Behandelter Abschnitt Jes 39
Jesaja 39
Hier kommt Hiskia mit einem dritten König, dem König von Babel, in Berührung. Jener kommt nicht wie ein Feind, sondern wie ein Freund, mit einem Geschenk und einem Brief. Hiskia freut sich darüber, aber diesmal geht er mit dem Brief nicht in das Haus des Herrn hinauf und breitet ihn auch nicht vor Ihm aus. Er, der angesichts des Königs von Assyrien und sogar des Todes siegreich gewesen war, unterliegt nun dem König von Babel. Er verlässt die herrliche Stellung, die er bis dahin eingenommen hat, und steigt auf die Ebene derer hinab, die ihr Teil an den Dingen dieser Welt haben. Er zeigt den Gesandten sein Zeughaus, ein Zeughaus, das ihm angesichts seiner Feinde überhaupt nichts genützt hatte, und lässt sie auch seine Schätze sehen, Schätze, an denen er sich nicht lange erfreuen sollte.
Weshalb hat er ihnen nicht den Sonnenzeiger von Ahas gezeigt und ihnen von den 185.000 Assyrern, die vor den Mauern Jerusalems geschlagen worden waren, erzählt? Und weshalb hat er nicht vom mächtigen Gott, der in seinem Haus in Jerusalem wohnte, gesprochen? Die Schmeicheleien eines fremden Königs ließen ihn die Abhängigkeit vom Herrn vergessen. Und der Herr hat ihn für einen Augenblick verlassen, damit er das, was in seinem Herzen war, erkennen lernte. Wenn die Welt wie ein Freund kommt, ist sie gefährlicher, als wenn sie mit all ihren Kriegsheeren erscheint. Möchten wir uns stets daran erinnern! Als er vom Propheten ermahnt wird, anerkennt Hiskia, dass das Wort des Herrn gut ist. Der Friede und die Wahrheit sind wertvollere Schätze als alle Güter, die zur Wegführung nach Babel bestimmt waren.