„Du HERR, bleibst für immer!“
Die ausführliche Geschichte der Leiden Judas wird in diesem letzten Kapitel vor dem HERRN ausgebreitet, aber die Seele bleibt an der Tatsache hängen, dass jemand bleibt, wenn alles andere weggefegt wird. Es gibt Ruhe und Zuversicht trotz der unglücklichen Umstände, die durch Sünde und Abtrünnigkeit entstanden sind. Alles ist vor Gott besprochen worden, und in Ihm kann das Herz Jeremias und der wenigen, die von seinem Volk übriggeblieben sind, Ruhe finden. Er hat nicht versagt in allem, was Er hinsichtlich des Unheils voraus- gesagt hat, das ihr böser Weg mit sich bringt. Er wird seine Verhei- ßungen über die künftige Befreiung und die Wiederherstellung der Barmherzigkeit erfüllen. Die letzten Verse stehen in engem Zusam- menhang mit dem Thema von Kapitel 3,22–26.
Der gesamte Abschnitt hat eher die Form eines Gebets als die einer Klage.
Gedenke, HERR, dessen, was uns geschehen ist! Schau her und sieh unsere Schmach! (5,1).
Es ist eine große Erleichterung für das beunruhigte Herz, wenn es spürt, dass es im Himmel jemand gibt, der jede Prüfung, der seine Kinder ausgesetzt sind, beobachtet, und dass Er alles nach seiner un- endlichen Weisheit und Liebe geordnet hat. Es gibt Ruhe, wenn man weiß, dass sein Auge auf alles schaut und dass Er kein unbeteiligter Zuschauer ist.
Sie sind zuversichtlich, weil sie wissen, dass Er noch immer ein tiefes Interesse an ihnen hat, obwohl sie so schwer versagt haben; sie zählen die Ursachen ihres Ärgers und ihrer Vorwürfe auf.