Behandelter Abschnitt Jes 17
Jesaja 17
Wir haben hier einen kurzen, aber sehr ernsten Ausspruch über Damaskus. „Siehe, Damaskus hört auf, eine Stadt zu sein, und wird ein Trümmerhaufen.“
Es ist eine der ältesten Städte, die in der Schrift erwähnt werden. In 1. Mose 15 wird der Knecht Abrahams „Elieser von Damaskus“ genannt. Diese Stadt existierte also schon zur Zeit des Patriarchen. Aber trotz ihres Alters und der Rolle, die sie in der Weltgeschichte gespielt hat, als Könige und Völker auf sie schauten und Hilfe von ihr erhofften, wie dies Ephraim in Kapitel 7 unseres Buches tat, wird der Tag kommen, wo dies alles nicht mehr von Belang sein und sie dem Erdboden gleichgemacht werden wird. Gott, der Allmächtige, hat es beschlossen, sein Gericht ist angekündigt worden, und es wird ausgeführt werden: Das Ende dieser Stadt wird ein Trümmerhaufen sein.
Wir haben hier eine besonders bemerkenswerte Tatsache: Ephraim, das zusammen mit Damaskus böse Pläne gegen Jerusalem geschmiedet hatte, findet sich mit dieser Stadt im gleichen Gericht eingeschlossen. Sie hatten sich verbündet, um Böses zu tun, und der Herr verbindet sie miteinander unter den Schlägen seiner Gerechtigkeit.
Obwohl schon einige Male durch Erdbeben zerstört und von feindlichen Armeen verwüstet, besteht Damaskus heute noch. Trotzdem wird sich das Wort des Herrn an einem noch zukünftigen Tag buchstäblich erfüllen, und diese Stadt wird ein Trümmerhaufen werden. Seine Herrlichkeit, sagt der Prophet ironisch, „wird sein wie die Herrlichkeit der Kinder Israel“. Was ist tatsächlich von dieser Herrlichkeit der Kinder Israel seit der Wegführung der zehn Stämme durch Salmaneser, den König von Assyrien, übriggeblieben? Überhaupt nichts! Der, welcher half, und jener, dem geholfen wurde, sind gleichermaßen betroffen.
Dieses Gericht wird am Ende stattfinden. Es wird durch eine Invasion vieler Völker ausgeführt werden, die wie das Brausen der Meere brausen und wie das Rauschen großer Wasser während ihres Durchzugs alles mit sich reißen werden. Was wird Damaskus angesichts einer solchen Machtentfaltung tun? Der Herr hat dies alles beschlossen, um seine Feinde zu richten und sein Volk am Ende zu befreien. Gewiss, Er wird dieses Volk wegen seiner Sünden nicht verschonen: Es wird verkümmert, mager und auf eine kleine Anzahl zusammengeschmolzen sein, gleich den wenigen Oliven, die nach dem Schütteln noch an den Ästen des Ölbaums hängen. Doch die Prüfung wird sie dazu führen, ihren Götzendienst zu verurteilen und auf den Heiligen Israels zu blicken. Am Morgen werden sie von allen ihren Feinden befreit werden. „Der Gerechte wird aus der Drangsal befreit, und der Gesetzlose tritt an seine Stelle“ (Spr 11,8).