Ein Psalmlied, vorzusingen. Jauchzet Gott, alle Lande!
Lobsinget zu Ehren seinem Namen; rühmet ihn herrlich!
Sprechet zu Gott: „Wie wunderbar sind deine Werke! Es wird deinen Feinden fehlen vor deiner großen Macht.
Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen.“ (Sela.)
Kommet her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist mit seinem Tun unter den Menschenkindern.
Er verwandelte das Meer ins Trockene, dass man zu Fuß über das Wasser ging; dort freuten wir uns sein.
Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich; seine Augen schauen auf die Völker. Die Abtrünnigen werden sich nicht erhöhen können. (Sela.)
Lobet, ihr Völker, unseren Gott; lasset seinen Ruhm weit erschallen,
der unsere Seelen im Leben erhält und lässt unsere Füße nicht gleiten.
Denn, Gott, du hast uns versucht und geläutert, wie das Silber geläutert wird;
du hast uns lassen in den Turm werfen; du hast auf unsere Lenden eine Last gelegt;
du hast Menschen lassen über unser Haupt fahren; wir sind in Feuer und Wasser gekommen: aber du hast uns ausgeführt und erquickt.
Darum will ich mit Brandopfern gehen in dein Haus und dir meine Gelübde bezahlen,
wie ich meine Lippen habe aufgetan und mein Mund geredet hat in meiner Not.
Ich will dir Brandopfer bringen von feisten Schafen samt dem Rauch von Widdern; ich will opfern Rinder mit Böcken. (Sela.)
Kommet her, höret zu alle, die ihr Gott fürchtet; ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat.
Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und pries ihn mit meiner Zunge.
Wo ich Unrechtes vorhätte in meinem Herzen, so würde der HErr nicht hören;
aber Gott hat mich erhört und gemerkt auf mein Flehen.
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet.
Querverweise zu Psalm 66,11 Ps 66,11
so merkt doch nun einmal, dass mir Gott Unrecht tut und hat mich mit seinem Jagdstrick umgeben.
HErr, segne sein Vermögen und lass dir gefallen die Werke seiner Hände; zerschlage den Rücken derer, die sich wider ihn auflehnen, und derer, die ihn hassen, dass sie nicht aufkommen.
Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Gebeine gesandt und es lassen walten. Er hat meinen Füßen ein Netz gestellt und mich zurückgeprellt; er hat mich zur Wüste gemacht, dass ich täglich trauern muss.
Er hat mich geführt und lassen gehen in die Finsternis und nicht ins Licht.
Er hat seine Hand gewendet wider mich und handelt gar anders mit mir für und für.
Er hat mir Fleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen.
Er hat mich verbaut und mich mit Galle und Mühe umgeben.
Er hat mich in Finsternis gelegt wie die, die längst tot sind.
Er hat mich vermauert, dass ich nicht heraus kann, und mich in harte Fesseln gelegt.
Und wenn ich gleich schreie und rufe, so stopft er die Ohren zu vor meinem Gebet.
Er hat meinen Weg vermauert mit Werkstücken und meinen Steig umgekehrt.
Er hat auf mich gelauert wie ein Bär, wie ein Löwe im Verborgenen.
Er lässt mich des Weges fehlen. Er hat mich zerstückt und zunichte gemacht.
Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeil zum Ziel gesteckt.
Er hat aus dem Köcher in meine Nieren schießen lassen.
Ich bin ein Spott allem meinem Volk und täglich ihr Liedlein.
Er hat mich mit Bitterkeit gesättigt und mit Wermut getränkt.
Er hat meine Zähne zu kleinen Stücken zerschlagen. Er wälzt mich in der Asche.
Meine Seele ist aus dem Frieden vertrieben; ich muss des Guten vergessen.
Ich sprach: Mein Vermögen ist dahin und meine Hoffnung auf den HErrn.
Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und Galle getränkt bin!
Du wirst ja daran gedenken; denn meine Seele sagt mir’s.
Das nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch.
Die Güte des HErrn ist’s, dass wir nicht gar aus sind; seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende,
sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.
Der HErr ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.
Denn der HErr ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und der Seele, die nach ihm fragt.
Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HErrn hoffen.
Es ist ein köstlich Ding einem Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trage;
dass ein Verlassener geduldig sei, wenn ihn etwas überfällt,
und seinen Mund in den Staub stecke und der Hoffnung warte
und lasse sich auf die Backen schlagen und viel Schmach anlegen.
Denn der HErr verstößt nicht ewiglich;
sondern er betrübt wohl, und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte.
Denn er nicht von Herzen die Menschen plagt und betrübt,
als wollte er alle die Gefangenen auf Erden gar unter seine Füße zertreten
und eines Mannes Recht vor dem Allerhöchsten beugen lassen
und eines Menschen Sache verkehren lassen, gleich als sähe es der Herr nicht.
Wer darf denn sagen, dass solches geschehe ohne des Herrn Befehl
und dass nicht Böses und Gutes komme aus dem Munde des Allerhöchsten?
Wie murren denn die Leute im Leben also? Ein jeglicher murre wider seine Sünde!
Und lasst uns erforschen und prüfen unser Wesen und uns zum HErrn bekehren!
Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel!
Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen; darum hast du billig nicht verschont;
sondern du hast uns mit Zorn überschüttet und verfolgt und ohne Barmherzigkeit erwürgt.
Du hast dich mit einer Wolke verdeckt, dass kein Gebet hindurch konnte.
Du hast uns zu Kot und Unflat gemacht unter den Völkern.
Alle unsere Feinde sperren ihr Maul auf wider uns.
Wir werden gedrückt und geplagt mit Schrecken und Angst.
Meine Augen rinnen mit Wasserbächen über den Jammer der Tochter meines Volks.
Meine Augen fließen und können nicht ablassen; denn es ist kein Aufhören da,
bis der HErr vom Himmel herabschaue und sehe darein.
Mein Auge frisst mir das Leben weg um die Töchter meiner Stadt.
Meine Feinde haben mich gehetzt wie einen Vogel ohne Ursache;
sie haben mein Leben in einer Grube fast umgebracht und Steine auf mich geworfen;
sie haben auch mein Haupt mit Wasser überschüttet; da sprach ich: Nun bin ich gar dahin.
Ich rief aber deinen Namen an, HErr, unten aus der Grube,
und du erhörtest meine Stimme: Verbirg deine Ohren nicht vor meinem Seufzen und Schreien!
Du nahest dich zu mir, wenn ich dich anrufe, und sprichst: Fürchte dich nicht!
Du führest, Herr, die Sache meiner Seele und erlösest mein Leben.
Du siehest, HErr, wie mir so Unrecht geschieht; hilf mir zu meinem Recht!
Du siehest alle ihre Rache und alle ihre Gedanken wider mich.
HErr, du hörest ihr Schmähen und alle ihre Gedanken über mich,
die Lippen meiner Widersacher und ihr Dichten wider mich täglich.
Schaue doch, sie sitzen oder stehen auf, so singen sie von mir Liedlein.
Vergilt ihnen, HErr, wie sie verdient haben!
Lass ihnen das Herz erschrecken, lass sie deinen Fluch fühlen!
Verfolge sie mit deinem Grimm und vertilge sie unter dem Himmel des HErrn.
Aber indem sie hin und her laufen, will ich mein Netz über sie werfen und sie herunterholen wie die Vögel unter dem Himmel; ich will sie strafen, wie man predigt in ihrer Versammlung.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.