Er begnügt sich nicht damit, sondern geht so weit, dass er sagt: „damit wir Mitarbeiter der Wahrheit werden“. Diese Worte möchte ich euch allen, meine lieben Brüder, wärmstens ans Herz legen! Welch eine Ehre! Die Wahrheit wird hier personifiziert, die der Teufel und die Welt hasst, durch die er auf tausend Arten versucht, um Christus und alle, die mit seinem Zeugnis identifiziert werden, zu hindern. Diotrephes tat dies, obwohl uns nicht gesagt wird, dass er in irgendeiner Hinsicht mit dem Antichrist oder den anders Gläubigen sympathisierte. Es ist eine ganz andere Form des Bösen. Sein Zustand war so erbärmlich schlecht, dass wir nicht gut daran tun, mehr zu sagen. Aber es besteht die Möglichkeit und ist richtig für alle Christen, mit der Wahrheit mitzuarbeiten. Einige können nicht predigen; doch wir können und sollten wirklich und praktisch mit denen mitempfinden, die die Arbeit tun. Beten wir immer wieder für sie? Achten wir darauf, ihnen auf jede uns mögliche Weise zu dienen? Wenn ja, sind wir Mitarbeiter, nicht nur für sie, sondern in Bezug auf die Wahrheit. Man kann nicht annehmen, dass es für irgendeinen Gläubigen eine wirkliche Schwierigkeit ist, ein Mitarbeiter der Wahrheit zu sein. Die Liebe des Gajus war ausgeprägt; aber für jeden, der es vor Gott ernst meint, ist es derselbe Ruf der Liebe. „Denn wenn die Bereitschaft vorhanden ist, so ist jemand angenehm nach dem, was er hat, und nicht nach dem, was er nicht hat“ (2Kor 8,12). Alle können dem Herrn auf eine Ihm wohlgefällige Weise mithelfen, was sie in seiner Gnade zu Mitarbeitern der Wahrheit macht.
Ich schrieb etwas an die Versammlung, aber Diotrephes, der gern unter ihnen der Erste sein will, nimmt uns nicht an (V. 9).
Daraus lernen wir, dass es ein Irrtum ist, anzunehmen, dass die Apostel nie andere Briefe geschrieben haben als die, die wir haben. Gott sorgte dafür, dass diejenigen, die für den ständigen Segen der Gläubigen bestimmt waren, nicht verlorengehen würden. Da Er sie für den ständigen Dienst inspirierte, wachte Er entsprechend über sie. Wir brauchen uns nicht vorzustellen, dass die Apostel nie etwas anderes geschrieben hätten. Warum sollte sie das nicht getan haben? Aber ohne die Anspielung hier überzustrapazieren, kann die Tatsache nicht bezweifelt werden, dass Mitteilungen von inspirierten Männern geschrieben wurden, die nicht notwendigerweise inspiriert waren, um einen Teil der Heiligen Schrift zu bilden. Wir finden eine ähnliche Tatsache im Alten Testament wie zum Beispiel die Bücher Salomos und anderer. Wenn Gott auch nicht alles aufbewahrt hat, so hat Er doch das, was inspiriert war, zum bleibenden Gebrauch bewahrt, worüber seine Propheten zu urteilen befugt waren. Als diese Inspiration für das Alte oder Neue Testament aufhörte, hörten auch die Propheten auf.
Diese göttliche Auswahl ist eine Sache, die wir bewundern können, anstatt Schwierigkeiten zu verursachen. Wären alle Bücher geschrieben worden, die hätten geschrieben werden können, so könnte die Welt sie nicht fassen, wie unser Apostel erklärt. Die Worte und Werke unseres Herrn allein, wenn sie so aufgeschrieben würden, wie sie es verdienten, würde die Welt überfüllt werden (Joh 20,25). Wie wertvoll ist diese allwissende Auswahl, die ein Merkmal der Inspiration ist! Gott ist der einzige Richter darüber, was am meisten Nutzen bringt. Wie wenige sind es, die ihre Bibel wirklich kennen, denen sie lieber ist als ihr Leben! Würde jedes Kind Gottes sie doch gründlich kennenlernen! Würden sie jeden Tag ihres Lebens oft in der Bibel lesen – nicht nur mit frommen Empfindungen und fleißig –, würde jeder echte Christ bekennen, wie weit er davon entfernt wäre, ihre Tiefen zu ergründen. Sie ist immer jenseits des größten Lehrers. Wenn es nur so viele Bücher gäbe, wie es Verse oder sogar Kapitel von gleicher Länge gibt, ist es offensichtlich, dass die Schwierigkeit für den ernsthaften Leser enorm erhöht werden würde.