Tage an dem Orte, wo er sich befand;
dann erst sagte er zu seinen Jüngern: „Wir wollen wieder nach Judäa ziehen!“
Die Jünger erwiderten ihm: „Rabbi (= Meister), soeben erst haben die Juden dich steinigen wollen, und nun willst du wieder dorthin gehen?“
Jesus antwortete: „Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn man am Tage wandert, stößt man nicht an, weil man das Licht dieser Welt sieht;
wenn man aber bei Nacht wandert, stößt man an, weil man kein Licht in sich hat, um zu sehen.“
So sagte er und fuhr dann fort: „Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, um ihn aus dem Schlaf zu wecken.“
Da erwiderten ihm die Jünger: „Herr, wenn er eingeschlafen ist, wird er wieder gesund werden.“
Jesus hatte den Tod des Lazarus gemeint, sie dagegen waren der Meinung, er rede vom gewöhnlichen Schlaf.
Da sagte Jesus ihnen denn mit klaren Worten: „Lazarus ist gestorben,
und ich freue mich euretwegen, dass ich nicht dort gewesen bin, damit ihr glauben lernt. Doch nun lasst uns zu ihm gehen!“
Da sagte Thomas, der auch den Namen ‚Zwilling‘ führt, zu seinen Mitjüngern: „Lasst uns hingehen, um mit ihm zu sterben!“
Als nun Jesus hinkam, fand er ihn schon seit vier Tagen im Grabe liegen.
Bethanien lag aber in der Nähe von Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien (= kaum ein Stündchen Wegs) von dort entfernt;
darum hatten sich viele von den Juden bei Martha und Maria eingefunden, um sie über den Tod ihres Bruders zu trösten.
Als nun Martha von der Ankunft Jesu hörte, ging sie ihm entgegen; Maria aber blieb im Hause (bei den Trauergästen) sitzen.
Da sagte Martha zu Jesus: „Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben!
Doch auch so weiß ich, dass Gott dir alles gewähren wird, um was du Gott bittest.“
Jesus erwiderte ihr: „Dein Bruder wird auferstehen!“
Martha antwortete ihm: „Ich weiß, dass er bei der Auferstehung am jüngsten Tage auferstehen wird.“
Jesus entgegnete ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, wenn er auch stirbt,
und wer da lebt und an mich glaubt (= im Leben an mich glaubt), wird in Ewigkeit nicht sterben! Glaubst du das?“
Sie antwortete ihm: „Ja, Herr, ich habe den Glauben gewonnen, dass du Christus (= der Messias) bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“
Nach diesen Worten ging sie weg und rief ihre Schwester Maria, indem sie ihr zuflüsterte: „Der Meister ist da und lässt dich rufen!“
Sobald jene das gehört hatte, stand sie schnell auf und machte sich auf den Weg zu ihm;
Jesus war aber noch nicht in das Dorf gekommen, sondern befand sich noch an der Stelle, wohin Martha ihm entgegengekommen war.
Als nun die Juden, die bei Maria im Hause waren und sie zu trösten suchten, sie schnell aufstehen und hinausgehen sahen, folgten sie ihr nach in der Meinung, sie wolle zum Grabe gehen, um dort zu weinen.
Als nun Maria an die Stelle kam, wo Jesus sich befand, und ihn erblickt hatte, warf sie sich ihm zu Füßen und sagte zu ihm: „Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben!“
Als nun Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, fühlte er sich im Geist heftig bewegt und erschüttert.
Darauf fragte er: „Wo habt ihr ihn beigesetzt?“ Sie antworteten ihm: „Herr, komm und sieh es!“
Jesus weinte.
Da sagten die Juden: „Seht, wie lieb hat er ihn gehabt!“
Einige von ihnen aber sagten: „Hätte dieser, der dem Blinden die Augen aufgetan hat, nicht auch machen können, dass dieser hier nicht zu sterben brauchte?“
Da geriet Jesus in seinem Innern aufs neue in heftige Erregung (vgl. V.33) und trat an das Grab; es war dies aber eine Höhle (= ein Felsengrab), vor deren Eingang ein Stein lag.
