Behandelter Abschnitt Heb 13,13-14
Sie sollen die Bilder des Wahren besser verstehen: „werden die Leiber außerhalb des Lagers verbrannt“ (V. 11). Nur im Christentum ist die zweifache Wahrheit verwirklicht; im Judentum war sie unbekannt, noch weniger wurde sie genossen. Die beiden Extreme treffen sich im wahren Sündopfer, das auf das Blut hinweist, das für das Heiligste geeignet ist, und auf den Körper, der an der Stelle der Verwerfung außerhalb verbrannt wird. Der Christ hat Zugang zum Heiligtum, aber er teilt mit ihm den Ort der Verachtung hier auf der Erde. So war es auch mit dem Meister und Herrn. „Darum hat auch Jesus, damit er durch sein eigenes Blut das Volk heiligte, außerhalb des Tores gelitten“ (V. 12). Hier ist nicht nur ein Vorbild, sondern eine Tatsache, der Grund für die Ermahnung, die die jüdischen Bekenner damals so nötig hatten und die der Christ zu allen Zeiten brauchte: Müssen wir jetzt nicht noch dringender hinzufügen, wenn die Menschen jüdische Elemente in dieser Verkleidung wieder aufleben lassen?
Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, seine Schmach tragend. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir (13,13.14).
Wir sind nicht von der Welt, wie unser Herr nicht von ihr war; und wie Er nie ihre Bequemlichkeit oder Ehre suchte, sondern ihre Schmach auf sich nahm, so sind wir aufgerufen, seinen Schritten „außerhalb des Lagers“, dem Schauplatz religiöser Ehrbarkeit, zu folgen; wie Hebräer 10,19 und so weiter unsere Freimütigkeit darlegt, durch das Blut Jesu in das Heiligtum einzugehen. Wir sind nun dazu berufen, mit aufrichtigem Herzen und in voller Glaubensgewissheit hinzuzutreten. Das jüdische System bot nicht nur kein solches Vorrecht, sondern verweigerte es allen, sogar dem Hohenpriester, der sich nur einmal im Jahr dem Abbild – der Gegenwart Gottes – nähern konnte, und dann mit schrecklicher Angst, dass der Tod ein Versagen seinerseits rächen könnte. Das war der damalige Weg des Kompromisses.
Und wo sind die Kinder Gottes jetzt in Bezug auf all dies? Sind sie nicht im Allgemeinen ebenso weit davon entfernt, sich auf praktischen Wegen dem Heiligtum zu nähern, wie sie dem Verstand des Menschen und den Ehren der Welt nachlaufen? In der Tat, wie in der Lehre, sind beide Dinge eng miteinander verbunden. Und da die Gnade uns zuerst durch das Blut Jesu vom Heiligtum befreit, werden wir danach umso besser gestärkt, dem Ruf zu gehorchen, zu Ihm hinauszugehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach zu tragen.