Mein Sohn, merke auf meine Weisheit und leihe meiner Einsicht dein Ohr,
um Besonnenheit zu beobachten und damit deine Lippen Erkenntnis bewahren.
Denn von Honigseim triefen die Lippen der fremden Frau (vgl. 2,16), und glätter als Öl ist ihr Gaumen (= Mund);
aber zuletzt ist sie bitter wie Wermut, scharf wie ein zweischneidiges Schwert.
Ihre Füße steigen zum Tode hinab, ihre Schritte sind geradeswegs zur Unterwelt (oder: auf das Totenreich) gerichtet.
Damit du nicht den Weg des Lebens einschlägst, sind ihre Bahnen unstet, ohne dass du es merkst.
Nun denn, mein Sohn, höre auf mich und weiche nicht ab von den Worten meines Mundes!
Halte deinen Weg fern von ihr und nahe dich nicht der Tür ihres Hauses,
damit du nicht anderen deine Ehre (oder: Jugendblüte? Vermögen?) hingeben musst und (den Ertrag) deiner Jahre einem unerbittlichen (Rächer);
damit nicht Fremde sich an deinem Vermögen sättigen und dein mühsam Erworbenes nicht in das Haus eines andern kommt,
und du nicht schließlich seufzen musst, wenn dir Leib und Fleisch dahingeschwunden ist,
und du klagen musst: „Ach, warum habe ich die Zucht gehasst, und warum hat mein Herz die Warnung missachtet!
Warum habe ich nicht auf die Stimme meiner Lehrer gehört und meinen Erziehern kein Gehör geschenkt!
Beinahe wäre ich ganz ins Verderben geraten inmitten der Gerichtsversammlung und in der Gemeinde!“
Trinke Wasser nur aus deiner eigenen Zisterne (= Brunnen) und Quellwasser aus deinem eigenen Born!
Sollen deine Quellen sich auf die Straße ergießen, deine Wasserbäche auf die freien Plätze?
Nein, dir allein sollen sie angehören und keinem Fremden neben dir.
Dein Brunnquell möge gesegnet sein, dass du am Weibe deiner Jugend dich erfreust!
Das liebreizende Reh, die anmutige Gazelle – ihr Busen möge dich allezeit ergötzen, in ihrer Liebe sei immerdar trunken!
Denn warum wolltest du, mein Sohn, an einer Fremden dich ergötzen und den Busen einer anderen umarmen? –
Denn vor den Augen des HERRN liegen die Wege eines jeden offen da, und auf alle seine Pfade gibt er acht.
Die eigenen Verschuldungen fangen ihn, den Gottlosen, und durch die Bande seiner Sünde wird er festgehalten.
Sterben wird ein solcher infolge des Mangels an Zucht und ob seiner großen Torheit zum Sturz hintaumeln.
Querverweise zu Sprüche 5,19 Spr 5,19
Mein Geliebter gleicht einer Gazelle oder dem jungen Hirsch. Ach sieh, da steht er hinter unsrer Mauer! Ich schaue durchs Fenster, gucke durchs Gitter!
Trinke Wasser nur aus deiner eigenen Zisterne (= Brunnen) und Quellwasser aus deinem eigenen Born!
Da kam eines Tages Besuch zu dem reichen Mann, und weil es ihm leid tat, ein Stück von seinem eigenen Kleinvieh oder von seinen Rindern zu nehmen, um es für den Besuch, der zu ihm gekommen war, als Mahl zuzubereiten, nahm er das Lämmchen des armen Mannes und richtete es für den Gast zu, der zu ihm gekommen war.“
Deine Brüste sind gleich einem Zwillingspaar junger Gazellen, die unter den Lilien (oder: auf Lilienauen) weiden.
Deine Brüste sind gleich einem Zwillingspaar junger Gazellen;
„Enteile, mein Geliebter, und mache es wie die Gazelle oder wie der junge Hirsch auf den balsamduftenden Bergen!“ (vgl. 2,17)