Behandelter Abschnitt Esra 5,1-2
Einleitung
Es ist eine Sache, am richtigen Ort zu sein, aber es ist eine ganz andere Sache, die richtige Haltung zu haben. Der Überrest ist am richtigen Ort, wo der Name wohnt, aber sie sind in einen Zustand geraten, in dem sie sich leicht entmutigen lassen und aufhören, den Tempel zu bauen. In einer solchen Situation besteht die Lösung nicht darin, alles aufzugeben und an den Ort zurückzukehren, von dem sie gekommen sind. Die Lösung besteht vielmehr darin, auf das Wort Gottes zu hören und auf Gott zu vertrauen, dass Er den entsprechenden Dienst sendet.
Es kommt oft vor, dass Menschen bestimmte Teile der Wahrheit sehen und die Gnade suchen, in ihnen zu wandeln. Mit der Zeit verschwindet aber die erste Frische und es beginnt dann leicht eine Zeit der Lässigkeit und Gleichgültigkeit. „Die erste Liebe“ (Off 2,4) kühlt ab und der „Tau deiner Jugend“ (Ps 110,3) verschwindet. Was dann? Zurück zu dem, was sie einst um Christi willen verlassen haben? Nein! In dieser Situation muss zu Gott gerufen werden, damit durch die Wirkung des Geistes Gottes Erweckung und Segen kommen können.
Verse 1.2 | Der Tempelbau wird wieder aufgenommen
1 Und Haggai, der Prophet, und Sacharja, der Sohn Iddos, die Propheten, weissagten den Juden, die in Juda und in Jerusalem waren, im Namen des Gottes Israels, [der] über ihnen [war]. 2 Da machten sich Serubbabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, auf und fingen an, das Haus Gottes in Jerusalem zu bauen, und mit ihnen die Propheten Gottes, die sie unterstützten.
Die Auswirkungen der ersten Erweckung sind weitgehend verschwunden. Sie, die eine Erweckung erlebt haben, müssen wiederum erweckt werden. Es ist einfacher, einen Sieg zu erringen, als die Folgen für sich zu nutzen. Wir können im Kampf überwinden, aber an diesem Sieg zugrunde gehen. Gott gibt den Kindern Israel aus einer anderen Richtung eine wertvolle Ermutigung. Auch wenn das Volk den Nationen unterworfen ist, bleibt doch Gott immer souverän. Sein Wort ist zu jeder Zeit von absoluter Autorität für sein Volk, wenn Er zu Ihnen spricht.
Haggai und Sacharja werden von Ihm gesandt und sie prophezeien inmitten des Volkes (Vers 1). Diese Mitteilungen Gottes sind besonders wertvoll, wie es seine Botschaften immer sind. Obwohl das nichts an der Situation des Volkes gegenüber den Nationen verändert, ist es dennoch ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass Gott Anteil nimmt. Es zeigt, dass der Gott Israels, ungeachtet ihrer Schwierigkeiten, erhaben ist über alles, was die Macht hat, die Kinder Israels zu unterdrücken. Gott greift ein, nicht durch einen Machtbeweis gegenüber König Darius, sondern durch das Wort der Prophezeiung. Die Kraft seines Geistes wirkt durch die Propheten, um das Gewissen des Volkes zu erwecken.
Propheten werden von Gott benutzt, wenn sein Volk in einem schlechten Zustand ist und die verantwortlichen Führer versagen. Haggai (bedeutet „der Festliche”) und Sacharja (bedeutet „Jahwe gedenkt”) machen den Zustand des Volkes offenbar. Haggai spricht nicht über die äußeren Schwierigkeiten, sondern über den Zustand des Volkes. Er spricht mehr zu dem Gewissen. Sacharja spricht mehr zum Herzen des Volkes. Der Dienst von Sacharja wird im Allgemeinen mehr geschätzt als der von Haggai, aber beide Dienste sind notwendig.
Die Propheten motivieren nicht nur zur Arbeit, sondern unterstützen und ermutigen die Arbeiter auch weiterhin mit ihren Worten während der Arbeit (Vers 2). Durch den von Gott gegebenen Dienst des Geistes wird in erster Linie der Geist der Führer des Volkes erweckt. Man sieht es daran, dass sie mit gutem Beispiel vorangehen. Die Propheten werden den Arbeitern die zukünftige Herrlichkeit des Hauses, die Errichtung des messianischen Reiches und den Segen des Volkes nähergebracht haben. Die Rückkehr zum HERRN gibt Kraft zur Arbeit und das Vertrauen, dass Gott die Schwierigkeiten für sie überwinden wird.