Prophetischer Dienst
Es ist oft gesagt worden, und es ist wahr, dass es eine Sache ist, sich am rechten Platz zu befinden, und eine ganz andere, sich im rechten Zustand zu befinden. Der Überrest Judas befand sich am rechten Platz, als er an den Ort des Namens zurückgebracht wurde. Aber wir haben gerade gesehen, dass sie aus dem glücklichen Zustand, in dem sie sich bei ihrer ersten Rückkehr nach Jerusalem befanden, in einen Zustand verfallen waren, der sie leicht entmutigen ließ.
Was war also die Lösung? Alles aufgeben und an den Ort zurückkehren, den sie verlassen hatten? Keineswegs; denn sie waren von Gott beauftragt, dort zu bleiben, wo sie waren, und man konnte sich darauf verlassen, dass Er ihnen einen geeigneten Dienst zukommen lassen würde, um sie zu wecken und zu beleben, damit sie einen gesünderen Zustand erreichen konnten.
Doch wie oft erleben wir das Gegenteil davon. Die Menschen lernen bestimmte Wahrheiten aus dem Wort Gottes und erbitten die Gnade, in diesen Wahrheiten zu wandeln. Dazu gehört eine besondere Haltung als Versammlung: allein zum Namen des Herrn Jesus, in Trennung von allem, was unheilig ist. Doch nach und nach vergeht die Frische der ersten Tage und es folgt eine Zeit der Trägheit und Gleichgültigkeit. Die Liebe vieler erkaltet und ihr jugendlicher Elan ist dahin. Was sollen diejenigen tun, die mit Gott im Reinen sein wollen? Die Stellung aufgeben und zu dem zurückkehren, was sie einst um Christi willen verlassen hatten?
Sicherlich nicht; aber wenn du in dieser Situation bist, schreie zu Gott um das Wirken des Geistes, damit es Erweckung und Segen geben kann. Haltet um jeden Preis die richtige Stellung und blickt auf zum Haupt, um zu erfahren, was jedes Glied benötigt.
Esra 5,1: Und Haggai, der Prophet, und Sacharja, der Sohn Iddos, die Propheten, weissagten den Juden, die in Juda und in Jerusalem waren, im Namen des Gottes Israels, der über ihnen war.
Aber Gott hatte ein Auge auf sein entmutigtes Volk, und in gnädiger Sorge um ihren Zustand erweckte Er unter ihnen Haggai und Sacharja, beide „Boten des Herrn, kraft der Botschaft des HERRN“ (Hag 1,13). Im Namen des Gottes Israels ermahnten diese beiden ergebenen Diener die Übrigen, ihren Weg zu überdenken und stark bzw. mutig zu sein, denn sie standen unmittelbar unter der Obhut des HERRN, als wären sie wie Brandscheite aus dem Feuer gerettet worden [Sach 3,2]. Haggai befasste sich vor allem mit dem Gewissen des Volkes. Es sind aufrüttelnde, scharfe Worte. Sacharja hatte den Auftrag, mehr zu ihren Herzen zu sprechen und sie angesichts der kommenden Herrlichkeit zu heiliger Tapferkeit zu ermutigen. Beide Ausprägungen des Dienstes waren notwendig. Das Gottes Volk hat ein Gewissen und ein Herz, und an beides muss appelliert werden.