Behandelter Abschnitt 1Sam 8
Dieses Kapitel bringt jedoch das Versagen hervor, nicht der Söhne Elis, sondern Samuels. Die vermittelnde Person, wie gesegnet sie auch sein mag, versagt, um der Tiefe der Not zu begegnen. Der Seher ist nicht Christus; der Herold ist nicht sein Herr. Die Söhne Samuels beugten das Recht und nahmen Bestechungsgelder an; und die Kinder Israels sagen: „Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen. Nun setze einen König über uns ein, dass er uns richte, gleich allen Nationen“ (V. 5). Wir sehen also, dass zwei Ströme weiterfließen. Doch lasst und beachten, dass Gott seinen Plan vor dem Menschen offenbart, während der Feind dabei mitzuwirken scheint. Im Buch Hiob ist es also nicht der Satan, der die Handlung beginnt, sondern Gott. Er ist es, der selbst eine gute Absicht für Hiob hat. Satan versucht zweifellos, Ihn anzustacheln, denn er hat einen Plan nach dem anderen für Unheil; aber Gott ist vor Satan zum Guten – das ist ein sehr tröstlicher Gedanke für uns. So wie Gott vor dem Satan ist, wird Er sicherlich auch nach ihm sein.
Das Gute, das Gott hat, ist dann der erste Gedanke, und das Gute, das Er am Anfang im Herzen hat, wird vollendet werden, auch wenn es lange dauert, ist es nicht das Letzte. So ist das Gute vor dem Bösen, und es bleibt, wenn das Böse verschwunden ist. Ähnlich sehen wir es hier. Wer war es, der die Hoffnung auf einen König weckte? Wer war es, der es für richtig hielt, wenn nicht den Tod über die Priester zu verhängen, wie über das Volk zuvor, so sie doch von dem Platz zu entfernen, den sie einst einnahmen, um Platz für etwas Besseres zu machen, das wahre Geheimnis des Segens Israels, wie sich an einem anderen Tag zeigen wird? Es war Gott. Doch hier finden wir die Unterströmung: nicht ein Schlag der Philister, sondern ein Versuch, Israel durch Satans List zu untergraben.
Der Gedanke an einen König kam also nicht von einem Menschen, sondern von Gott; doch der Wunsch nach einem König wie die Nationen war eine Rebellion des Menschen gegen Gott. Der vorgesehene König würde ein reicher Segen von Gott sein, und es war seine Absicht, ihnen einen König zu geben, bevor ihr böses Herz ihn begehrte. Sie wollten Ihn selbst damit loswerden. Es war ein Übel im Menschen, das gerichtet werden musste; es war Gnade in Gott, zu beabsichtigen, wie Er es sicher auch vollbringen wird. Beides ist wahr; aber der Verstand des Menschen setzt oft das eine gegen das andere, anstatt beides zu glauben.
Hier haben wir das Herz des Menschen. Sie wünschen sich einen König. Samuel empfindet es zutiefst, nicht so sehr gegen sich selbst, sondern gegen Gott, und so sagt er ihnen, dass ihm die Sache missfiel. „Und Samuel betete zu dem Herrn“ (V. 6). Oh, dass wir uns darin ein Beispiel an einem so treuen Diener des Herrn nehmen könnten! Dass wir, wenn uns etwas missfällt, beten und uns nicht ärgern oder wütend werden oder schimpfen! Es ist nicht so, dass Samuel den Zustand Israels nicht empfunden hätte, doch er betete zum Herrn. „Und der Herr sprach zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir sagen; denn nicht dich haben sie verworfen [was für ein Gott der Geduld, so zu reden und zu handeln!], sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll“ (V. 7a). Und doch sollte er auf sie hören. Wie bewegt sich Gott in der Liebe über alles Böse des Menschen und führt seine eigenen gesegneten Pläne aus! „Sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll. Gemäß allen Taten, die sie getan haben von dem Tag an, als ich sie aus Ägypten heraufgeführt habe, bis auf diesen Tag, indem sie mich verlassen und anderen Göttern gedient haben, so tun sie auch dir. Und nun höre auf ihre Stimme; nur zeuge ernstlich gegen sie“ (V. 7b–9a).
Es gab keinen Zweifel an dem Übel, das damit verbunden war. Dennoch, wenn ihre Lüge nur die Treue Gottes offenbaren würde, was kann man da anderes tun als lieben? „Und Samuel sprach alle Worte des Herrn zu dem Volk, das einen König von ihm begehrte. Und er sprach: Dies wird die Weise des Königs sein, der über euch regieren wird“ (V. 10.11a); sie werden also gewarnt: „Eure Söhne wird er nehmen, um sie für sich bei seinen Wagen und seinen Reitern zu verwenden, und dass sie vor seinem Wagen herlaufen; und er wird sie nehmen, um sich Oberste über Tausend und Oberste über Fünfzig zu machen, und dass sie seine Felder pflügen und seine Ernte einbringen und dass sie sein Kriegsgerät und sein Wagengerät machen. Und eure Töchter wird er nehmen zu Salbenmischerinnen und zu Köchinnen und zu Bäckerinnen. Und eure Felder und eure Weinberge und eure Olivengärten“ (V. 11b–14a).
Das ist der König des Menschen, und ein solcher kann kaum mehr sein. Es liegt in der Natur der Dinge, dass er nicht wesentlich anders sein kann. Wir werden bei anderer Gelegenheit den völligen Gegensatz zu dem König Gottes in jeder Hinsicht finden. Aber jetzt geht es einfach um ihre Verantwortung, obwohl Samuel sie ausführlich warnt.
Es war vergeblich: „Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hören; und sie sprachen: Nein, sondern ein König soll über uns sein, damit auch wir seien wie alle Nationen“ (V. 19.20a). Ihr Herz entfernte sich immer weiter von Gott. Jedes Wort, das sie äußerten, obwohl sie es kaum ahnten, verdammte sie umso mehr. Es war Eigenwille, der gegen Gott wirkte, und mehr noch, es war ein bewusster Verzicht auf ihr eigenes höchstes Vorrecht. „Und Samuel hörte alle Reden des Volkes und redete sie vor den Ohren des Herrn. Und der Herr sprach zu Samuel: Höre auf ihre Stimme und setze einen König über sie ein. Da sprach Samuel zu den Männern von Israel: Geht hin, jeder in seine Stadt“ (V. 21.22).