Nun besaß Noomi einen Verwandten von seiten ihres Mannes, einen sehr wohlhabenden Mann aus der Familie Elimelechs, namens Boas.
Als nun die Moabitin Ruth zu Noomi sagte: „Ich will doch aufs Feld gehen und Ähren lesen hinter einem her (= bei einem), der es mir erlauben wird“, erwiderte diese ihr: „Geh nur, meine Tochter!“
So ging sie denn hin und las auf dem Felde hinter den Schnittern her auf, und der Zufall wollte es, dass das Grundstück dem Boas gehörte, der aus der Familie Elimelechs stammte.
Da kam Boas gerade aus Bethlehem und sagte zu den Schnittern: „Der HERR sei mit euch!“; sie antworteten ihm: „Der HERR segne dich!“
Darauf fragte Boas den Großknecht bei seinen Schnittern: „Wem gehört das Mädchen (oder: die junge Frau) da?“
Der Großknecht antwortete: „Es ist das moabitische Mädchen, das mit Noomi aus dem Lande der Moabiter heimgekehrt ist.
Sie hat uns gebeten: ‚Lasst mich doch Ähren lesen und zwischen den Garben sammeln hinter den Schnittern her!‘ So ist sie denn gekommen und hat ausgehalten vom frühen Morgen an bis jetzt und sich keinen Augenblick Ruhe gegönnt.“
Da sagte Boas zu Ruth: „Hörst du wohl, meine Tochter? Du brauchst auf kein anderes Feld zu gehen, um dort aufzulesen, und brauchst auch nicht von hier wegzugehen, sondern schließe dich hier an meine Mägde an!
Lass deine Augen immer auf das Feld gerichtet sein, wo sie schneiden, und gehe hinter ihnen her; ich habe auch den Knechten befohlen, dich nicht zu belästigen. Und wenn du Durst hast, so gehe nur zu den Gefäßen und trinke von dem Wasser, das die Knechte geholt haben!“
Da warf sie sich mit dem Angesicht vor ihm auf die Erde nieder und sagte zu ihm: „Wie kommt’s doch, dass du so freundlich gegen mich bist und dich meiner annimmst, da ich doch eine Ausländerin bin?“
Boas antwortete ihr: „O es ist mir alles genau berichtet worden, was du an deiner Schwiegermutter nach dem Tode deines Mannes getan hast: Vater, Mutter und Heimatland hast du verlassen und bist zu einem Volk gezogen, das du früher nicht kanntest.
Der HERR vergelte dir dein Tun, und voller Lohn möge dir zuteil werden vom HERRN, dem Gott Israels, unter dessen Flügeln du Schutz zu suchen hergekommen bist!“
Da antwortete sie: „Ich danke dir für deine Freundlichkeit, mein Herr! Denn du hast mich getröstet und deiner Magd mit Herzlichkeit zugesprochen, obgleich ich nicht einmal wie eine von deinen Mägden bin.“
Zur Essenszeit sagte dann Boas zu ihr: „Komm hierher und iss mit von dem Brot und tunke deinen Bissen in den Essig!“ Als sie sich nun neben die Schnitter gesetzt hatte, reichte er ihr geröstete Körner, und sie aß, bis sie satt war, und behielt noch einen Teil übrig.
Als sie dann aufstand, um wieder zu lesen, gab Boas seinen Knechten den Befehl: „Sie darf auch zwischen den Garben lesen, und ihr sollt ihr nichts zuleide tun!
Zieht vielmehr hin und wieder Halme für sie aus den Bündeln (oder: Schwaden) heraus und lasst sie liegen; sie mag sie dann auflesen, ohne dass ihr sie scheltet!“
So las sie denn auf dem Felde bis zum Abend, und als sie dann das ausklopfte, was sie gesammelt hatte, war es beinahe ein Epha Gerste.
Sie hob es auf, ging in die Stadt und zeigte ihrer Schwiegermutter, was sie gelesen hatte; dann holte sie auch noch das hervor, was sie vom Essen übrigbehalten hatte, und gab es ihr.
Da sagte ihre Schwiegermutter zu ihr: „Wo hast du heute so fleißig gelesen? Gesegnet sei, der sich deiner so freundlich angenommen hat!“ Nun erzählte sie ihrer Schwiegermutter, auf wessen Felde sie bei der Arbeit gewesen war, und sagte: „Der Mann, auf dessen Felde ich heute bei der Arbeit gewesen bin, heißt Boas.“
Da erwiderte Noomi ihrer Schwiegertochter: „Gesegnet sei er vom HERRN, der seine Güte weder den noch Lebenden noch den schon Toten entzogen hat!“ Dann fuhr Noomi fort: „Der Mann ist mit uns nahe verwandt; er ist einer von unsern Lösern.“
Darauf sagte die Moabitin Ruth: „Er hat auch zu mir gesagt: ‚Halte dich nur zu meinen Leuten, bis sie mit meiner ganzen Ernte fertig sind!‘“
Da antwortete Noomi ihrer Schwiegertochter Ruth: „Es ist gut, liebe Tochter, wenn du mit seinen Mägden hinausgehst: so kann man dir auf einem andern Felde nichts zuleide tun.“
So hielt sie sich denn beim Ährenlesen zu den Mägden des Boas, bis die Gersten- und Weizenernte zu Ende war; dann blieb sie bei ihrer Schwiegermutter zu Hause.
