Doch ebenso beflecken auch diese Träumer das Fleisch und verachten die Herrschaft und lästern Herrlichkeiten (V. 8).
Nun lebten diese „Träumer“, von denen hier die Rede ist, in der Einbildung ihres eigenen Herzens, und das Neue Testament wird benutzt, um diesen Menschen sehr zu helfen. Wenn das Neue Testament vom natürlichen Verstand aufgegriffen wird, verkünden sie das, was man christlichen Sozialismus nennt, der einen Standard des Evangeliums aufstellt und jedem vorschreibt: Du hast kein Recht auf diesen großen Besitz! Du hast kein Recht auf diese Vorrechte, die du dir anmaßt! Ich bin genauso gut wie du, und sogar besser! Das ist der Stil, den diese Männer in Bezug auf das Neue Testament einnehmen und dabei das Wort völlig verdrehen, um sich selbst Vorteile zu verschaffen und die ganze Wahrheit zu leugnen.
Es ist wirklich ein Träumen von dem, was nach ihrem Verstand ist und beanspruchen alles, was sie von denen begehren, die in einer würdigen Stellung in der Welt sind: „ebenso beflecken auch diese Träumer das Fleisch und verachten die Herrschaft und lästern Herrlichkeiten.“ Sie verunreinigen das Fleisch durch das, wozu sie die Schrift umformen. Sie halten sich für gleichberechtigt, und nicht nur das, sondern sie reden auch schlecht über Autoritäten, so dass offenbar gar keine Gottesfurcht vor ihren Augen ist. Und das zeigt, dass in der Verdrehung des Evangeliums und des Neuen Testaments, etwas sehr Bedauerliches steckt. Es ist ihre eigene schlechte und selbstsüchtige Absicht, die sie dazu veranlasst, dies zu tun. Das ganze Prinzip des Neuen Testaments ist dieses: Was haben solche zu tun, die Christus angehören? Nun, sie empfinden wie Christus. Was ist das? Es ist das Prinzip der Liebe, die gibt, die nicht das Eigene sucht. Glaubst du, dass diese Art von Menschen eine Vorstellung vom Geben haben? Sie reden nur davon, dass andere Menschen geben sollen. Das ist also alles Träumerei, wie es hier genannt wird. Sehr zu Recht gebraucht Judas diese deutlichen Worte: „Doch ebenso beflecken auch diese Träumer das Fleisch und verachten die Herrschaft und lästern Herrlichkeiten.“