Walter Thomas Prideaux Wolston
Kommentar von Walter Thomas Prideaux Wolston
2Pet 1,16Kommentar zu 2. Petrus 1,16
Behandelter Abschnitt 2Pet 1,16-18
„Denn wir haben euch die Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus nicht kundgetan, indem wir ausgeklügelten Fabeln folgten, sondern als solche, die Augenzeugen seiner herrlichen Größe geworden sind. Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als von der prachtvollen Herrlichkeit eine solche Stimme an ihn erging: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ Und diese Stimme hörten wir vom Himmel her ergehen, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren“ (2Pet 1,16-18).
Die Vorstellung der Juden war ein Königreich des Messias in Macht, Herrlichkeit und Majestät, in dem alle Feinde ausgetrieben waren. Jedoch kam der Herr nicht in dieser Weise, und so verwarfen sie Ihn. Aus ihrer Sicht war Er nun tot und begraben und nicht in der Herrlichkeit aufgenommen. Aber, sagt Petrus, wir haben das Königreich des Herrn gesehen und waren „Augenzeugen seiner herrlichen Größe“.
Die Szene, auf die Petrus hier Bezug nimmt, wird in Matthäus 17, Markus 9 und Lukas 9 erwähnt. In diesen Kapiteln hatte der Herr seinen Jüngern die Wahrheit vorgestellt, dass Er verworfen werden würde. „Ich werde leiden und verworfen werden“, sagte Er „und derjenige, der mir folgt, muss dasselbe erwarten.“ Aber Er wird zurückkommen in dreifacher Herrlichkeit, in seiner Herrlichkeit als Sohn Gottes, die Er von Ewigkeit an hatte, in seiner Herrlichkeit als der Messias, der König der Juden und in seiner Herrlichkeit als Sohn des Menschen, so wie es in Psalm 8 dargestellt ist. Nachdem Er seinen Jüngern von seiner Verwerfung erzählt hatte, sagte Er: „Es sind einige von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich“ (Mt 16,28), und so zeigte Er den Jüngern auf dem Berg der Verklärung ein kleines Bild des Reiches. Auf diese Darstellung nimmt Petrus hier in seinem Brief Bezug. Er hatte dieses wunderbare Bild von dem Messias, Mose dem Gesetzgeber und Elia dem Reformator auf dem Berg gesehen, und sein Herz war davon erfüllt gewesen. Er wollte diese Szene damals bewahren. Das war sein Gedanke, aber er brachte den Messias auf dieselbe Stufe mit Mose und Elia und dies konnte Gott nicht zulassen. Deshalb kam die Stimme, wie Petrus sagt, „. . . von der prachtvollen Herrlichkeit. . . Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ Es ist zu bemerken, dass Gott in dem Evangelium die Worte hinzufügte „ihn hört.“ Damals hatte Petrus diese Worte nötig, als er seinen Meister erniedrigte, während er Mose und Elia erhöhte. Jedoch lernte Petrus daraus, und so lässt er hier diese Worte weg, als er den Vater zitiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte Petrus die Wahrheit gelernt. auf keine andere Stimme als auf die Stimme Jesu zu hören.
Petrus lernte etwas von der Herrlichkeit der Person des Sohnes und ebenso wurde er in die himmlische als auch die irdische Seite des Königreiches eingeführt. Mose und Elia stellen die himmlische Seite dar; Mose war gestorben und Elia war, ohne durch den Tod zu gehen, aufgefahren. Genauso wird es sein, wenn der Herr für sein Volk kommt. Er wird diejenigen auferwecken, die gestorben sind, so wie Mose, und Er wird diejenigen die leben aufnehmen, ohne dass sie durch den Tod gehen werden, so wie Elia. Petrus, Jakobus und Johannes sind ein Bild jener Gläubigen auf der Erde, die, obwohl sie die Herrlichkeit Christi sehen, dennoch durch die gesamte Zeit des 1000-jährigen Reiches hindurch auf der Erde sein werden.
Petrus hatte also dieses Bild des kommenden Reiches gesehen, und in wunderbarer Weise festigt er jetzt den Glauben der jüdischen Gläubigen, indem er ihre Gedanken auf jenes Ereignis richtet.