Und Elihu hob wieder an und sprach:
Hältst du das für recht? Du hast gesagt: Meine Gerechtigkeit ist größer als diejenige Gottes {Hebr. El.}.
Denn du fragst, was sie dir nütze: Was gewinne ich mehr, als wenn ich gesündigt hätte?
Ich will dir Worte erwidern und deinen Genossen mit dir.
Blick zum Himmel und sieh, und schau die Wolken {Das hebr. Wort bezeichnet eig. die dünnen Luftschichten oberhalb der schweren Wolken, dann auch das Himmelsgewölbe (vgl. Kap. 37,18.21).} an – sie sind höher als du.
Wenn du sündigst, was tust du ihm an? Und mehren sich deine Übertretungen, was fügst du ihm zu?
Wenn du gerecht bist, was gibst du ihm, oder was empfängt er aus deiner Hand?
Für einen Mann wie dich gilt deine Gottlosigkeit etwas und für ein Menschenkind deine Gerechtigkeit.
Wegen der Menge der Bedrückungen schreit man; man ruft um Hilfe wegen des Armes der Großen.
Aber man spricht nicht: Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Gesänge gibt in der Nacht,
der uns mehr belehrt als die Tiere der Erde und uns weiser macht als die Vögel {O. uns belehrt durch die Tiere …, weise macht durch die Vögel (vgl. Kap. 12,7).} des Himmels?
Dann schreit man, aber er antwortet nicht wegen des Hochmuts der Bösen.
Jedoch auf Eitles hört Gott {Hebr. El.} nicht, und der Allmächtige schaut es nicht an.
Wenn du auch sagst, du schaust ihn nicht – die Rechtssache ist vor ihm; so harre auf ihn.
Und nun, wenn sein Zorn nicht heimgesucht hat, sollte er nicht sehr wohl um den Übermut wissen?
Und so sperrt Hiob in eitler Weise seinen Mund auf, häuft Worte ohne Erkenntnis.
Querverweise zu Hiob 35,9 Hiob 35,9
Von der Stadt her ächzen Männer, und die Seele der Durchbohrten schreit. Und Gott rechnet es nicht als Ungebühr an.
Oder hast du einen Arm wie Gott {Hebr. El.}, und kannst du donnern mit einer Stimme wie er?
um zu ihm hinaufdringen zu lassen das Schreien des Geringen, und damit er das Schreien der Elenden höre.
Zerbrich den Arm des Gottlosen; und der Böse – ahnde seine Gottlosigkeit, damit du sie nicht mehr findest!
Und es geschah während jener vielen Tage, da starb der König von Ägypten; und die Kinder Israel seufzten wegen des Dienstes und schrien; und ihr Schreien wegen des Dienstes stieg hinauf zu Gott.
Und der HERR sprach: Gesehen habe ich das Elend meines Volkes, das in Ägypten ist, und sein Schreien wegen seiner Treiber habe ich gehört; denn ich kenne seine Schmerzen.
Und nun siehe, das Schreien der Kinder Israel ist vor mich gekommen; und ich habe auch den Druck gesehen, womit die Ägypter sie drücken.
Und es entstand ein großes Geschrei des Volkes und ihrer Frauen gegen ihre Brüder, die Juden.
Und es gab solche, die sprachen: Unsere Söhne und unsere Töchter, wir sind viele; und wir müssen Getreide erhalten, damit wir essen und leben!
Und es gab solche, die sprachen: Wir mussten unsere Felder und unsere Weinberge und unsere Häuser verpfänden, damit wir Getreide erhielten in der Hungersnot.
Und es gab solche, die sprachen: Wir haben Geld geliehen auf unsere Felder und unsere Weinberge für die Steuer des Königs.
Und nun, unser Fleisch ist wie das Fleisch unserer Brüder, unsere Kinder sind wie ihre Kinder; und siehe, wir müssen unsere Söhne und unsere Töchter dem Knechtsdienst unterwerfen; und manche von unseren Töchtern sind schon unterworfen, und es steht nicht in der Macht unserer Hände, sie zu lösen; unsere Felder und unsere Weinberge gehören ja anderen.
Wegen der gewalttätigen Behandlung der Elenden, wegen des Seufzens der Armen will ich nun aufstehen, spricht der HERR; ich will in Sicherheit {Eig. Heil.} stellen den, der danach verlangt {O. den man anschnaubt.}.
Denn du bist der Gott meiner Stärke {Eig. Festung, o. Schutzwehr.}. Warum hast du mich verworfen? Warum gehe ich trauernd umher wegen der Bedrückung des Feindes?
Horche auf mich und antworte mir! Ich irre umher in meiner Klage und muss stöhnen
vor der Stimme des Feindes, vor der Bedrückung des Gottlosen; denn sie wälzen Unheil auf mich, und im Zorn feinden sie mich an.
Dem Vorsänger, nach „Die Taube der fernen Terebinthen.“ Von David, ein Miktam {Viell. Gedicht.}, als die Philister ihn in Gat ergriffen.
Sei mir gnädig, o Gott! Denn es schnaubt {O. schnappt.} nach mir der Mensch. Er bedrückt mich, indem er mich den ganzen Tag bekämpft.
Meine Feinde {Eig. Nachsteller.} schnauben {O. schnappen.} den ganzen Tag; denn viele bekämpfen mich in Hochmut.
Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegen meinen {W. von meinem.} Widersacher.
Und eine Zeit lang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und mich vor keinem Menschen scheue,
will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht, ihr Recht verschaffen, damit sie nicht unaufhörlich kommt und mich quält {O. am Ende kommt und mir ins Gesicht schlägt.}.
Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt.
Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und ist er in Bezug auf sie langsam {O. langmütig.}?