Jesus sagte: „Hebt den Stein weg!“ Martha, die Schwester des Verstorbenen, erwiderte ihm: „Herr, er ist schon in Verwesung; es ist ja schon der vierte Tag seit seinem Tode.“
Jesus entgegnete ihr: „Habe ich dir nicht gesagt, dass, wenn du glaubst, du die Herrlichkeit Gottes sehen wirst?“
Da hoben sie den Stein weg; Jesus aber richtete die Augen (zum Himmel) empor und betete: „Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast!
Ich wusste wohl, dass du mich allezeit erhörst; aber um des Volkes willen, das hier rings (um mich) steht, habe ich’s gesagt, damit sie zum Glauben kommen, dass du mich gesandt hast.“
Nach diesen Worten rief er mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus!“
Da kam der Gestorbene heraus, an den Beinen und Armen mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch umbunden. Jesus sagte zu ihnen: „Macht ihn los (von seinen Hüllen) und lasst ihn (frei) gehen!“
Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und zugeschaut hatten bei dem, was Jesus getan hatte, wurden an ihn gläubig;
einige von ihnen aber gingen weg zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was Jesus getan hatte.
Infolgedessen beriefen die Hohenpriester und Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates und sagten: „Was sollen wir tun, da dieser Mensch so viele Wunderzeichen vollführt?
Lassen wir ihn so weiter gewähren, so werden (schließlich) noch alle an ihn glauben, und dann werden die Römer kommen und uns die Stätte (d.h. unser Heiligtum) und unser Volkstum beseitigen.“
Einer aber von ihnen, nämlich Kaiphas, der in jenem Jahre Hoherpriester war, sagte zu ihnen: „Ihr seid ganz ohne Einsicht
und bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, dass ein einzelner Mensch für das Volk stirbt, und nicht das ganze Volk zugrunde geht.“
Dies sagte er aber nicht von sich selbst aus, sondern als Hoherpriester jenes Jahres weissagte er (unbewusst), dass Jesus (zum Heil) für das Volk sterben würde,
und zwar nicht für das (jüdische) Volk allein, sondern auch, damit er die (unter den Völkern) zerstreuten Gotteskinder zu einem einheitlichen Ganzen vereinigte.
So beratschlagten sie denn von diesem Tage an miteinander in der Absicht, ihn zu töten.
Daher ging Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden umher, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe bei der Wüste nach einer Stadt namens Ephraim zurück und verweilte dort mit seinen Jüngern längere Zeit.
Es stand aber das jüdische Passah nahe bevor, und viele Leute zogen aus dem (ganzen) Lande schon vor dem Passah nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen (oder: zu weihen).
Sie suchten (oder: erkundigten sich) nun dort nach Jesus und besprachen sich miteinander, während sie auf dem Tempelplatze standen: „Was meint ihr? Er wird doch wohl nicht zum Feste kommen?“
Die Hohenpriester und Pharisäer aber hatten mehrfach die Verfügung ergehen lassen, wenn jemand seinen Aufenthaltsort in Erfahrung bringe, solle er Anzeige erstatten, damit sie ihn festnehmen könnten.
Querverweise zu Johannes 11,48 Joh 11,48
„Wir haben euch doch ausdrücklich geboten, auf Grund (oder: unter Nennung) dieses Namens nicht zu lehren, und trotzdem habt ihr mit eurer Lehre ganz Jerusalem erfüllt und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen!“
dieser kam, um Zeugnis abzulegen, Zeugnis von dem Licht (oder: für das Licht), damit alle durch ihn zum Glauben kämen.
ein Volk mit wildtrotzigem Angesicht, das auch auf einen Greis keine Rücksicht nimmt und mit keinem Kinde Erbarmen hat.
