Ich, Judas, ein Knecht Jesu Christi und ein Bruder des Jakobus (Mt 13,55), sende meinen Gruß den Berufenen, die in Gott, dem Vater, geliebt und für Jesus Christus bewahrt sind.
Barmherzigkeit, Friede und Liebe mögen euch immer reichlicher zuteil werden!
Geliebte! Da es mein Herzenswunsch ist, euch über unsere gemeinsame Rettung zu schreiben, fühle ich mich gedrungen, in meiner Zuschrift die Mahnung an euch zu richten, für den Glauben zu kämpfen, der den Heiligen ein für allemal übergeben worden ist.
Es haben sich nämlich gewisse Leute nebenbei (= heimlich) eingeschlichen, die schon längst für folgendes Verdammungsurteil aufgeschrieben sind: „Gottlose Leute, welche die Gnade unsers Gottes zur Ausschweifung verkehren (oder: zu einem zügellosen Leben missbrauchen) und unsern alleinigen Gebieter und Herrn Jesus Christus verleugnen.“
Ich will euch aber daran erinnern – die betreffenden Tatsachen sind euch allerdings sämtlich schon bekannt –, dass der Herr (zuerst) zwar das Volk Israel aus dem Lande Ägypten gerettet, beim zweiten Mal aber die, welche nicht glaubten, vernichtet hat;
dass er ferner die Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene Wohnstätte verlassen hatten, für den großen Gerichtstag mit ewigen Fesseln in der Finsternis drunten verwahrt hat (2.Petr 2,4-9).
Wie Sodom und Gomorrha nebst den umliegenden Städten, die in gleicher Weise wie diese in Unzucht gelebt und (Wesen von) andersartigem Fleisch nachgestellt haben (vgl. 1.Mose 6,1-2; 19,4-8), stehen sie als warnendes Beispiel da, indem sie die Strafe ewigen Feuers zu erleiden haben.
Trotzdem beflecken sich auch diese Leute in ihren Träumereien fleischlich in gleicher Weise, erkennen keine Herrschermacht an und lästern Herrlichkeiten (d.h. Engelmächte; vgl. 2.Petr 2,10).
Dagegen hat der Erzengel Michael, als er mit dem Teufel um den Leichnam Moses stritt und einen Wortwechsel mit ihm führte, kein lästerndes Urteil über ihn auszusprechen gewagt, sondern (nur) gesagt: „Der Herr wolle dich zur Ruhe verweisen!“ (Sach 3,2)
Diese Leute dagegen schmähen, was sie gar nicht kennen; worauf sie sich aber nach ihrer natürlichen Veranlagung wie die vernunftlosen Tiere verstehen, darin (oder: dadurch) richten sie sich zugrunde.
Wehe ihnen! Sie sind auf dem Wege Kains (1.Mose 4,8) gegangen, haben sich aus Gewinnsucht in die Verirrung Bileams (2.Petr 2,15) verstricken lassen und sich durch ihre Auflehnung wie einst Korah ins Verderben gestürzt.
Dies sind die Leute, die bei euren Liebesmahlen als Schmutzflecken ohne Scheu mitschmausen und es sich dabei wohl sein lassen; regenlose Wolken sind sie, die von Winden vorübergetrieben werden, spätherbstlich kahle, fruchtlose, zweimal abgestorbene, entwurzelte Bäume,
wilde Meereswogen, die ihre eigenen Schändlichkeiten ausschäumen (oder: aufschäumen lassen), Irrsterne, denen die dunkelste Finsternis in (alle) Ewigkeit aufbewahrt ist.
Nun, auch diesen Leuten gilt die Weissagung, die Henoch, der siebte Nachkomme Adams, ausgesprochen hat mit den Worten: „Siehe, gekommen ist der Herr inmitten seiner heiligen Zehntausende,
um Gericht über alle zu halten und um alle Gottlosen zu bestrafen wegen aller ihrer gottlosen Taten, mit denen sie gefrevelt haben, und wegen aller frechen Reden, die sie als gottlose Sünder gegen ihn geführt haben.“
Dies sind die missvergnügten Leute, die über ihr Geschick stets murren, obwohl sie nach ihren Lüsten wandeln, Leute, deren Mund hochfahrende Reden führt, während sie da, wo es ihren Vorteil gilt, hochstehenden Personen huldigen (= ins Gesicht schmeicheln).
Ihr aber, Geliebte, bleibet der Worte eingedenk, welche die Apostel unsers Herrn Jesus Christus vormals geredet haben;
sie haben euch (immer wieder) verkündet: „In der Endzeit werden Spötter auftreten, die nach ihren der Gottlosigkeit zugewandten Lüsten wandeln.“
Dies sind die Leute, welche Spaltungen (oder: Parteiungen) hervorrufen, seelische (= bloße Sinnen-) Menschen, die den (heiligen) Geist nicht haben.
