Behandelter Abschnitt Klgl 4,18-19
Dem scharfen Auge der allgegenwärtigen Babylonier konnten sie nicht entkommen. Die Schritte der Männer von Juda wurden beobachtet.
Sie stellen unseren Schritten nach, so dass wir nicht auf unseren Straßen gehen können. Unser Ende ist nahe, erfüllt sind unsere Tage; ja, unser Ende ist gekommen. Unsere Verfolger waren schneller als die Adler des Him- mels; sie jagten uns nach auf den Bergen, in der Wüste lauerten sie auf uns (4,18.19).
Sie wagten es nicht, sich auf der Straße zu zeigen. Ihre Verfolger waren sehr schnell: Auf den Bergen und in den Ebenen verfolgten sie sie oder lauerten ihnen auf. Der König war gefangengenommen worden, obwohl er mit einigen wenigen Treuen zu entkommen versuchte.
Unser Lebensodem, der Gesalbte des HERRN, wurde in ihren Gruben gefan- gen, von dem wir sagten: In seinem Schatten werden wir leben unter den Nationen. Sei fröhlich und freue dich, Tochter Edom, Bewohnerin des Lan- des Uz! Auch an dich wird der Becher kommen; du wirst betrunken werden und dich entblößen.
Zu Ende ist deine Ungerechtigkeit, Tochter Zion! Er wird dich nicht mehr wegführen. Er wird deine Ungerechtigkeit heimsuchen, Tochter Edom, er wird deine Sünden aufdecken (4,20–22).
Erst wenn der wahre „Gesalbte des HERRN“ kommt, wird es einen Herr- scher geben, unter dessen Schatten sein Volk in vollkommener Sicher- heit wohnen kann.
Edom hatte sich am Tag des Unglücks von Juda gefreut. Der Kelch sollte bald auch sie erreichen. Sie muss trunken und nackt werden we- gen ihres Jubels über den Untergang der Stadt Gottes und ihrer man- nigfaltigen Ungerechtigkeiten. Die Strafe für die Tochter Zion war voll- zogen. Wiederherstellung anstelle von Gefangenschaft sollte bald ihr Teil sein, aber das Gericht über Edom sollte gerade erst beginnen. „Und wenn der Gerechte mit Not errettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen?“ (1Pet 4,18).