Mein Sohn, wenn du meine Lehren annimmst und meine Weisungen bei dir verwahrst,
indem du dein Ohr auf Weisheit lauschen lässt und dein Herz der Einsicht zuwendest,
ja, wenn du nach der Verständigkeit rufst und deine Stimme laut nach der Einsicht erschallen lässt,
wenn du nach ihr suchst wie nach Silber und ihr nachspürst wie verborgenen Schätzen:
dann wirst du die Furcht vor dem HERRN verstehen lernen und die Erkenntnis Gottes gewinnen –
denn der HERR ist’s, der Weisheit verleiht: aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht;
er hält für die Rechtschaffenen Glück in Bereitschaft und ist ein Schild für die, welche unsträflich wandeln,
indem er die Pfade des Rechts behütet und über dem Ergehen seiner Frommen wacht –;
dann wirst du Verständnis gewinnen für Gerechtigkeit und Recht, für Rechtschaffenheit (und überhaupt) für jegliche Bahn des Guten.
Denn Weisheit wird in dein Herz einziehen und Erkenntnis deiner Seele erfreulich sein;
Besonnenheit wird über dich wachen und Einsicht dich behüten,
indem sie dich vor dem Wege der Bösen bewahrt, vor den Menschen, die Verkehrtes (= Trug) reden,
vor denen, welche die geraden Pfade verlassen, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln;
die ihre Freude daran haben, Böses zu verüben, und über boshafte Verkehrtheit frohlocken;
deren Pfade krumm (oder: falsch gerichtet) sind und die in ihren Bahnen auf Abwege geraten –;
indem sie dich vom Eheweibe eines anderen fernhält, von der fremden Frau, die glatte Reden führt,
die den trauten Freund ihrer Jugend verlassen und den vor ihrem Gott geschlossenen Ehebund vergessen hat;
denn zum Tode sinkt ihr Pfad hinab, und zum Schattenreich (führen) ihre Bahnen;
keiner von denen, die zu ihr eingehen (= die sich mit ihr einlassen), kehrt zurück, und keiner erreicht die Pfade des Lebens –;
damit du auf dem Wege der Guten wandelst und die Pfade der Gerechten einhältst.
Denn die Rechtschaffenen werden das Land bewohnen und die Unsträflichen darin übrigbleiben;
die Gottlosen aber werden aus dem Lande ausgerottet und die Treulosen aus ihm entwurzelt (oder: herausgerissen).
Querverweise zu Sprüche 2,16 Spr 2,16
Denn von Honigseim triefen die Lippen der fremden Frau (vgl. 2,16), und glätter als Öl ist ihr Gaumen (= Mund);
aber zuletzt ist sie bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert.
Ihre Füße steigen zum Tode hinab, ihre Schritte sind geradeswegs zur Unterwelt (oder: auf das Totenreich) gerichtet.
Damit du nicht den Weg des Lebens einschlägst, sind ihre Bahnen unstet, ohne dass du es merkst.
Nun denn, mein Sohn, höre auf mich und weiche nicht ab von den Worten meines Mundes!
Halte deinen Weg fern von ihr und nahe dich nicht der Tür ihres Hauses,
damit du nicht anderen deine Ehre (oder: Jugendblüte? Vermögen?) hingeben musst und (den Ertrag) deiner Jahre einem unerbittlichen (Rächer);
damit nicht Fremde sich an deinem Vermögen sättigen und dein mühsam Erworbenes nicht in das Haus eines andern kommt,
und du nicht schließlich seufzen musst, wenn dir Leib und Fleisch dahingeschwunden ist,
und du klagen musst: „Ach, warum habe ich die Zucht gehasst, und warum hat mein Herz die Warnung missachtet!
Warum habe ich nicht auf die Stimme meiner Lehrer gehört und meinen Erziehern kein Gehör geschenkt!
Beinahe wäre ich ganz ins Verderben geraten inmitten der Gerichtsversammlung und in der Gemeinde!“
Trinke Wasser nur aus deiner eigenen Zisterne (= Brunnen) und Quellwasser aus deinem eigenen Born!
Sollen deine Quellen sich auf die Straße ergießen, deine Wasserbäche auf die freien Plätze?
Nein, dir allein sollen sie angehören und keinem Fremden neben dir.
Dein Brunnquell möge gesegnet sein, dass du am Weibe deiner Jugend dich erfreust!
Das liebreizende Reh, die anmutige Gazelle – ihr Busen möge dich allezeit ergötzen, in ihrer Liebe sei immerdar trunken!
Denn warum wolltest du, mein Sohn, an einer Fremden dich ergötzen und den Busen einer anderen umarmen? –
Durch ihr eifriges Zureden verführte sie ihn, mit ihrem glatten Geschwätz riss sie ihn fort:
sie sollen dich bewahren vor dem bösen Weibe, vor der glatten Zunge einer fremden Frau.
Ein Mann, der seinem Nächsten schmeichelt, breitet ein Netz vor dessen Füßen aus. –
damit sie dich von dem Eheweibe eines andern fernhält, von der fremden Frau, die glatte Reden führt (2,16).