Ihr aber, Geliebte, erbauet euch auf eurem hochheiligen Glaubensgrunde, betet im heiligen Geiste
und bewahret euch dadurch in der Liebe Gottes, voll zuversichtlichen Wartens auf die Barmherzigkeit unsers Herrn Jesus Christus, (die euch) zum ewigen Leben (führen wird)!
Und mit den einen, die sich in Zweifeln befinden, habt Mitleid:
reißt sie aus dem Feuer heraus und rettet sie so! Mit den anderen dagegen habt Mitleid in Furcht, indem ihr sogar das Kleid (an ihnen) verabscheut, das vom Fleisch her beschmutzt ist!
Dem aber, der euch vor allem Straucheln (oder: Wanken) zu bewahren und euch unsträflich mit Frohlocken vor das Angesicht seiner Herrlichkeit hinzustellen vermag,
ihm, dem alleinigen Gott, der durch unsern Herrn Jesus Christus unser Retter (oder: Heiland) ist – ihm gebührt Herrlichkeit (oder: Ehre) und Erhabenheit (oder: Majestät), Macht und Gewalt (wie) vor aller Weltzeit, (so) auch jetzt und in alle Ewigkeit! Amen. Offenbarung
Querverweise zu Judas 16 Jud 16
Die Männer aber, die Mose zur Auskundschaftung des Landes ausgesandt hatte und die nach ihrer Rückkehr die ganze Gemeinde zum Murren gegen ihn durch ihren ungünstigen Bericht über das Land verleitet hatten –
sie haben euch (immer wieder) verkündet: „In der Endzeit werden Spötter auftreten, die nach ihren der Gottlosigkeit zugewandten Lüsten wandeln.“
um Gericht über alle zu halten und um alle Gottlosen zu bestrafen wegen aller ihrer gottlosen Taten, mit denen sie gefrevelt haben, und wegen aller frechen Reden, die sie als gottlose Sünder gegen ihn geführt haben.“
Begeht kein Unrecht beim Rechtsprechen; sieh die Person eines Geringen nicht an, begünstige aber auch keinen Vornehmen, sondern richte deinen Nächsten (= Volksgenossen) dem Rechte gemäß.
Somit rottet ihr euch gegen den HERRN zusammen, du und dein ganzer Anhang; denn was ist Aaron, dass ihr gegen ihn murrt?“
Ich meine aber so: Wandelt im Geist, dann werdet ihr sicherlich das Gelüst des Fleisches nicht vollführen.
Denn ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen; darum kannst du sie auch nicht obsiegen (= triumphieren) lassen.
Ich will dabei für niemand Partei nehmen und keinem Menschen zu Gefallen reden;
und sagtet murrend in euren Zelten: ‚Weil der HERR uns hasste, hat er uns aus Ägypten weggeführt, um uns in die Hand der Amoriter fallen zu lassen, damit sie uns vernichten.
Die aber Christus Jesus angehören, haben ihr Fleisch samt seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.
Wenn jemand seine Freunde verrät, um etwas von ihrem Besitz an sich zu bringen, so werden die Augen seiner Kinder dafür verschmachten.
ihn, der die Person der Fürsten (oder: Großen) nicht ansieht und den Vornehmen nicht vor dem Geringen bevorzugt, weil sie ja alle das Werk seiner Hände sind.
sondern murrten in ihren Zelten, gehorchten nicht der Weisung des HERRN.
nicht in leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen,
Ihr gefühlloses Herz halten sie verschlossen, ihr Mund stößt vermessene Reden aus.
wer Verworfne als wirklich verächtlich ansieht, aber Gottesfürchtigen Ehre erweist; wer sich selbst zum Schaden schwört und den Eid doch hält;
und solche, die jetzt verkehrten Sinnes sind, werden Einsicht gewinnen, und die Murrenden werden Belehrung annehmen.“
Denn es wird eine Zeit kommen, da wird man die gesunde Lehre unerträglich finden und sich nach eigenem Gelüsten Lehrer über Lehrer beschaffen, weil man nach Ohrenkitzel Verlangen trägt;
gegen den Himmel richten sie ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich frei auf Erden.
Darum wendet das Volk sich ihnen zu und schlürft das Wasser (ihrer Lehren) in vollen Zügen;
sie sagen: „Wie sollte Gott es wissen, und wie sollte der Höchste Kenntnis davon haben?“
Parteiisch sein ist ein übel Ding, aber mancher lässt sich schon durch ein Stück Brot zum Bösen verführen. –
Da sagten die Pharisäer und die zu ihnen gehörenden Schriftgelehrten unwillig zu seinen Jüngern: „Warumesst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern?“
Nein, ein jeder wird (zum Bösen) versucht, indem er von seiner eigenen Lust (oder: Begierde) gereizt und gelockt wird.
