Schriften von Frederick William Grant
Die symbolische Bedeutung der Zahlen
Das Neue TestamentDas Neue Testament
Wir wenden uns kurz der Einteilung des Neuen Testamentes zu.
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Die Evangelien stellen uns die Person des Herrn vor, der Gott vollkommen offenbart hat bis hin zu seinem Opfertod am Kreuz, wodurch die Grundlage des Christentums geschaffen wurde. Wie könnte es anders sein, als dass das N.T. mit der Person unseres Herrn beginnt in seinen Herrlichkeiten als Messias, Prophet, Diener und Sohn des Menschen und Sohn Gottes. Er ist der Anfang der Schöpfung Gottes (Off 3,14) und natürlich auch der neuen Schöpfung (2Kor 5,17), die Gott im Christentum offenbart hat.
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Die Apostelgeschichte zeigt uns die herrliche Errettung des Volkes Gottes, das Gott von der Knechtschaft des Gesetzes (vgl. Apg 15,10) befreit. Wir sehen, wie das Evangelium immer weiter wächst und von Jerusalem anfangend in Judäa, dann in Samaria und schließlich bis an die Enden der Erde den Nationen verkündet wird (Apg 1,8).
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Die Briefe des Apostels Paulus offenbaren den ganzen Ratschluss Gottes bezüglich des Geheimnisses „Christus und die Versammlung“ (Eph 5,32). Dieses tiefe Geheimnis ist ihm durch Offenbarung kundgetan worden (Eph 3,2-9). In diesen Ratschlüssen hat Gott seine mannigfache Weisheit offenbart (Eph 3,10). Das bedeutet zugleich, dass Gott keine neuen Offenbarungen mehr gibt, da sie alle dem Paulus offenbart worden sind: das Wort Gottes ist vollendet, vollgemacht, auf sein Vollmaß gebracht (Kol 1,25 – siehe Fußnote EÜ).
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Die allgemeinen Briefe beschäftigen sich mit dem Wandel des Gläubigen (siehe 4Mo). Petrus beschreibt die Regierungswege Gottes, Jakobus befasst sich mit der praktischen Offenbarung des Glaubens, Johannes mit der Darstellung des ewigen Lebens in uns als Kindern Gottes, und Judas schließlich mit dem Verfall der Christenheit. Alle diese Briefe enthalten sehr ernste Belehrungen, wie wir unseren Weg als Gläubige durch die Welt zu gehen haben.
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In der Offenbarung rechnet Gott mit den Menschen, die sich zu Ihm bekennen, entsprechend dieser Verantwortung ab. Kap. 1 stellt uns den Herrn Jesus, den Sohn des Menschen, als Richter vor; Kap. 2 und 3 geben uns prophetisch eine vollständige Kirchengeschichte, immer unter dem Blickwinkel der Verantwortung. Die Kapitel 6–11 zeigen uns mit Unterbrechungen die Anfangsgerichte über die bekennende Christenheit, Kapitel 13 die Offenbarung des Bösen in den beiden Tieren: Verse 1–10: das Römische Reich; Verse 11–18: der Antichrist. Kapitel 16 fährt fort mit Gerichten über das Römische Reich und die bekennende Christenheit. Die Kapitel 17 und 18 zeigen das Gericht an der falschen Braut Christi. Kapitel 19 beschreibt das endgültige Gericht an den beiden Tieren, dem Staatsoberhaupt des Römischen Reiches und dem Antichristen. In Kapitel 20 finden wir dann das Gericht der Toten.
Trotz aller Gerichte sehen wir immer zwischendurch, wie Gott in seiner Gnade seine Ziele erreicht und Menschen in seine Segnungen einführt:
Der Thron des Schöpfers ist umgeben mit dem Regenbogen, dem Zeichen seines Bundes: Gott wird trotz der Gerichte der Erde seine Barmherzigkeit nicht vorenthalten (Kap. 4; vgl. 1Mo 9,14-17). Das Lamm, dem alle Anbetung zukommt, wird inmitten des Thrones gesehen (Kap. 5). Kapitel 7 zeigt uns einen Überrest aus dem Volk Israel und eine große Schar von Überwindern aus den Nationen. In Kapitel 12 gibt Gott dem Überrest Israels Gnade und bewahrt ihn während der schrecklichen Gerichte in der Wüste. Der Überrest der beiden Stämme Judas wird mit dem Herrn auf dem Berg Zion gesehen (Kapitel 14). Die Überwinder des Tieres stehen am gläsernen Meer (Kap. 15). Die Hochzeit des Lammes findet statt in Kapitel 19, und Kapitel 21 gibt uns sowohl einen herrlichen Ausblick auf den ewigen Zustand (21,1–8), wie auch auf die Herrlichkeit der Versammlung (das neue Jerusalem, die Frau des Lammes) im Tausendjährigen Reich (21,9–22,5). Sie hat die Herrlichkeit Gottes! Das Buch der Offenbarung endet (22,6–21) mit ernsten Warnungen, aber auch mit der dreimaligen Verheißung „Ich komme bald“.
Werner Mücher