Gehorcht euren Führern und ordnet euch ihnen unter: Der Schreiber ergänzt hier noch etwas, was ihre „Führer“ betrifft. Als der Brief geschrieben wurde, waren diese Führer noch am Leben und verrichteten ihre Arbeit unter den Heiligen – im Gegensatz zu denen in Vers 7, die gestorben und beim Herrn waren. Er sagt:
Heb 13,17: Gehorcht euren Führern und seid fügsam; denn sie wachen über eure Seelen (als solche, die Rechenschaft geben werden), damit sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn dies wäre euch nicht nützlich.
Die englische King-James-Version übersetzt „Führer“ als „diejenigen, die die Herrschaft über euch haben“ (vgl. 1Thes 5,12; 1Tim 5,17). Dies ist eine unglückliche Wiedergabe und könnte den Gedanken vermitteln, dass es in der Kirche eine Art offizielle Hierarchie gibt, die über die Heiligen herrscht – das heißt den Klerus; doch der ist ein unbiblisches, von Menschen geschaffenes Amt.
Die hier genannten „Führer“ sind vom Heiligen Geist erweckt worden, damit sie für die Herde sorgen (vgl. Apg 20,28). Sie „wachen“ über die Heiligen als Aufseher. Sie haben Erfahrungen mit Gott, da sie schon einige Zeit auf dem Weg gewandelt sind, und können so den Heiligen in geistlichen Angelegenheiten eine Hilfe sein. Das zeigt: Die Schafe, die zu Christus außerhalb des Lagers gegangen sind, werden nicht ohne Hirtenfürsorge gelassen. Ohne die Grenzen des gesetzlichen Systems innerhalb des Lagers, besteht die Gefahr, dass Feinde kommen und Schafe umherirren usw., doch diese Führer würden die Herde bewachen und in praktischen Angelegenheiten anleiten. Vielleicht ärgern wir uns manchmal über ihr Eingreifen und betrachten es als Einmischung in unser Privatleben, aber wenn wir uns unterordnen und versuchen, ihren geistlichen Rat zu befolgen, wird uns das auf dem Weg weiterhelfen. Sie wiederum müssen dem Herrn „Rechenschaft“ darüber ablegen, wie sie sich um die Herde gekümmert haben. Sie möchten dies „mit Freuden tun und nicht mit Seufzen {Trauer}“.