Behandelter Abschnitt Ri 12
Danach finden wir, wie der Stolz der Männer von Ephraim sich an einer Person von solcher Herkunft wie Jephta entzündet, trotz der offensichtlichen Befreiung durch seine Mittel für Israel, so dass sie zum Kampf herauskommen. Jephta mag einen solchen Konflikt wenig wünschen; dennoch, wo sehen wir Sanftmut, wo Geduld? Und seid gewiss, Brüder, dass in einer bösen Welt die Geduld moralisch weit über die Kraft hinausgeht. So können wir die auffallendsten Offenbarungen von Macht bei Männern finden, die so unordentlich sind wie die Christen in Korinth; aber dieselben Personen sind ein klarer Beweis dafür, dass es eine weitaus schwerere Sache ist, den Willen des Herrn zu tun, und noch schwerer, Gott gemäß zu leiden, als irgendwelche Wunder zu wirken.
Die Wahrheit von allem finden wir in unserem Herrn Jesus. Er war die Kraft Gottes und die Weisheit Gottes; aber was sollen wir von seinem Gehorsam einerseits und von seiner Geduld andererseits sagen? Andere mögen ebenso mächtige Werke, ebenso große Kraftentfaltung gezeigt haben; ja, sogar der treue Herr Jesus selbst sagte: „Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe“ (Joh 14,12). Aber wo gab es eine solche Hingabe, den Willen seines Vaters zu tun und wo einen solchen Leidenden? In der Tat muss es für Ihn ein Leiden gewesen sein, in einer solchen Welt zu gehorchen. Es konnte nicht anders sein. Solange die Welt unter der erobernden Herrschaft des Feindes Gottes steht, muss der Weg des Gehorsams immer ein Weg der Leiden sein, und das, so möchte ich hinzufügen, in zunehmendem Maß, wie wir an Ihm sehen. Jephta wusste wenig oder gar nichts davon; so kam es, dass sich die Ephraimiter in ihrem Stolz mit diesem ungehobelten Krieger einließen, der mit ihnen, da können wir sehr sicher sein, nicht milder umging als mit seiner eigenen Tochter. Er wandte sich nicht nur mit den gröbsten Beleidigungen gegen ihre Rede, sondern stürzte sich auf sie selbst und erschlug am Jordan 42.000 Männer aus einem der Hauptstämme Israels. Das war dann die blutige Krise, in der ein Befreier Israels in seiner schonungslosen Ablehnung ankommt. Es folgen Ibzan, Elon und Abdon.