Denn als ich (einmal) am Fenster meines Hauses durch mein Gitter hinausschaute,
da sah ich unter den Unerfahrenen, bemerkte ich unter den jungen Leuten einen unverständigen Jüngling,
der auf der Straße hin und her ging, in der Nähe ihrer Ecke, und in der Richtung nach ihrem Hause schritt,
in der Dämmerung, am Abend des Tages, tief in der Nacht und in der Finsternis.
Da kam ihm auf einmal eine Frau entgegen im Anzug einer Lustdirne und mit arglistigem Herzen.
Sie ist in leidenschaftlicher Aufregung und wilder Unruhe, ihre Füße halten’s in ihrem Hause nicht aus;
bald ist sie auf der Straße, bald auf den freien Plätzen, und neben jeder Ecke lauert sie.
Nun hascht sie ihn, küsst ihn und sagt zu ihm mit frecher Miene:
„Dankopfer war ich schuldig: heute habe ich meine Gelübde entrichtet;
darum bin ich ausgegangen dir entgegen, um dich aufzusuchen, und habe dich nun gefunden.
Mit Teppichen habe ich mein Lager hergerichtet, mit bunten Decken von ägyptischem Linnen;
ich habe mein Bett mit Myrrhe, Aloe und Zimt besprengt.
Komm, wir wollen uns an der Liebe berauschen, bis zum Morgen in Liebeslust schwelgen!
Denn der Mann ist nicht daheim, er ist weithin auf Reisen gegangen;
die Geldtasche hat er mit sich genommen: erst am Vollmondstage kommt er wieder heim.“
Durch ihr eifriges Zureden verführte sie ihn, mit ihrem glatten Geschwätz riss sie ihn fort:
betört folgte er ihr wie ein Stier, der zur Schlachtung geht, und wie ein Hirsch, der ins Netz rennt,
bis ein Pfeil ihm das Herz durchbohrt; wie ein Vogel dem Fanggarn zueilt, ohne zu ahnen, dass es um sein Leben geht.
Eine tiefe Grube ist der Mund der fremden Weiber (= der Ehebrecherinnen); wer dem HERRN verhasst ist, fällt hinein. –
Denn eine tiefe Grube ist die Lustdirne und ein enger Brunnen die Buhlerin (oder: eine Ehebrecherin).
Weil nun sein Herr sah, dass Gott mit ihm war und dass Gott alles, was er vornahm, ihm gelingen ließ,
wandte er dem Joseph seine Gunst zu, so dass er sich selbst von ihm bedienen ließ; dann machte er ihn zum Aufseher über sein Hauswesen und vertraute ihm alles an, was er besaß.
Und von der Zeit an, wo er ihn zum Aufseher über sein Haus und zum Verwalter seines ganzen Besitzes gemacht hatte, segnete Gott das Haus des Ägypters um Josephs willen, so dass der Segen Gottes auf allem ruhte, was er besaß, im Hause und auf dem Felde.
Daher überließ er sein ganzes Besitztum der Verwaltung Josephs: er selbst kümmerte sich neben ihm um nichts mehr als um seine Mahlzeiten. Joseph war aber schön von Gestalt und schön von Angesicht.
So kam es schließlich dahin, dass die Gattin seines Herrn ihre Augen auf Joseph richtete und ihn verführen wollte.
Er weigerte sich aber und sagte zu der Gattin seines Herrn: „Bedenke doch! Mein Herr kümmert sich neben mir um nichts im Hause und hat mir alles anvertraut, was er besitzt.
Er selbst hat in diesem Hause keine größere Geltung als ich, und nichts hat er mir vorenthalten als dich allein, weil du ja sein Weib bist. Wie sollte ich da ein so großes Unrecht begehen und mich gegen Gott versündigen!“
Obgleich sie daher Tag für Tag auf Joseph einredete, hörte er doch nicht auf sie, dass er sich zu ihr getan und sich mit ihr vergangen hätte.
Nun begab es sich eines Tages, dass Joseph, wie gewöhnlich, ins Haus kam, um seine Geschäfte zu besorgen, während gerade keiner von den Hausangehörigen (oder: von der Dienerschaft) drinnen im Hause anwesend war.
Da fasste sie ihn am Gewand mit den Worten: „Sei mir zu Willen!“ Er aber ließ sein Gewand in ihrer Hand, ergriff die Flucht und eilte zum Hause hinaus.
Hat sich nicht Salomo, der König von Israel, gerade um solcher Frauen willen zur Sünde verleiten lassen? Zwar hat es unter den vielen Völkern keinen König wie ihn gegeben, und er war ein Liebling seines Gottes, so dass Gott ihn zum König über ganz Israel machte; aber sogar ihn haben die ausländischen Frauen zur Sünde verleitet.
Und nun müssen wir von euch hören, dass ihr all dieses große Unrecht begeht, durch Verheiratung mit ausländischen Frauen treulos gegen unsern Gott zu handeln!“
da fand ich etwas, das bitterer ist als der Tod, nämlich das Weib, das einem Fangnetz gleicht und dessen Herz Schlingen, dessen Arme Fesseln sind. Wer Gott wohlgefällt, der entgeht ihr, doch wer sündigt (oder: doch wer ihm missfällt), wird von ihr gefangen.