Behandelter Abschnitt Neh 7,61-65
Neh 7,61-65: Und diese sind es, die aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub, Addon und Immer hinaufzogen; aber sie konnten ihr Vaterhaus und ihre Abkunft nicht angeben, ob sie aus Israel wären: … Und von den Priestern: die Söhne Habajas, die Söhne des Hakkoz, die Söhne Barsillais, der eine Frau von den Töchtern Barsillais, des Gileaditers, genommen hatte und nach ihrem Namen ganannt wurde. Diese suchten ihr Geschlechtsregister-Verzeichnis, aber es wurde nicht gefunden; und sie wurden vom Priestertum als unrein ausgeschlossen. Und der Tirsatha sprach zu ihnen, dass sie vom Hochheiligen nicht essen dürften, bis ein Priester für die Urim und Tummim aufstände.
Es stellte sich nun heraus, dass unter Israel solche waren, die ihr Vaterhaus und ihre Abkunft, d.h., ob sie aus Israel waren, nicht nachweisen konnten (Neh 7,61). Auch einige unter den Priestern suchten ihr Geschlechtsverzeichnis, aber es war nicht aufzufinden, und deshalb wurden sie als unrein vom Priestertum ausgeschlossen.
Nehemia kennzeichnete Ergebenheit in den Dingen des Herrn, er beachtete jede Einzelheit in den göttlichen Anordnungen, und wo das heilige Gesetz Gottes in Frage kam, war er unerschütterlich. Wo es sich um ihn selbst und seine Angelegenheiten handelte, gab er bereitwillig nach; doch wenn Gottes Herrlichkeit auf dem Spiel stand, stand er unerschütterlich fest und ließ sich durch nichts bestimmen, davon abzuweichen. Er wollte keinem gestatten, der seine Abstammung dem Gesetz Gottes gemäß nicht nachweisen konnte, an den Vorrechten des Volkes Gottes teilzunehmen. Da gab es keine Milde auf dem falschen Grund der Nächstenliebe, keine Gnade auf Kosten der Gerechtigkeit, keine Herabminderung des Maßstabes Gottes, um das hereinzulassen, was nicht von Gott war. Der Priester, dessen Name nicht im Verzeichnis stand, wurde vom Priestertum als unrein ausgeschlossen; er durfte nicht vom Hochheiligen essen, bis ein Priester mit den Urim und Tummim (d.h. den Lichtern und Vollkommenheiten) aufstand. Den Schlüssel zum Verständnis hierfür liefert uns die folgende Schriftstelle aus 2. Mose 28,30: „Und lege in das Brustschild des Gerichts die Urim und die Tummim, dass sie auf dem Herzen Aarons seien, wenn er vor den HERRN hineingeht; und Aaron soll das Gericht der Kinder Israel beständig auf seinem Herzen tragen vor dem Herrn.“
Auch wir sollten auf alle Einzelheiten in den Dingen Gottes achten und in Ergebenheit handeln. Eine der schrecklichsten Sünden der Christenheit ist die, dass man die Grenzlinie zwischen der Kirche und der Welt aus den Augen gelassen hat. Bloße Namenschristen sind derselben Vorrechte teilhaftig wie wahre Christen. Solche, die nicht von Herzen sagen können, dass sie wahre Kinder Gottes sind, weil sie das Zeugnis des Geistes nicht haben, sind unter denen zu finden, die wirklich in Beziehung zu Ihm stehen, und dies zum beklagenswerten Nachteil beider. Wenn jemand mit denen Gemeinschaft zu haben wünscht, die ein treuer Gott in die Gemeinschaft seines Sohnes berufen hat, so muss er auch seine Abstammung nachweisen können. Hast du Christus angenommen? Bist du aus Gott geboren? Hast du Leben in seinem Sohn? Die Namen aller dieser stehen im Buch des Lebens und werden nie ausgelöscht werden (Phil 4,3; Off 3,5). Das sind wichtige christliche Erfordernisse; wer den Geist hat, ist sich darüber klar. Es ist nur eine falsche Freundlichkeit, Seelen zu behandeln, als ob sie des Segens teilhaftig sind, wenn es nicht wahr ist.
Die Christen sind ein heiliges und königliches Priestertum. Wer anders, als ein wahrer Christ, könnte eine priesterliche Tätigkeit ausüben? Das ist ganz unmöglich. Es gibt gar viele von Menschen verordnete Priester; aber nur von Gott bestimmte können Ihm im Heiligtum dienen und Fürbitte usw. tun. Und dann können Ihm auch nur solche nahen, die rein sind. Zuerst müssen wir durch das Blut Christi gereinigt und mit dem Wasser des Wortes gewaschen sein, und dann erst kommen wir dahin, unseren großen Priester in der Gegenwart Gottes kennenzulernen, den Priester voller Licht und Vollkommenheit, Jesus, den Sohn Gottes, den, der uns, Gottes Ziel der Vollendung vor sich habend, vor Gott auf seinem Herzen trägt. Bevor wir Ihn als solchen Priester kennengelernt haben, können wir in den heiligen Dingen Gottes nicht wohlannehmlich dienen.