Behandelter Abschnitt Heb 2,5-9
Die Herrlichkeit Christi hat aber noch eine andere Seite. Er ist der Sohn Gottes vor der Erschaffung der Welten, der menschgewordene Sohn Gottes, der auferstandener Sohn Gottes. Er ist Gott; Er ist der Herr. Seine Stellung entspricht seiner göttlichen Würde und bezeugt sie. Aber Er ist auch der Sohn des Menschen; und der moralischen Herrlichkeit seiner Erniedrigung entspricht seine verliehene Herrlichkeit, wie der Brief weiter ausführt, aber mit deutlicher Bezugnahme auf die gegenwärtige Erhöhung in der Höhe unseres Herrn seit dem Kreuz und nicht auf die tausendjährige Zeit, obwohl diese für die Erde in der Zukunft zugesichert ist.
Denn nicht Engeln hat er den zukünftigen Erdkreis unterworfen, von dem wir reden; es hat aber irgendwo jemand bezeugt und gesagt: „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, oder des Menschen Sohn, dass du auf ihn siehst? Du hast ihn ein wenig unter die Engel erniedrigt; mit Herrlichkeit und Ehre hast du ihn gekrönt [und ihn gesetzt über die Werke deiner Hände]; du hast alles seinen Füßen unterworfen.“ Denn indem er ihm alles unterworfen hat, hat er nichts gelassen, was ihm nicht unterworfen wäre; jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen. Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt – so dass er durch Gottes Gnade für alles den Tod schmeckte (2,5–9).
Hier werden die Engel nicht nur unvergleichlich übertroffen, sondern haben überhaupt keinen Platz. Es geht um Unterwerfung und Herrschaft, aber daran sind die Engel nicht beteiligt. Sie dienen, herrschen aber nicht. Der Mensch ist zur Herrschaft berufen. Gott schaute auf seinen Sohn, den Sohn des Menschen. Für Ihn ist der zukünftige Erdkreis bestimmt. Gott hat diesen nicht vergeblich gemacht. Er wusste von Anfang an, dass der erste Mensch versagen würde. Sein Ratschluss ist immer auf Christus gerichtet. Aber Er müsste allein herrschen, wenn das alles wäre; denn alle haben gesündigt und erreichen nicht der Herrlichkeit Gottes. Doch es war immer sein Plan, dass der Mensch bei Gott in der Herrlichkeit Ruhe fände. Dies konnte nur durch den Tod geschehen, den Tod des Herrn Jesus. Sein Tod ist daher der einzig mögliche Treffpunkt, die Lösung aller schwersten Rätsel, die Versöhnung der vollkommenen Liebe mit der unnachgiebigen Gerechtigkeit, der Gnade für den Sünder mit der ungetrübten Herrlichkeit Gottes, der Schwachheit des Menschen und der Macht Satans, des ertragenen Gerichts und des geschlossenen Friedens, des Höchsten, der den niedrigsten Platz im Gehorsam einnahm, um den höchsten Platz zu empfangen, auf einer Grundlage, auf der Er die Schlechtesten, die jetzt mit Ihm geheiligt sind, an seiner Freude durch die Erlösung teilhaben lassen kann. Das sind die Ratschlüsse, das sind die Wege Gottes in Christus.
Man wird feststellen, dass der Mensch, der Sohn des Menschen, in besonderer und passender Weise in den Vordergrund tritt. Es wäre nur ein Name der Schande und der Sünde, wenn der, dem er besonders gehört, nicht der Sohn Gottes wäre, wie es kein anderer ist, als göttlich. Aber wenn dies festgehalten wird, was kann dem Menschen wertvoller sein, wenn er Gott glaubt? Für seine wahre Kraft und seine Wege haben wir sein Wort, den einzig sicheren Maßstab. Nun wird es niemals unbestimmt auf Ihn angewandt. Es ist sein Titel, wenn Er der bewusst und offensichtlich verworfene Messias ist.
Im Neuen Testament taucht dieser Name zum ersten Mal in Matthäus 8,20 auf. So spricht Er von sich selbst zu einem Schriftgelehrten, der ihm folgen wollte, „wohin irgend du gehst“. Das mag für einen Juden, der dem Messias, dem König, der Quelle der Würde und des Lohns, unterworfen ist, in Ordnung sein. Aber der Herr weiß um seine Lage. „Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege.“ „Er kam in das Seine, aber die Seinen nahmen ihn nicht an“ (Joh 1,11). Dies sollte sich in vollem Umfang und auf schreckliche Weise zeigen; aber Er wusste es damals schon und spricht als der, der bereits verworfen ist und der nichts hat. Der Tod am Kreuz würde bald der unbestreitbare und absolute Beweis sein; aber Er erkennt es und drückt es aus, nicht nur durch den Namen, sondern auch durch das, was ihn begleitet, falls jemand seine Bedeutung nicht kennt. Wiederum hat der Sohn des Menschen Gewalt, „auf der Erde Sünden zu vergeben“ (Mt 9,6), und Er beweist es, indem er den Gelähmten auf ein Wort hin aufstehen, sein Bett aufheben und gehen lässt (Mt 9).
