Behandelter Abschnitt Röm 8,29-30
Gottes letztes Ziel in unseren Leiden und Prüfungen
Dies veranlasst Paulus, über Gottes Absicht zu sprechen, wenn Er Leiden und Prüfungen im Leben des Gläubigen zulässt.
Röm 8,29.30: 29 Denn welche er zuvorerkannt hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 30 Welche er aber zuvorbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.
Sein großes Ziel ist es, dass wir „dem Bild seines Sohnes gleichförmig“ werden. Gott liebt und erfreut sich an seinem Sohn so sehr, dass Er den Himmel mit erlösten Menschen füllen will, die seinem Sohn gleichen! Am Tag unserer endgültigen Erlösung werden wir körperlich seinem Bild gleichgestaltet werden und einen Leib haben, der dem Leib Christi in Herrlichkeit gleichförmig ist (Phil 3,21). Aber während wir auf diesen Tag warten, arbeitet Gott daran, uns dem Bild seines Sohnes moralisch anzugleichen, damit wir Ihm in unserem Wandel und in unserem Verhalten jetzt ähnlich sind. Als „Erstgeborener unter vielen Brüdern“ ist Christus das Haupt eines neuen Menschengeschlechts, das Ihm moralisch und physisch gleich sein wird; und sie werden mit Ihm in seinem Tausendjährigen Reich regieren.
In Vers 29 wird deutlich, dass Gottes Absicht in Bezug auf unser Leben in seinem Sohn liegt. In den Versen 29 und 30 bezeichnet Paulus sie als eine Kette mit fünf Gliedern, die ihren Anfang in der vergangenen Ewigkeit und ihr Ende in der zukünftigen Herrlichkeit hat. Er zeigt, dass nichts Gott davon abhalten kann, sein göttliches Ziel mit uns zu erreichen, denn kein Glied der Kette kann zerbrochen werden! Wir sind zuvorerkannt, zuvorbestimmt, berufen, gerechtfertigt und verherrlicht.
„zuvorerkannt“ – Gott weiß alles über unser Leben, lange bevor die Welt überhaupt erschaffen wurde.
„zuvorbestimmt“ – Gott bestimmt das ewige Ziel derer, die Er in seiner Gnade erwählt.
„berufen“ – Zu einem bestimmten Zeitpunkt bringt Gott uns dazu, seine Stimme durch den Ruf des Evangeliums zu hören, und wir antworten darauf, indem wir glauben.
„gerechtfertigt“ – Wenn wir glauben, spricht Gott uns von jeder Anklage gegen uns frei, indem Er uns in Christus in eine neue Position vor Ihm versetzt, mit einem neuen Leben, das weder gesündigt hat noch sündigen kann.
„verherrlichen“ – Gottes letztes Werk an uns, durch das unser Leib in das Gleichnis des Leibes Christi der Herrlichkeit verwandelt wird.
Beachte die häufige Verwendung des Pronomens „Er“ in diesem Abschnitt. Es bezieht sich auf Gott selbst, dessen Herz der Liebe und Gnade uns zugewandt ist und der alles zu unserem Segen ordnet! Sein Herz der Liebe ist also die Quelle all unseres Segens. Diese Dinge werden in der Vergangenheitsform erwähnt – sogar das letzte Glied, das mit der Verherrlichung zu tun hat! Da wir noch nicht verherrlicht sind, ist es klar, dass Paulus nicht von dem spricht, was gegenwärtig in der Zeit an uns geschieht, sondern dass er diese Dinge so betrachtet, wie sie nach Gottes ewigem Plan sind. Aus dieser Perspektive wird unsere Verherrlichung als eine bereits vollendete Tatsache angesehen.
Zusammenfassung der verschiedenen Aktivitäten des Geistes in Römer 8
In diesem Kapitel finden wir eine wunderbare Entfaltung der Wahrheit über den Geist Gottes und seine vielen Funktionen in einem Christen:
Er befähigt uns zu unserem Wandel (Röm 8,1-4). In dieser Eigenschaft wird er „Geist des Lebens“ genannt, weil Er uns dazu bringt, ein Leben der Heiligkeit zu führen.
Er beschäftigt uns mit den Interessen Christi, die Paulus mit „was des Geistes ist“ beschreibt (Röm 8,5-8). In dieser Eigenschaft wird Er „der Geist“ genannt.
Er formt Christus in uns (Röm 8,9.10a). In dieser Eigenschaft wird Er „der Geist Christi“ genannt.
Er bewirkt, dass wir das Auferstehungsleben in der Gemeinschaft mit Gott leben (Röm 8,10b). In dieser Eigenschaft wird Er „der Geist aber Leben der Gerechtigkeit wegen“ genannt.
Er wird unseren sterblichen Leib beleben (Röm 8,11). In dieser Eigenschaft wird Er „der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat“ genannt.
Er befähigt uns, die Handlungen des Leibes zu töten (Röm 8,13). In dieser Eigenschaft heißt es: „durch den Geist“.
Er leitet die Söhne Gottes (Röm 8,14). In dieser Eigenschaft heißt es „durch den Geist Gottes“.
Er bringt uns dazu, unsere Freiheit in der Gegenwart Gottes zu erkennen, wodurch wir „Abba, Vater“ rufen (Röm 8,15). In dieser Eigenschaft wird Er „der Geist der Sohnschaft“ genannt.
Er bezeugt, dass wir Kinder Gottes und damit Erben Gottes sind (Röm 8,16.17). In dieser Eigenschaft heißt es, dass „der Geist selbst bezeugt“.
Er ist die Erstlingsfrucht, die uns die Gewissheit gibt, dass unsere vollständige Befreiung kommt (Röm 8,23). In dieser Eigenschaft wird Er „die Erstlingsfrucht des Geistes“ genannt.
Er ist der Beistand in unseren Schwachheiten (Röm 8,26a). In dieser Eigenschaft wird Er wieder „der Geist selbst“ genannt.
Er ist unser Fürsprecher in allen unseren Sorgen (Röm 8,26b.27). In dieser Eigenschaft, die Kenntnis des Willens Gottes zu haben, ist es „der Sinn des Geistes“.