Wir kommen jetzt zu den moralischen Charaktereigenschaften des Dieners. Der Apostel und seine Mitarbeiter baten die Korinther, die Gnade Gottes nicht vergeblich zu empfangen. In Kap 5,20 spricht er davon Sünder zu bitten; hier bittet er nun Heilige. Wenn sie sich als unwürdig erweisen würden, dann würde der Dienst verlästert und der Herr dadurch verunehrt werden. Johannes stellt die Dinge in seinen Briefen auf ähnliche Weise vor (1Joh 2,28; 2Joh 8). Wie verhielt sich Paulus? Er erwies sich in allem als Gottes Diener. Er war sehr besorgt dafür, ohne Vorwurf zu sein und einen wahren Charakter als Diener Gottes zu bewahren; mit seinem Dienst sollte ein wenig von der göttlichen Herrlichkeit verbunden sein. Treuer Mann! er stellte die Wahrheit nicht nur durch Worte vor, sondern veranschaulichte sie in allen seinen Wegen. Unsere Reden und Belehrungen haben immer nur das Gewicht, das ihnen durch unser Leben verliehen wird!
Der erste moralische Charakterzug ist ‘viel Ausharren‘. Auch in Kap 12 wird dies in vorderster Linie gefunden. Das Ausharren erwies sich bei Paulus in Nöten, in Verfolgungen, in Ängsten für Christus. Niemand hat das ertragen, was er in dem Dienst für Christus ertrug. Aber ist das denn jetzt, wo die Verfolgung aufgehört hat, überhaupt noch notwendig? Mit Sicherheit! Der Dienst in der Versammlung Gottes in diesen späten Tagen ist nicht selten von besorgniserregendem und entmutigendem Charakter. Mit dem Abnehmen der Liebe überall, mit dem Eindringen der Welt in den geheiligten Kreis, mit der wachsenden Gleichgültigkeit den Ansprüchen Christi gegenüber, benötigt der geistliche Arbeiter ‘viel Ausharren‘.
Ich sehe davon ab, jetzt noch weiter ins Detail zu gehen. Möge das ganze Kapitel mit all seinen Merkmalen untersucht werden, und möge der Heilige Geist Gottes diese Dinge in uns allen verwirklichen können zur Verherrlichung Christi!