Behandelter Abschnitt Sach 11,1-2
„Dreißig Silberstücke“
Die Szenen, die in den vorangegangenen Kapiteln kurz beschrieben wurden, sind von überwältigender Schönheit. Aber die dort verheißene Herrlichkeit befindet sich während der gegenwärtigen Zwischenzeit in Wartestellung – weil der, mit dem diese Herrlichkeit verknüpft ist, verworfen ist. So haben wir nun einen traurigen Bericht vor uns: Der gute Hirte wird verächtlich verworfen und der falsche Hirte, der nur seine eigene Verherrlichung anstrebt, wird aufgenommen. Es kümmert den falschen Hirten nicht im Geringsten, dass die Herde des HERRN zugrunde gerichtet und zerstreut wird.
Die beiden ersten Verse schlagen Alarm. Sie sprechen von Wehe und Unheil:
Sach 11,1.2: 1 Öffne deine Tore, Libanon, und Feuer verzehre deine Zedern! 2 Heule, Zypresse! Denn die Zeder ist gefallen, denn die Herrlichen sind verwüstet. Heult, Eichen Basans! Denn der unzugängliche Wald ist niedergestreckt.
Das ist eine ernste Ankündigung, dass Zorn über das Land und die Menschen kommt aufgrund der Tragik des Kreuzes. Feuer spricht in der Heiligen Schrift von Gottes Heiligkeit. Sie kommt zum Ausdruck, indem Gericht ausgeübt wird über das, was sich ihr widersetzt. Dieses Feuer wütet gegen Juda seit Jahrhunderten – seit jenem Tag, an dem sie über den Herrn Jesus schrien: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!“ (Mt 27,25). Der Herr war in Gnade als der gute Hirte Israels gekommen, um die Elenden der Herde um sich zu sammeln und sie zu weiden. Aber obwohl Er zu den Seinen kam, nahmen sie Ihn nicht an. Die Folge war Verwüstung und Zerstreuung.