Ein Wallfahrtslied (oder Stufenlied?). Ich rief zum HERRN in meiner Not: da erhörte er mich.
O HERR, errette mich von der Lügenlippe, von der trügerischen Zunge!
Was wird Er dir jetzt und in Zukunft bescheren, du trügerische Zunge?
Geschärfte Kriegerpfeile samt Kohlen vom Ginsterstrauch!
Wehe mir, dass ich als Fremdling in Mesech weile, dass ich wohne bei den Zelten von Kedar!
Lange genug schon weile ich hier bei Leuten, die den Frieden hassen.
Ich bin ganz friedlich gestimmt, doch was ich auch rede: sie gehen auf Krieg (= Streit) aus.
Querverweise zu Psalm 120,4 Ps 120,4
Mit meinem Leben liege ich mitten unter Löwen, inmitten hasserfüllter Feinde, unter Menschen, deren Zähne Speere und Pfeile und deren Zunge ein scharfes Schwert ist.
und richtet Todesgeschosse auf ihn, seine Pfeile, die er zu Brandpfeilen macht.
Siehe, sie geifern mit ihrem Munde, Schwerter stecken in ihren Lippen, denn (sie denken): „Wer hört es?“
So wird denn Gott dich auch vernichten für immer, dich wegraffen und herausreißen aus dem Zelt, dich entwurzeln aus der Lebenden Land! SELA.
Mit dem Munde sucht der Ruchlose seinen Nächsten zugrunde zu richten, aber durch ihre Umsicht retten sich die Gerechten. –
Erheben sie das Haupt rings um mich her, so falle das Unheil ihrer Lippen auf sie selbst!
Wer seinen Nächsten geringschätzig behandelt, ist unverständig, aber ein einsichtsvoller Mann schweigt still. –
Der Verleumder wird keinen Halt im Lande gewinnen; den Mann der Gewalttat jage das Unglück Stoß auf Stoß!
Der Gottlose erwirbt nur trügerischen Gewinn, wer aber Gerechtigkeit sät, einen sicheren Lohn. –
Ich will Leiden auf sie häufen, meine Pfeile gegen sie verbrauchen:
Ein nichtswürdiger Mensch gräbt Unheilsgruben, und auf seinen Lippen ist’s wie brennendes Feuer. –
sind sie vor Hunger verschmachtet und von Fieberglut und giftigen Seuchen verzehrt, so will ich den Zahn wilder Tiere gegen sie loslassen samt dem Gift der im Staube kriechenden Schlangen.
Die Worte des Ohrenbläsers sind wie Leckerbissen, die in das Innerste des Leibes hinabgleiten. –
Lügenlippen sind dem HERRN ein Greuel; wer aber die Wahrheit übt, gefällt ihm wohl. –
Tod und Leben stehen in der Gewalt der Zunge, und wer sie viel gebraucht, wird das, was sie anrichtet, zu schmecken bekommen. –
Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer Lügen vorbringt, wird (der Strafe) nicht entrinnen. –
So ist auch die Zunge nur ein kleines Glied und kann sich doch großer Dinge (= Wirkungen) rühmen. Seht, wie klein ist das Feuer und wie groß der Wald, den es in Brand setzt!
Auch die Zunge ist ein Feuer; als der Inbegriff der Ungerechtigkeit steht die Zunge unter unsern Gliedern da, sie, die den ganzen Leib befleckt, die sowohl das (rollende) Rad des Seins (d.h. den ganzen Lauf des Lebens = die ganze Lebensbahn) in Brand setzt (= zur Hölle macht) als auch (selbst) von der Hölle in Brand gesetzt wird.
Denn jede Art der vierfüßigen Tiere (oder: wilden Landtiere) und Vögel, der Schlangen und Seetiere wird von der menschlichen Natur gebändigt und ist von ihr gebändigt worden;
aber die Zunge vermag kein Mensch zu bändigen, dies ruhelose Übel, voll todbringenden Giftes.
Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer Lügen vorbringt, geht zugrunde. –
Dagegen den Feigen (= den Verzagten) und Ungläubigen (oder: Treulosen), den Unreinen und Mördern, den Unzüchtigen und Zauberern (oder: Giftmischern), den Götzendienern und allen Lügnern soll ihr Teil in dem See werden, der mit Feuer und Schwefel brennt: dies ist der zweite Tod.“