Es wird den Ertrag deines Viehstandes und den Ertrag deines Feldes verzehren, bis du vertilgt bist, da es dir vom Getreide, vom Wein und Öl, vom Wurf deiner Rinder und vom Nachwuchs deines Kleinviehs nichts übriglassen wird, bis es dich zugrunde gerichtet hat.
Es wird dich in all deinen Städten belagern, bis deine hohen und starken Mauern, auf die du dein Vertrauen setzt, in deinem ganzen Lande gefallen sind, und es wird dich in all deinen Städten belagern, in deinem ganzen Lande, das der HERR, dein Gott, dir gegeben hat.
Da wirst du dann in der Angst und Bedrängnis, in die dein Feind dich versetzen wird, deine leiblichen Kinder verzehren, das Fleisch deiner Söhne und Töchter, die der HERR, dein Gott, dir geschenkt hat.
Sogar der an Wohlleben und die größte Üppigkeit gewöhnte Mann bei dir wird dann auf seinen Bruder und auf das Weib an seinem Busen und auf den Rest seiner Kinder, die er noch übrigbehalten hat, voll Missgunst blicken,
so dass er keinem von ihnen etwas von dem Fleisch seiner Kinder abgibt, die er, ohne sich irgendeins übrigzulassen, in der Angst und Bedrängnis verzehrt, in die dich dein Feind in all deinen Ortschaften versetzen wird.
Sogar die an Wohlleben und die größte Üppigkeit gewöhnte Frau bei dir, die vor Verzärtelung und Verweichlichung noch nie versucht hat, ihre Fußsohle auf die Erde zu setzen – auch deren Auge wird auf den Mann an ihrem Busen und auf ihren Sohn und ihre Tochter voll Missgunst blicken
und wird ihnen die Nachgeburt missgönnen, die aus ihrem Schoß hervorgeht, und die Kinder, die sie zur Welt gebracht hat; denn bei dem Mangel an allem wird sie diese heimlich verzehren in der Angst und Bedrängnis, in die dich dein Feind in deinen Ortschaften versetzen wird.
Wenn du nicht auf die Beobachtung aller Bestimmungen dieses Gesetzes, die in diesem Buch aufgezeichnet stehen, bedacht bist, indem du diesen ruhmvollen und furchtbaren Namen, den HERRN, deinen Gott, fürchtest,
so wird der HERR über dich und deine Nachkommen außergewöhnliche Unglücksschläge verhängen, schwere und andauernde Unglücksschläge und bösartige und andauernde Krankheiten.
Er wird dann alle Seuchen Ägyptens bei dir einkehren (oder: auftreten) lassen, vor denen du einst Grauen empfunden hast, und sie werden an dir haften bleiben.
Auch alle Krankheiten und alle Heimsuchungen, die in diesem Gesetzbuch nicht verzeichnet stehen – auch die wird der HERR über dich kommen lassen, bis du vertilgt bist;
und es werden Männer von euch nur in geringer Anzahl übrigbleiben, statt dass ihr vorher den Sternen des Himmels an Menge gleichkamt, weil du den Weisungen des HERRN, deines Gottes, nicht nachgekommen bist.
Und wie der HERR vorher seine Freude daran gehabt hatte, euch Gutes zu erweisen und euch zahlreich werden zu lassen, ebenso wird der HERR dann bei euch seine Freude daran haben, euch zugrunde zu richten und zu vertilgen, so dass ihr aus dem Lande herausgerissen werdet, in das du jetzt einziehst, um es in Besitz zu nehmen.
Der HERR wird dich alsdann unter alle Völker von einem Ende der Erde bis zum andern zerstreuen, und du wirst dort anderen Göttern dienen müssen, von denen ihr, du und deine Väter, nichts gewusst habt, Götzen von Holz und Stein.
Und du wirst unter jenen Völkern zu keiner Ruhe kommen, und für deine Fußsohle wird es keine Stätte der Rast geben, sondern der HERR wird dir dort ein immer zitterndes Herz und vor Sehnsucht schmachtende Augen und eine verzweifelnde Seele geben.
