Röm 7,6: Jetzt aber sind wir von dem Gesetz losgemacht, da wir dem gestorben sind, in welchem wir festgehalten wurden, so dass wir in dem Neuen des Geistes dienen und nicht in dem Alten des Buchstabens.
Ein weiterer Gegensatz tritt hervor, wenn wir uns Vers 6 zuwenden: „Denn als wir … waren“ (Röm 7,5), „Jetzt aber“ (Röm 7,6). Da wir mit Christus gestorben sind, sind wir nicht nur der Sünde gestorben, wie Römer 6 gezeigt hat, sondern sind wir auch dem Gesetz gestorben und deshalb von ihm befreit. Folglich können wir Gott in einer völlig neuen Weise dienen. Wir erfüllen nicht nur neue Aufgaben, wir tun das auch in einem neuen Geist. Im vorhergehenden Kapitel lasen wir von „Neuheit des Lebens“ (Röm 7,4). Jetzt lesen wir von dem „Neuen {oder: der Neuheit} des Geistes“.
Im Alten Testament lesen wir von Personen, die von einem Leben der Ruchlosigkeit und Sünde zur Gottesfurcht umkehrten, zum Beispiel von Manasse, dem König von Juda, wie es in 2. Chronika 33,11-19 berichtet wird. Man könnte vielleicht von ihm sagen, dass er während der letzten Jahre seiner Regierung in Neuheit des Lebens wandelte. Doch konnte er Gott nur dienen nach den Grundsätzen und Möglichkeiten der Ordnung des Gesetzes, dem er unterstand. Neuheit des Geistes konnte ihn daher unmöglich kennzeichnen. Wenn wir einen Dienst in Neuheit des Geistes sehen möchten, dann müssen wir uns einem bekehrten Juden der gegenwärtigen Gnadenzeit zuwenden. Er mag einmal sein Bestes versucht haben, Gott im Geist strenger Gesetzesbeobachtung zu dienen. Nun hat er sich selbst als einen Sohn und Erben Gottes in Christus Jesus erkannt, und er dient im Geist eines Sohnes vor seinem Vater ein ganz und gar neuer Geist.
Ein Arbeitgeber mag zwei Männern eine bestimmte Aufgabe übertragen, wobei der eine der beiden sein Sohn ist. Wenn der junge Mann sich dieser besonderen Beziehung in gewissem Grad bewusst ist, wird er seine Arbeit mit einer ganz anderen Einstellung in Angriff nehmen als ein Angestellter. Dieses Bild wird vielleicht noch treffender, wenn wir das Beispiel einer Ehefrau nehmen, die den Interessen ihres Mannes dient. Vom Gesetz frei gemacht durch den Tod, den Tod Christi, sind wir mit dem auferstandenen Christus verbunden, damit wir Gott in einem neuen Geist dienen und für Ihn Frucht bringen.