Hos 1,2: Als der HERR anfing, mit Hosea zu reden, da sprach der HERR zu Hosea: Geh hin, nimm dir ein Hurenweib und Hurenkinder; denn das Land treibt beständig Hurerei von dem HERRN weg.
„Als der HERR anfing, mit Hosea zu reden“, gab Er dem Propheten eine Anweisung, etwas sehr Abstoßendes zu tun, was das Herz seines Knechts auf sehr markante Weise geprüft haben muss. So wie bei Jesaja sollten er und die Seinen ein Zeichen für Israel sein [Jes 8,18]. So wurde er aufgefordert, sich durch Heirat mit einer Frau zu verbinden, die ohne Charakter war – mit einer Hure. Dadurch wurde der schlechte Zustand des untreuen Israels dargestellt, das dennoch der Gegenstand von Gottes Liebe blieb, trotz der Ungerechtigkeit und des Schmutzes, der in ihnen war. Könnten wir ein besseres Bild für Gnade haben, die unverdient solchen gegeben wurde, die das Gegenteil verdient hatten? Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Gnade nicht nur unverdiente Gunst ist, sondern auch eine Gunst trotz einer verdienten Strafe.
Das ist die wunderbare liebende Güte Gottes, dass Er die Gegenstände seiner Liebe nicht unter den Gerechten und Heiligen findet, sondern unter den verlorenen und verdorbenen Sündern, die, voller Schuld und von Sünde verunreinigt, abgewichen und untauglich sind und nichts anderes verdienen als das Gericht. Trotzdem gibt Er seine Liebe solchen, die wertlos und unwürdig sind, und erlöst diese für sich. Das damalige Handeln des HERRN mit Israel zeigt seine Wege der Gnade mit den Gläubigen heutzutage. „Alle diese Dinge aber widerfuhren jenen als Vorbilder und sind geschrieben worden zu unserer Ermahnung, auf die das Ende der Zeitalter gekommen ist“ (1Kor 10,11).