Dein Leben wird dir an einem Faden zu hangen scheinen, so dass du bei Tag und bei Nacht in Angst schwebst und dich deines Lebens niemals sicher fühlst,
am Morgen wirst du sagen: ‚Ach, wäre es doch erst Abend!‘, und am Abend wirst du wünschen: ‚Ach, wäre es doch schon Morgen!‘ infolge der Angst deines Herzens, die du empfinden wirst, und infolge des Anblicks der Schrecknisse, die dir vor Augen stehen.
Und der HERR wird dich auf Schiffen nach Ägypten zurückkehren lassen auf dem Wege, von dem ich dir gesagt habe (vgl. 17,16): ‚Du sollst ihn nie mehr wiedersehen!‘ Dort werdet ihr euch dann euren Feinden zu Sklaven und Sklavinnen verkaufen wollen, aber es wird sich kein Käufer finden.“
Und nunmehr gebe ich euch den Rat: Steht von diesen Leuten ab und lasst sie gewähren! Denn wenn dieses Vorhaben oder dieses Werk von Menschen ausgeht, so wird es zunichte werden;
hat es aber seinen Ursprung in Gott, so werdet ihr diese Leute nicht zu vernichten vermögen. Lasst ihr euch nur nicht gar als Widersacher Gottes erfinden!“ Daraufhin folgten sie seinem Rat:
sie ließen die Apostel wieder hereinrufen und geißeln und befahlen ihnen, auf Grund des Namens Jesu nicht mehr zu predigen; dann gab man sie frei.
Die, bei denen der Same auf den Weg längshin (oder: daneben) fiel, sind solche, die (das Wort wohl) gehört haben, darauf aber kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und dadurch gerettet werden.
Und nach den zweiundsechzig Jahrwochen wird ein Gesalbter ums Leben gebracht werden ohne Richterspruch (oder: ohne dass eine Schuld an ihm wäre); und die Stadt samt dem Heiligtum wird das Kriegsvolk eines Fürsten zerstören, der heranzieht, dessen Ende aber durch eine Sturmflut eintritt; und bis zum Ende wird Krieg stattfinden, festbeschlossene Verwüstungen.
Wehe euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis (des Heils) weggenommen (= beseitigt); ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, welche hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert.“
Und wird er einen festen Bund mit der Volksmenge eine Jahrwoche lang schließen und während der Hälfte der (oder: einer) Jahrwoche Schlacht- und Speisopfer abschaffen; und an ihrer Stelle wird der Greuel der Verwüstung aufgestellt sein, und zwar so lange, bis die festbeschlossene Vernichtung sich über die Verwüstung (oder: den Verwüster) ergießt.“
die sogar den Herrn Jesus getötet und die Propheten wie auch uns verfolgt haben. Die besitzen Gottes Wohlgefallen nicht und sind allen Menschen feindselig (oder: zuwider),
„Schwert, mache dich auf gegen meinen Hirten und gegen meine Genossen (oder: den Mann, der mir am nächsten steht)!“ – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen. „Schlage den Hirten nieder, dann werden die Schafe sich zerstreuen, und ich will meine Hand auch gegen die Geringen (oder: Unterhirten) wenden.
weil sie uns daran hindern (wollen), den Heiden zu ihrer Rettung zu predigen, um so nur ja das Maß ihrer Sünden jederzeit (oder: für immer) voll zu machen. Es ist aber der Zorn (oder: das Zorngericht Gottes) über sie hereingebrochen bis zum Äußersten (oder: in schwerster Form).
Dann sollen im ganzen Lande“ – so lautet der Ausspruch des HERRN – „zwei Drittel darin ausgerottet werden und umkommen, der dritte Teil aber soll darin übrig bleiben.
Wisse wohl: es kommt ein Tag vom HERRN, da wird man die dir abgenommene Beute in deiner Mitte verteilen,
und zwar werde ich alle Völker zum Kriege gegen Jerusalem versammeln, und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Weiber geschändet werden; die Hälfte der (Einwohnerschaft der) Stadt muss in die Gefangenschaft (oder: Verbannung) wandern, aber ein Rest der Bevölkerung wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden.
Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern machen?“
Sie antworteten ihm: „Er wird die Elenden elendiglich umbringen und den Weinberg an andere Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte zu rechter Zeit abliefern werden.“
Jesus fuhr fort: „Habt ihr noch niemals in den (heiligen) Schriften das Wort gelesen (Ps 118,22-23): ‚Der Stein, den die Bauleute verworfen (= für unbrauchbar erklärt) hatten, der ist zum Eckstein geworden; durch den Herrn ist er das geworden, und ein Wunder ist er in unsern Augen‘?
Da wurde der König zornig; er entsandte seine Heere, ließ jene Mörder umbringen und ihre Stadt verbrennen.
damit über euch alles gerechte (= unschuldige) Blut komme, das auf der Erde vergossen worden ist, vom Blut des gerechten Abel an (1.Mose 4,8) bis zum Blut Sacharjas (= Zacharias), des Sohnes Berechjas, den ihr zwischen dem Tempelhause und dem Brandopferaltar ermordet habt (vgl. 2.Chr 24,19-22).
Wahrlich ich sage euch: (Die Strafe für) dies alles wird über dieses Geschlecht kommen!“
„Jerusalem, Jerusalem, das du die Propheten tötest und die zu dir Gesandten steinigst! Wie oft habe ich deine Kinder um mich sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt; doch ihr habt nicht gewollt.
Nunmehr wird euer Haus euch verödet überlassen (Jer 22,5);
Da antwortete das gesamte Volk mit dem Ruf: „Sein Blut (komme) über uns und über unsere Kinder!“
Als er dann nähergekommen war und die Stadt erblickte, weinte er über sie
und sagte: „Wenn doch auch du an diesem Tage erkennen möchtest, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es deinen Augen verborgen geblieben.
Denn es werden Tage über dich kommen, da werden deine Feinde einen Wall gegen dich aufführen, dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen;
sie werden dich und deine Kinder (= Bewohner) in dir dem Erdboden gleichmachen (Ps 137,9) und keinen Stein in dir auf dem andern lassen zur Strafe dafür, dass du die Zeit deiner (gnadenreichen) Heimsuchung nicht erkannt hast.“
„Wenn ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren umlagert seht, dann erkennet daran, dass seine Zerstörung nahe bevorsteht.
Dann sollen die (Gläubigen) in Judäa ins Gebirge fliehen und die Bewohner (der Hauptstadt) auswandern und die auf dem Lande Wohnenden nicht in die Stadt hineinziehen;
denn dies sind die Tage der Vergeltung (5.Mose 32,35), damit alles in Erfüllung gehe, was in der Schrift steht.
Wehe den Frauen, die in jenen Tagen guter Hoffnung sind, und den Müttern, die ein Kind zu nähren haben! Denn große Not wird im Lande herrschen und ein Zorngericht über dieses Volk ergehen;
und sie werden durch die Schärfe des Schwertes fallen und in die Gefangenschaft unter alle Heidenvölker weggeführt werden, und Jerusalem wird von Heiden zertreten werden (Sach 12,3), bis die Zeiten der Heiden abgelaufen sind.“
Da wandte Jesus sich zu ihnen um und sagte: „Ihr Töchter Jerusalems, weint nicht über mich, weint vielmehr über euch selbst und über eure Kinder!
Denn wisset wohl: es kommen Tage, an denen man sagen wird: ‚Glücklich zu preisen sind die Unfruchtbaren und die Frauen, die nicht Mutter geworden sind und die kein Kind an der Brust genährt haben!‘
Dann wird man anfangen, den Bergen zuzurufen: ‚Fallet auf uns!‘ und den Hügeln: ‚Bedecket uns!‘ (Hos 10,8)
Denn wenn man dies am grünen Holze tut, was wird da erst am dürren geschehen?“