Behandelter Abschnitt 1Sam 5
Und nun beginnt sich eine andere Seite der Frage zu öffnen. Nachdem die Philister die Lade genommen hatten, waren sie nicht mehr von Ängsten geplagt, sondern selbstbewusst und prahlerisch. „Und die Philister hatten die Lade Gottes genommen und brachten sie von Eben-Eser nach Asdod. Und die Philister nahmen die Lade Gottes und brachten sie in das Haus Dagons und stellten sie neben Dagon. Und als die Asdoditer am nächsten Tag früh aufstanden, siehe, da lag Dagon auf seinem Angesicht auf der Erde vor der Lade des Herrn“ (V. 1–3a). Aber sie würden es ein anderes Mal versuchen; es konnte ja ein Unfall gewesen sein: „Und sie nahmen Dagon und stellten ihn wieder an seinen Ort. Und als sie am nächsten Tag frühmorgens aufstanden, siehe, da lag Dagon auf seinem Angesicht auf der Erde vor der Lade des Herrn“ (V. 3b.4a). Nun war der Schlag weitaus durchgreifender: „und zwar lagen das Haupt Dagons und seine beiden Hände abgehauen auf der Schwelle, nur der Fischrumpf war an ihm übriggeblieben“ (V. 4b). Gott sorgt immer für seine eigene Ehre. Dann heißt es: „Darum treten die Priester Dagons und alle, die in das Haus Dagons gehen, nicht auf die Schwelle Dagons in Asdod bis auf diesen Tag“ (V. 5). So wurde es zu einem stehenden Zeichen des Sieges des Gottes Israels über Dagon.
Und das war noch nicht alles, was geschah. „Und die Hand des Herrn lag schwer auf den Asdoditern, und er verwüstete sie; und er schlug sie mit Beulen, Asdod und sein Gebiet. Und als die Leute von Asdod sahen, dass es so war, sprachen sie: Die Lade des Gottes Israels soll nicht bei uns bleiben; denn seine Hand ist hart über uns und über Dagon, unserem Gott“ (V. 6.7). Und so trugen sie die Lade von einem Ort zum anderen. Und der Herr streckt seine Hand an jedem Ort unter seinen Feinden aus: „Und er schlug die Leute der Stadt, vom Kleinen bis zum Großen, dass Beulen an ihnen ausbrachen. Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron. Und es geschah, als die Lade Gottes nach Ekron kam, da schrien die Ekroniter und sprachen: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu mir hergeschafft, um mich und mein Volk zu töten!“ (V. 9b.10). Was könnte ein glänzenderes Zeugnis für die lebendige Kraft wie auch für die Wahrheit des Gottes Israels sein als eben diese Tatsache? Zugegeben, Israel hätte im Staub liegen sollen, denn sie waren unfähig, einen Schlag zu führen. Sie wurden am schwersten geschlagen, als sie die Lade des Herrn am meisten entehrten. Aber Gott wachte über seine eigene Lade, die Israel durch seine Sünde so mutwillig verraten und verloren hatte. Tatsache war, dass eine so deutliche Zerstörung von der Lade ausging, dass alle Fürsten der Philister nicht anders konnten, als ihre völlige Schwäche in der Gegenwart des Gottes Israels zu fühlen. Es heißt hier: „und das Geschrei der Stadt stieg zum Himmel empor“ (V. 12).