In Vers 5 heißt es:
1Joh 3,5: Und ihr wisst, dass er offenbart worden ist, damit er unsere Sünden wegnehme; und Sünde ist nicht in ihm.
Hier erklärt Johannes mehr, als er es in seinem Evangelium tut. In Johannes 1,29 rief Johannes der Täufer aus, als er auf den Herrn Jesus Christus zeigte: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt.“ In seinem Evangelium wies Johannes auf das Werk Christi am Kreuz hin. Dort hat Er die Sündenfrage geklärt, und aufgrund dieses vollendeten Werkes kann Er allen Menschen überall Gnade erweisen. Aber hier im Brief geht es um die Befreiung von der Ausübung der Sünde für diejenigen, die bereits gerettet sind: „dass er offenbart worden ist, damit er unsere Sünden wegnehme“. „Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade“ (Röm 6,14). Das Wort sagt: „Du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden“ (Mt 1,21).
Unser Herr rettet uns nicht nur von der Schuld der Sünde durch das Werk seines Kreuzes, sondern Er hat auch die Mittel bereitgestellt, mit denen Er uns von der Macht der Sünde erretten kann. Er nimmt uns die Gewohnheit, zu sündigen, durch den innewohnenden Heiligen Geist, nachdem uns die neue Natur durch die neue Geburt vermittelt wurde. Menschen, die es liebten, zu sündigen und ihren eigenen Weg zu gehen, erfreuen sich nun an der Heiligkeit und finden ihre Freude darin, seinen Willen zu tun. Dies ist das charakteristische Merkmal eines Christen. Ein Mensch, der sich dazu bekennt, Christus als seinen Erlöser angenommen zu haben und aufgrund seinens Glaubens durch sein sühnendes Blut gerechtfertigt worden zu sein, und der dennoch weiter in der Welt lebt und die Welt liebt, zeigt, dass er nie eine erneuerte Natur hatte. Er ist einfach ein Heuchler, weil er vorgibt, etwas zu sein, was er nicht ist. Ein echter Christ ist jemand, der wiedergeboren ist, ein neues Leben und eine neue Natur hat und dem der Heilige Geist innewohnt und der deshalb gelernt hat, die Sünde zu hassen, in der er einst lebte. „Sünde ist nicht in ihm.“ Vom Sündopfer wurde gesagt: „Hochheilig ist es“ (3Mo 6,18). Wenn unser Herr Jesus das große Sündopfer für die Welt werden sollte, musste Er der Heilige sein – das Lamm ohne Makel und ohne Flecken, sowohl äußerlich als auch innerlich. Der Geist Gottes ist sehr darauf bedacht, darauf hinzuweisen, dass diese Vollkommenheit für unseren Herrn Jesus Christus gilt. Immer wieder verweilt die Heilige Schrift bei seiner unendlichen Schönheit und Heiligkeit: „Der keine Sünde tat“ (1Pet 2,22), und: „Sünde ist nicht in ihm.“ Und nun wohnt dieser absolut sündlose Mensch, der aus Gnade für uns zur Sünde wurde, damit wir mit Gott versöhnt werden, durch den Geist in dem Gläubigen. Unsere neue Natur ist sein Leben, das uns vermittelt wird. In der Kraft dieses Lebens werden wir über die Sünde triumphieren.
Ein Freund von mir ist seit langem ein überzeugter Süchtiger, der der ekelhaften Zigarettengewohnheit verfallen ist. Er hat versucht, sich von dieser Gewohnheit zu befreien, und er möchte frei sein, aber diese Sache hat ihn so fest im Griff, dass die Ärzte ihm leider gesagt haben, es wäre das Beste, weiterzurauchen. Ich kann dir nicht sagen, wie oft ich ihn angesehen und gesagt habe: „Oh, wie sehr wünschte ich, es wäre mir möglich, auf irgendeine Weise die Kontrolle über deinen Willen zu erlangen, damit diese Angewohnheit verschwindet, denn ich hasse sie so sehr! Wenn ich nur in dich eindringen könnte, so dass mein Verstand deinen kontrollieren könnte und meine Gefühle gegenüber dieser Sache von dir Besitz ergreifen würden, dann würdest du nie wieder rauchen.“ Das ist genau das, was der Herr für diejenigen tut, die Ihm vertrauen. Er wohnt in uns, und wenn wir uns Ihm hingeben, übernimmt Er die volle Kontrolle. Er beherrscht den Gläubigen, so dass er zu seinem Lob und zu seiner Ehre lebt.