Querverweise zu Ruth 2,14 Rt 2,14
Wenn ich den Geringen ihr Begehren versagt und die Augen der Witwe habe schmachten lassen
und meinen Bissen für mich allein verzehrt habe, ohne dass der Verwaiste sein Teil davon genossen hat –
nein, von meiner Jugend an ist er mir ja wie einem Vater aufgewachsen, und von meiner Mutter Leibe an bin ich ein Beschützer für jenen gewesen –;
wenn ich jemand habe verkommen sehen aus Mangel an Kleidung und dass ein Armer keine Schlafdecke hatte,
und dann seine Hüften mich nicht gesegnet haben und er sich nicht durch meiner Lämmer Wolle erwärmt hat;
wenn ich meine Faust jemals gegen eine Waise geschwungen habe, weil ich im Tor (= vor Gericht) auf Beistand rechnen konnte:
so möge meine Schulter von ihrem Nacken fallen und mein Arm aus seiner Röhre ausgebrochen werden!
Da sagte Isai (eines Tages) zu seinem Sohne David: „Nimm doch für deine Brüder ein Epha von diesem gerösteten Getreide und diese zehn Brote und bringe sie schnell zu deinen Brüdern ins Lager;
Wenn du dann gegessen hast und satt geworden bist, so preise den HERRN, deinen Gott, für das schöne Land, das er dir gegeben hat.“
Sie hob es auf, ging in die Stadt und zeigte ihrer Schwiegermutter, was sie gelesen hatte; dann holte sie auch noch das hervor, was sie vom Essen übrigbehalten hatte, und gab es ihr.
Mancher teilt mit vollen Händen aus und bekommt immer noch mehr; ein anderer spart über Gebühr und wird dabei nur ärmer. –
Da nahm Abigail in aller Eile zweihundert Brote und zwei Schläuche Wein, fünf zubereitete Schafe, fünf Scheffel geröstetes Getreide, hundert Rosinentrauben (oder: Traubenkuchen) und zweihundert Feigenkuchen, lud alles auf Esel
auch wird er auf deinen Feldern Futter für dein Vieh wachsen lassen, so dass du zu essen hast und satt wirst‘.
Du deckst mir reichlich den Tisch vor den Augen meiner Feinde; du salbst mir das Haupt mit Öl und schenkst mir den Becher voll ein.
Eine wohltätige Seele wird reichlich gesättigt, und wer anderen zu trinken gibt, wird selbst getränkt. –
Ruhebetten, Becken (oder: Decken) und irdenes Geschirr, dazu Weizen, Gerste, Mehl, geröstetes Korn, Bohnen, Linsen,
Sein Diener aber entgegnete: „Wie kann ich dies hundert Männern vorsetzen?“ Doch er befahl: „Gib es den Leuten zu essen! Denn so hat der HERR gesprochen: ‚Man wird essen und noch übriglassen‘“.
Der Edle dagegen hegt edle Gedanken, und ein solcher beharrt auch bei edlem Tun.
Als er es ihnen nun vorsetzte, aßen sie und ließen noch davon übrig, wie der HERR es verheißen hatte.
Nicht wahr? Wenn du dem Hungrigen dein Brot brichst und unglückliche Obdachlose in dein Haus aufnimmst, wenn du einen Halbnackten siehst, ihn kleidest und dich deinem Volksgenossen nicht entziehst:
Und sie aßen alle und wurden satt; dann sammelte man die Brocken, die übriggeblieben waren: zwölf Körbe voll.
und dem Hungrigen das darreichst, wonach du selbst Verlangen trägst, und dadurch eine verzagte Seele sättigst (oder: befriedigst), dann wird dein Licht in der Finsternis erstrahlen und dein Dunkel wie der helle Mittag werden;
und der HERR wird dich allezeit geleiten und deine Seele auch in dürren Gegenden sich sättigen lassen und deine Glieder kräftig machen, so dass du einem wohlbewässerten Garten gleichst und einem Wasserquell, dessen Fluten nicht trügen (= versiegen).
Er sagte dann auch zu dem, der ihn eingeladen hatte: „Wenn du ein Mittagsmahl oder ein Abendessen veranstaltest, so lade nicht deine Freunde und deine Brüder, nicht deine Verwandten und reichen Nachbarn dazu ein; sonst laden auch sie dich wieder ein, und dir wird Gleiches mit Gleichem vergolten.
Nein, wenn du ein Gastmahl veranstalten willst, so lade Arme und Krüppel, Lahme und Blinde dazu ein,
dann wirst du glückselig sein, weil sie es dir nicht vergelten können; denn es wird dir bei der Auferstehung der Gerechten vergolten werden.“