Behandelter Abschnitt Off 22,3-5
Und noch etwas ist klar: Diese Szene bezieht sich nicht auf den ewigen, sondern auf den tausendjährigen Zustand. Denn in der Ewigkeit wird es keine Nationen geben; auch wird dann niemand Heilung brauchen. Man beachte aber, dass die himmlische Stadt selbst ewig ist, wenn wir sie betrachten. Es wird für die Stadt wenig Unterschied ausmachen, ob sie im Friedensreich oder im darauf folgenden ewigen Zustand gesehen wird. In Kapitel 21 kommt die Stadt zweimal herab – einmal zu Beginn des Friedensreiches und die andere zu Beginn des ewigen Zustands. Vers 2 dieses Kapitels zeigt uns, wie sie herabkommt, wenn der ewige Zustand angebrochen ist, und Vers 10 ihr Herabkommen für das Friedensreich. Ich denke, der Grund dafür ist, dass am Ende des Jahrtausends der alte Himmel und die alte Erde vergehen; und natürlich würde die Stadt vom Ort der Erschütterung verschwinden. Dann, wenn die neue Erde vor unseren Augen anbricht, kommt die himmlische Stadt wieder herab und nimmt ihren Platz dauerhaft im neuen Himmel und auf der neuen Erde ein, in der Gerechtigkeit wohnt. Dies muss erwähnt werden; denn während sich am Ende der tausend Jahre alles verändern wird, wird die himmlische Stadt für immer bleiben. „Ihm sei die Herrlichkeit in der Versammlung in Christus Jesus auf alle Geschlechter des Zeitalters der Zeitalter hin! Amen“ (Eph 3,21). Es wird bestimmte Ämter geben, die die verherrlichte Versammlung nach dem Ende des Jahrtausends gegenüber der Erde nicht mehr ausüben wird; aber ihre eigentliche Glückseligkeit bleibt dieselbe. Deshalb heißt es hier: „Und keinerlei Fluch wird mehr sein.“ Das gilt von nun an für die himmlische Stadt genauso, wie es nachher für den neuen Himmel und die neue Erde gelten wird.
Und keinerlei Fluch wird mehr sein; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein; und seine Knechte werden ihm dienen, und sie werden sein Angesicht sehen; und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und Nacht wird nicht mehr sein und kein Bedürfnis nach einer Lampe und dem Licht der Sonne; denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit (22,3–5).
Das eine stellt das Licht dar, das der Mensch gemacht hat, und das andere ist von Gott: Doch alles, was dieser Welt entsprach, ist für die Stadt vorüber. „Denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Der Ausdruck „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ muss hier, wie ich meine, im stärksten Sinn verstanden werden. Er bezieht sich nicht nur auf das, was „das Reich“ genannt wird, obwohl natürlich die Herrschaft dann beginnt. In 1. Korinther 15,24 geht es um ein Reich, das Christus an einem bestimmten Punkt übergibt, der „das Ende“ genannt wird. „Das Ende“ bedeutet, dass die tausend Jahre und das Gericht der Toten stattgefunden haben; denn dieses Gericht ist Teil des „Reiches“ Christi – sein großer Schlussakt, könnte man sagen. All dies ist ein Teil des Reiches; und wenn es vorbei ist und der Tod, der letzte Feind, vernichtet ist, dann übergibt der Herr Jesus das Reich Gott.
Der Zweck des Reiches ist es, jeden Feind zu unterwerfen. Und wenn dies vollbracht ist, endet dieses besondere menschliche Reich. Aber wenn es dann eine große Veränderung in Bezug auf die irdischen Gläubigen in ihren natürlichen Leibern auf der Erde geben wird, so nicht bei denen, die in den himmlischen Örtern sind, die bereits verherrlicht sind. Sie werden für immer und ewig herrschen: Es wird in alle Ewigkeit wahr sein.
Diese Worte scheinen hier ohne Einschränkung verwendet zu werden. Der ganze Bericht, von Kapitel 21,9 bis einschließlich Kapitel 22,5, stellt die Beziehung der himmlischen Stadt zur Erde während des Friedensreiches vor. Aber es gibt bestimmte Merkmale darin, die ewig gelten werden. Eins dieser Merkmale, neben ihrer unveränderlichen inneren Herrlichkeit, ist der Dienst der Gläubigen für immer und ewig, was also die Herrschaft betrifft. Die Art und Weise der Herrschaft und des Dienstes mag sich ändern, nachdem das irdische Königreich beendet ist; aber an sich werden sie, so verstehe ich es, für immer und ewig andauern.
Nun kommen wir zu den abschließenden Bemerkungen des Propheten und dem Gespräch, das zwischen ihm und dem Engel in Bezug auf die Prophezeiung stattfindet, sowie zu der abschließenden Botschaft des Herrn Jesus selbst. Streng genommen beendet der fünfte Vers die Prophezeiung. Aber so wie wir am Anfang des Buches eine Vorankündigung hatten, so haben wir hier eine Art formellen Abschluss.