Denn indem sie hochfahrende Reden führen, hinter denen nichts ist, locken sie im Taumel fleischlicher Begierden durch Ausschweifungen solche an sich, die sich eben erst von den im Irrwahn Wandelnden abgekehrt hatten;
und fortwährende Zänkereien von Menschen entstehen, die geistig zerrüttet sind und (den Sinn für) die Wahrheit verloren haben, weil sie in der Gottseligkeit eine Erwerbsquelle sehen.
Darüber murrten die Pharisäer und die Schriftgelehrten laut und sagten: „Dieser nimmt Sünder (in seine Umgebung) auf und isst mit ihnen.“
Sodann, wenn die Lust empfangen hat (= befruchtet ist), gebiert sie Sünde; die Sünde aber gebiert, wenn sie zur Vollendung gekommen ist, den Tod. –
Meine Brüder, habt den Glauben an unsern Herrn Jesus Christus, (den Herrn) der Herrlichkeit, nicht so, dass Ansehen der Person (= Menschengefälligkeit) damit verbunden ist.
Wenn z.B. in eure (gottesdienstliche) Versammlung ein Mann mit goldenen Ringen an den Fingern und in prächtiger Kleidung tritt und zugleich ein armer in unsauberem Anzug erscheint,
und ihr dann eure Blicke auf den prächtig Gekleideten richtet und zu ihm sagt: „Setze du dich hierher auf den guten Platz“, während ihr zu dem Armen sagt: „Stelle du dich dorthin oder setze dich hier unten auf meinen Fußschemel!“ –
seid ihr da nicht in Zwiespalt (oder: Widerspruch) mit euch selbst geraten und zu Richtern mit bösen Erwägungen (oder: Hintergedanken) geworden?
Hört (mich an), meine geliebten Brüder! Hat Gott nicht gerade die, welche für die Welt (= in den Augen der Welt) arm sind, dazu erwählt, reich im (oder: durch) Glauben und Erben des Reiches zu sein, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?
Ihr aber habt den Armen missachtet. Sind es nicht gerade die Reichen, die euch gewalttätig behandeln, und ziehen nicht gerade sie euch vor die Gerichte?
Sind nicht gerade sie es, die den guten (= edlen) Namen lästern, der (bei der Taufe) über euch angerufen (oder: ausgesprochen) worden ist?
Allerdings (oder: gewiss), wenn ihr das königliche Gesetz nach dem Schriftwort erfüllt (3.Mose 19,18): „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, so tut ihr recht daran;
wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter überführt (oder: erwiesen).
Und alle, die es sahen, murrten laut und sagten: „Bei einem sündigen Manne ist er eingekehrt, um bei ihm zu herbergen.“
Als gehorsame (Gottes-) Kinder gestaltet euer Leben nicht nach den Lüsten, die ihr früher während (der Zeit) eurer Unwissenheit gehegt habt,
Es sind allerdings auch falsche Propheten unter dem Volk (Israel) aufgetreten, wie es auch unter euch falsche Lehrer geben wird, welche verderbliche Irrlehren (oder: Sonderrichtungen) heimlich bei euch einführen werden, indem sie sogar den Herrn, der sie (zu seinem Eigentum) erkauft hat, verleugnen, wodurch sie jähes (= plötzliches) Verderben über sich bringen.
Viele jedoch werden sich ihnen bei ihren Ausschweifungen anschließen, und um dieser willen wird der Weg der Wahrheit gelästert werden.
Von Gewinnsucht getrieben, werden sie euch durch erdichtete (= trügerische) Worte auszubeuten suchen; aber das Verdammungsurteil ist für sie von altersher nicht müßig, und ihr Verderben schlummert nicht.
Da murrten die Juden über ihn, weil er gesagt hatte: „Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist“,
Geliebte, ich ermahne euch: Enthaltet euch, da ihr ja „Fremdlinge und Beisassen (oder: Gäste)“ seid (Ps 39,13), der fleischlichen Begierden, die im Kampf gegen die Seele liegen;
Weil aber Jesus bei sich (oder: von selbst) wusste, dass seine Jünger darüber murrten, sagte er zu ihnen: „Das ist euch anstößig?
damit ihr die noch übrige Zeit eures leiblichen Daseins (= eures Erdenlebens) nicht mehr im Dienst menschlicher Lüste, sondern nach dem Willen Gottes verlebt.
Murret auch nicht, wie manche von ihnen getan und dafür den Tod durch den Verderber erlitten haben (4.Mose 14,2.37).
vornehmlich solche, die in Begier nach Befleckung dem Fleisch (= der Fleischeslust) nachlaufen und niemand als Herrn über sich anerkennen (vgl. Jud 8). In ihrer frechen Vermessenheit schrecken sie nicht vor der Lästerung von Herrlichkeiten (= überirdischen Mächten; vgl. Eph 2,2; 6,12; Jud 8) zurück,
Tut alles ohne Murren und Bedenken (oder: Zweifel),
Ihr müsst dabei aber zunächst (oder: vor allem) bedenken, dass am Ende der Tage Spötter voll Spottsucht auftreten werden, Menschen, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln