(Dem Vorsänger. Ein Lied, ein Psalm {Eig. Ein Psalm-Lied}.)
Jauchzet Gott, ganze Erde!
Besinget die Herrlichkeit seines Namens, machet herrlich sein Lob!
Sprechet zu Gott: Wie furchtbar sind deine Werke! Wegen der Größe deiner Stärke unterwerfen sich dir deine Feinde mit Schmeichelei {S. die Anm. zu Ps. 18,44}.
Die ganze Erde wird dich anbeten und dir Psalmen singen; sie wird besingen deinen Namen. (Sela.)
Kommet und sehet die Großtaten Gottes; furchtbar ist er in seinem Tun gegen die Menschenkinder.
Er wandelte das Meer in trockenes Land, sie gingen zu Fuß durch den Strom; da {O. dort} freuten wir uns in ihm.
Er herrscht durch seine Macht auf ewig; seine Augen beobachten die {Eig. spähen unter den} Nationen. - Daß sich nicht erheben die Widerspenstigen! (Sela.)
Preiset, ihr Völker, unseren Gott, und lasset hören die Stimme seines Lobes;
Der unsere Seele am Leben erhalten {W. ins Leben versetzt} und nicht zugelassen hat, daß unsere Füße wankten!
Denn du hast uns geprüft, o Gott, du hast uns geläutert, wie man Silber läutert.
Du hast uns ins Netz gebracht, hast eine drückende Last auf unsere Lenden gelegt.
Du hast Menschen reiten lassen auf unserem Haupte; wir sind ins Feuer und ins Wasser gekommen, aber du hast uns herausgeführt zu überströmender Erquickung {W. zur Überströmung; and. l.: ins Weite}.
Ich will eingehen in dein Haus mit Brandopfern, will dir bezahlen meine Gelübde,
Wozu sich weit aufgetan meine Lippen, und die mein Mund ausgesprochen hat in meiner Bedrängnis.
Brandopfer von Mastvieh will ich dir opfern samt Räucherwerk von Widdern; Rinder samt Böcken will ich opfern. (Sela.)
Kommet, höret zu, alle die ihr Gott fürchtet, und ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat.
Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und seine Erhebung war unter meiner Zunge.
Wenn ich es in meinem Herzen auf Frevel abgesehen hätte, so würde der Herr nicht gehört haben.
Doch Gott hat gehört, er hat gemerkt auf die Stimme meines Gebets.
Gepriesen sei Gott, der nicht abgewiesen hat mein Gebet, noch von mir abgewandt seine Güte!
Querverweise zu Psalm 66,11 Ps 66,11
so wisset denn, daß Gott mich in meinem Rechte gebeugt und mich umstellt hat mit seinem Netze.
Segne, Jehova, sein Vermögen {O. seine Kraft}, und das Werk seiner Hände laß dir wohlgefallen; zerschmettere die Lenden derer, die sich wider ihn erheben, und seiner Hasser, daß sie nicht mehr aufstehen!
Aus der Höhe hat er ein Feuer in meine Gebeine gesandt, daß es sie überwältigte; ein Netz hat er meinen Füßen ausgebreitet, hat mich zurückgewendet; er hat mich zur Wüste gemacht, siech den ganzen Tag.
Mich hat er geleitet und geführt in Finsternis und Dunkel {Eig. und Nicht-Licht}.
Nur {O. Führwahr} gegen mich kehrt er immer wieder seine Hand den ganzen Tag.
Er hat verfallen lassen mein Fleisch und meine Haut, meine Gebeine hat er zerschlagen.
Bitterkeit {Eig. Gift} und Mühsal hat er wider mich gebaut und mich damit umringt.
Er ließ mich wohnen in Finsternissen, gleich den Toten der Urzeit {O. gleich ewig Toten (welche nie wiederkommen); vergl. auch Ps. 143,3}.
Er hat mich umzäunt, daß ich nicht herauskommen kann; er hat schwer gemacht meine Fesseln.
Wenn ich auch schreie und rufe, so hemmt er mein Gebet {Vergl. V. 44}.
Meine Wege hat er mit Quadern vermauert, meine Pfade umgekehrt {d.h. von Grund aus zerstört}.
Ein lauernder Bär ist er mir, ein Löwe im Versteck.
Er hat mir die Wege entzogen und hat mich zerfleischt, mich verwüstet.
Er hat seinen Bogen gespannt und mich wie ein Ziel dem Pfeile hingestellt.
Er ließ in meine Nieren dringen die Söhne seines Köchers.
Meinem ganzen Volke bin ich zum Gelächter geworden, bin ihr Saitenspiel den ganzen Tag.
Mit Bitterkeiten hat er mich gesättigt, mit Wermut mich getränkt.
Und er hat mit Kies meine Zähne zermalmt, hat mich niedergedrückt in die Asche.
Und du verstießest meine Seele vom Frieden {O. von der Wohlfahrt}, ich habe des Guten {O. des Glückes} vergessen.
Und ich sprach: Dahin ist meine Lebenskraft und meine Hoffnung auf {Eig. von} Jehova.
