Behandelter Abschnitt Eph 5,8-10
Im Licht wandeln (5,8-14)
In den ersten sieben Versen ist die moralische Eigenschaft, die der Apostel von den Kindern Gottes verlangt, „Liebe“. In der nächsten Reihe von Versen konzentriert er sich auf die moralische Eigenschaft des „Lichts“. Er verwendet die Bilder „Licht“ und „Finsternis“, um zu betonen, wie wichtig es ist, dass der Gläubige getrennt vom Bösen lebt.
Eph 5,8-10: 8 Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in dem Herrn; wandelt als Kinder des Lichts 9 (denn die Frucht des Lichts besteht in aller Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit), 10 indem ihr prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist.
„Finsternis“ bedeutet die Abwesenheit der Erkenntnis Gottes – völlige Unwissenheit über den göttlichen Willen. Nicht nur waren die Gläubigen in Ephesus in der Finsternis, als sie noch nicht bekehrt waren; sie waren auch selbst „Finsternis“. Jetzt, wo sie gerettet waren, sollte ihr Leben in einem auffallenden Kontrast zu all dem stehen, was sie einst waren. Die Wahrheit des Evangeliums war in ihre Seelen eingedrungen und hatte ihr Leben verändert. Das Licht Gottes hatte sie moralisch und geistlich erleuchtet. Sie waren nicht nur im Licht; sie waren jetzt „Licht in dem Herrn“.
Paulus verwendet diese Bilder von Licht und Finsternis, um zu zeigen, dass unser neues Leben „in dem Herrn“ unserem alten Leben völlig entgegengesetzt ist. Die beiden sind Gegensätze und können nicht zusammen existieren. Wenn das Licht hereinkommt, verschwindet die Finsternis. Da diese beiden Dinge unvereinbar sind und nicht mit dem übereinstimmen, was wir sind, besteht der Apostel auf einer klaren Trennung in unserem Leben. Wir sind „Licht in dem Herrn“; deshalb sollen wir „als Kinder des Lichts wandeln“. Wir sollen das praktizieren, was wir in Wirklichkeit sind. Dies ist einer der großen Unterschiede zwischen dem Gesetz und dem Evangelium. Das Gesetz verlangt von den Menschen, dass sie sein sollen, was sie nicht sind; das Evangelium ermahnt die Gläubigen, das zu sein, was sie sind. Um keinen Zweifel daran zu lassen, was das Licht im Leben der Gläubigen hervorbringt, sagt Paulus in einem Nebensatz: „Die Frucht des Lichts besteht in aller Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ Wenn sich diese Dinge in unserem Leben offenbaren, werden wir durch Erfahrung beweisen, „was dem Herrn wohlgefällig ist“.