Behandelter Abschnitt Heb 13,15-16
Bald musste der ungläubige oder halbgläubige Jude lernen, dass er hier keine bleibende Stadt hatte. Aber das sollte für den Glauben eines Christen immer gelten, ob er nun in Rom oder in London wohnte, wie damals in Jerusalem. Wie Abraham suchen wir nach der Stadt, die nicht auf Sand ruht, sondern „Grundlagen hat“. Aber sie ist „in der Zukunft“ und wird niemals von Menschenhand erbaut werden, so sehr sich die Menschen auch rühmen mögen. Ihr Baumeister und Schöpfer ist Gott, und Christus hat uns darauf vorbereitet.
Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Das Wohltun aber und Mitteilen vergesst nicht, denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen (13,15.16).
Wie ernst wir auch sein mögen, wenn wir die Feindschaft der Welt gegen Gott, seine Gnade, seine Wahrheit, sein Wort und seine Wege sowie unsere eigene Gefahr des Kompromisses oder der Sünde in jeder Form richtig einschätzen, so werden wir doch ermahnt, Ihm beständig Opfer des Lobes darzubringen. Das geschieht durch Christus. Dies bereitet es vor und begründet es. Denn Er ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit; und unser Segen durch ihn ist ebenso vollkommen wie ewig: Erlösung (Heb 5), Erlösung, Erbe (9) und Bund (13), alles ist ewig. Kein Wunder, dass wir aufgerufen sind, Gott zu loben, nicht als Juden hin und wieder, sondern „immerdar“. So fordert der Apostel uns in 1. Thessalonicher 5,18 auf, „in allem zu danken; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus über euch.“ Hier heißt es passenderweise, dass es ein Opfer des Lobes ist, das wir Gott stets darbringen. Ist das so, kann das so sein, wo Menschen unter dem Gesetz stehen? Stehen wir nicht unter der Gnade? Es ist ein Bekenntnis zu seinem Namen und keineswegs unsere eigene Gerechtigkeit, die nur eine Form ist. Aber der Heilige Geist erinnert sorgfältig daran: „Das Wohltun aber und Mitteilen [d. h. von unserer Habe an andere Bedürftige] vergesst nicht“. Es ist eine echte Übung der Liebe und im Glauben, dass es ein Opfer ist, wenn auch von geringerer Art als das Lob Gottes. „Vergesst nicht“; denn es bestand die Gefahr, es zu übersehen. Auch diese Taten waren annehmbar: „denn an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen“, obwohl die des Lobes den höheren Stellenwert haben.