Behandelter Abschnitt Off 15,5-6

Eine weitere wichtige Wahrheit ist: In Jesaja 26 wird uns gesagt, solange Gott in Barmherzigkeit handelt, was tut da der Mensch? Er nutz die Gelegenheit, doch weigert er sich, „Gerechtigkeit zu lernen“. Aber es kommt die Zeit, in der der Herr seinen Arm zum Gericht erheben wird; und was dann? „Denn wenn deine Gerichte die Erde treffen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit“ (V. 9). So auch hier: „Denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, denn deine gerechten Taten sind offenbar geworden“ (V. 4). Das wird das endgültige Ergebnis sein.

Der Prophet sieht wieder:

Und nach diesem sah ich: Und der Tempel der Hütte des Zeugnisses in dem Himmel wurde geöffnet. Und die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, kamen aus dem Tempel hervor, angetan mit reinem, glänzendem Leinen und um die Brust gegürtet mit goldenen Gürteln (15,5.6).

Beachte den Unterschied. In Kapitel 11,19 (wo die Szene von Kapitel 12–14 vor den Schalen eingeleitet wird) war der Tempel im Himmel geöffnet, und die Lade des Bundes war zu sehen; jetzt erscheint jedoch keine Lade. Dort war sie das passende Unterpfand für die Sicherheit der Treue Gottes – für seine unveränderlichen Absichten gegenüber seinem Volk Israel. Aber hier geht es nicht um sein Volk, sondern um seine Feinde, und es gibt nichts anderes als die Stiftshütte des Zeugnisses, die gleichsam im Gericht über die Menschen auf der Erde eingeweiht wird. Es ist noch nicht für den Zorn, sondern für die Triumphe des Evangeliums geöffnet. Es ist das gerichtliche Zeugnis Gottes über den Zustand des Menschen.