Gedenke meines Elends und meines Umherirrens, des Wermuts und der Bitterkeit {Eig. des Giftes}!
Beständig denkt meine Seele daran und ist niedergebeugt in mir.
Dies will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich hoffen:
Es sind die Gütigkeiten Jehovas, daß wir nicht aufgerieben sind; denn seine Erbarmungen sind nicht zu Ende {O. nicht aufgerieben, daß seine Erbarmungen nicht zu Ende sind};
sie sind alle Morgen neu, deine Treue ist groß.
Jehova ist mein Teil, sagt meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen.
Gütig ist Jehova gegen die, welche auf ihn harren, gegen die Seele, die nach ihm trachtet.
Es ist gut, daß man still warte {Eig. warte, und zwar still} auf die Rettung Jehovas.
Es ist dem Manne gut, daß er das Joch in seiner Jugend trage.
Er sitze einsam und schweige, weil er es ihm {O. wenn er ihm etwas} auferlegt hat;
er lege seinen Mund in den Staub: vielleicht gibt es Hoffnung.
Dem, der ihn schlägt, reiche er den Backen dar, werde mit Schmach gesättigt {d.h. lasse sich mit Schmach sättigen}.
Denn der Herr verstößt nicht ewiglich;
sondern wenn er betrübt hat, erbarmt er sich nach der Menge seiner Gütigkeiten.
Denn nicht von Herzen plagt {O. demütigt} und betrübt er die Menschenkinder.
Daß man alle Gefangenen der Erde unter seinen Füßen zertrete,
das Recht eines Mannes beuge vor dem Angesicht des Höchsten,
einem Menschen Unrecht tue in seiner Streitsache: sollte der Herr nicht darauf achten?
Wer ist, der da sprach, und es geschah, ohne daß der Herr es geboten?
Das Böse und das Gute, geht es nicht aus dem Munde des Höchsten hervor?
Was beklagt sich der lebende Mensch? über seine Sünden beklage sich der Mann! {O. Was beklagt sich der lebende Mensch, der Mann über seine Sündenstrafe?}
Prüfen und erforschen wir unsere Wege, und laßt uns zu Jehova {Eig. bis zu Jehova hin} umkehren!
laßt uns unser Herz samt den Händen erheben zu Gott {El} im Himmel!
Wir, wir sind abgefallen und sind widerspenstig gewesen; du hast nicht vergeben.
Du hast dich in Zorn gehüllt und hast uns verfolgt; du hast hingemordet ohne Schonung.
Du hast dich in eine Wolke gehüllt, so daß kein Gebet hindurchdrang.
Du hast uns zum Kehricht und zum Ekel gemacht inmitten der Völker.
Alle unsere Feinde haben ihren Mund gegen uns aufgesperrt.
Grauen und Grube sind über uns gekommen, Verwüstung und Zertrümmerung.
Mit Wasserbächen rinnt mein Auge wegen der Zertrümmerung der Tochter meines Volkes.
Mein Auge ergießt sich ruhelos und ohne Rast,
bis Jehova vom Himmel herniederschaue und dareinsehe.
Mein Auge schmerzt mich {W. schmerzt meine Seele} wegen aller Töchter meiner Stadt.
Wie einen Vogel haben mich heftig gejagt, die ohne Ursache meine Feinde sind.
Sie haben mein Leben in die Grube hinein vernichtet und Steine auf mich geworfen.
Wasser strömten über mein Haupt; ich sprach: Ich bin abgeschnitten!
Jehova, ich habe deinen Namen angerufen aus der tiefsten Grube.
Du hast meine Stimme gehört; verbirg dein Ohr nicht vor meinem Seufzen, meinem Schreien!
Du hast dich genaht an dem Tage, da ich dich anrief; du sprachst: Fürchte dich nicht!
Herr, du hast die Rechtssachen meiner Seele geführt, hast mein Leben erlöst.
Jehova, du hast meine Bedrückung gesehen; verhilf mir zu meinem Rechte {Eig. entscheide meine Rechtssache}!
Du hast gesehen alle ihre Rache, alle ihre Anschläge gegen mich.
Jehova, du hast ihr Schmähen gehört, alle ihre Anschläge wider mich,
das Gerede derer, die wider mich aufgestanden sind, und ihr Sinnen wider mich den ganzen Tag.
Schaue an ihr Sitzen und ihr Aufstehen! ich bin ihr Saitenspiel.
Jehova, erstatte ihnen Vergeltung nach dem Werke ihrer Hände!
Gib ihnen {O. du wirst ihnen erstatten ... wirst ihnen geben usw.} Verblendung {Eig. Verdeckung} des Herzens, dein Fluch komme über sie!
Verfolge sie im Zorne und tilge sie unter Jehovas Himmel hinweg!
Sobald sie hingehen, werde ich mein Netz über sie ausbreiten, wie das Gevögel des Himmels werde ich sie herniederziehen. Ich werde sie züchtigen gemäß dem, was ihrer Gemeinde verkündigt worden ist. {Vergl. 5. Mose 28,15 usw}
und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. -