Er wird gekommen sein, bevor seine Boten durch die Städte Israels gezogen sind (Mt 10) – eine Mission, die vor jenem Tag wieder aufgenommen wird. In der späteren Phase von Matthäus 11,19 ist der Übergang klar; denn in der feierlichen Anklage von Matthäus 12,32.40, die der Verkündigung der Geheimnisse des himmlischen Reiches vorausging, wurden die Erde und die irdischen Menschen moralisch beurteilt und für untauglich befunden. Jetzt ging es um „den Sämann“, um ein neues System, das Er beginnen würde, und obwohl Satan es wieder verderben würde, was das öffentliche Ergebnis auf der Erde betraf, würde Er doch das Gute schützen und das Böse richten.
Noch nachdrücklicher ist das Zeugnis von Matthäus 16, wo der völlige Unglaube der Juden den Hintergrund bildet, im Gegensatz dazu leuchtet der Glaube des Hauptsprechers der Zwölf hell hervor, der vom Herrn einen neuen Namen erhält und erfährt, dass Christus seine Versammlung auf dem Felsen der Offenbarung des Vaters des Sohnes, des Sohnes des lebendigen Gottes, bauen wird. Damals befahl Er seinen Jüngern, niemandem zu sagen, dass er „der Christus“ und nicht Jesus sei (was absurd und nicht authentisch ist, ein Zusatz von Kopisten, die die Wahrheit nicht kennen). Von da an begann Er ihnen zu zeigen, dass Er vieles leiden würde und getötet und wieder auferweckt werden müsse: Sein offensichtlicher Wechsel, die volle Bedeutung des Sohn des Menschen zu erfüllen, wie in Markus 8,29-31 ausdrücklich betont wird: Lukas 9,20-22.
Das Evangelium des Johannes legt auf seine persönliche Weise dieselbe Wahrheit des Übergangs für den Herrn in Johannes 12 dar, wo Er, nachdem Er sich als der Christus, wie in Sacharja 9,9 geschrieben steht, vorgestellt hat, angesichts der Pharisäer, die noch feindseliger waren, als Er Lazarus aus dem Grab als der lebengebende Sohn Gottes auferweckte, sein Wort an Andreas und Philippus, die für die Griechen sprachen, ist: „Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Joh 12,23.24). Das ganze Gericht ist dem Sohn des Menschen gegeben, der so von denen geehrt werden muss, die ihn als Mensch verachtet haben, weil sie nicht an Ihn als den Sohn Gottes glaubten: Er wird sie alle richten (Joh 5,22.23). So erscheint Er den Juden, wenn Er in den Wolken des Himmels kommt (Mt 26,64); so handelt Er mit den Heiden an jenem Tag (Mt 25,31-46).
Auch im Alten Testament ist es nicht anders. Es ist derselbe Geist, wie die Wahrheit eine ist. Man wird feststellen, dass Psalm 2 ein bedeutendes Zeugnis für seine Sohnschaft als Mensch in Hebräer 1 ist, und dass Psalm 8 hier in Hebräer 2 nicht weniger passend zitiert wird. Auch dies ist nicht zufällig, sondern der Kern, den sie jeweils tragen. Psalm 1 spricht im Rahmen des jüdischen Bundes und stellt die Gerechten den Gottlosen gegenüber, wie das Gericht zeigen wird. Psalm 2 stellt Christus vor, den König des Herrn auf Zion. So lautet der Beschluss. Denn Er ist der Sohn, gezeugt in der Zeit, wie uns hier für sein Reich gesagt wird, vor der Zeit und vor allen Dingen (da Er ihr Schöpfer ist), wie uns an anderer Stelle gesagt wird (Joh 1; Kol 1, Heb 1). Wenn Er darum bittet, wird Er nicht nur Judäa, sondern die Nationen zu seinem Erbe und die äußersten Teile der Erde zu seinem Besitz empfangen. Dies geschieht ist charakterisiert durch ein öffentliches Gericht, wobei Er sie mit einem eisernen Zepter zerschmettert und sie wie ein Töpfergefäß zerschmeißt. Es ist klar, dass dies durch seine Verwerfung seitens der ungläubigen Juden und gesetzlosen Heiden aufgeschoben wird; und wenn es erfüllt wird, wird die Versammlung bei ihm sein und seine Herrschaft in einem verherrlichten Zustand teilen, wie es in Offenbarung 2,26.27 ausdrücklich erklärt wird. Diese weitere Stufe seiner Verwerfung und ihre gesegnete Folge in einer höheren Erhebung und größeren Sphäre, nicht nur als der Messias, sondern als der gedemütigte und verherrlichte Sohn des Menschen, ist genau die Wahrheit, die in Psalm 8 gelehrt wird, wie wir in unserem Brief belehrt werden.
So zeigen uns die einleitenden Psalm 1 und 2 den gerechten Menschen
und den Messias nach der Absicht des Herrn, trotz der sich widersetzenden Könige und
Völker; die folgenden Psalm 3‒7 zeigen, wie sein Geist in den
Umständen und Sorgen der Gerechten wirkt, während Er nicht regiert; und
Psalm 8 schließt diese Reihe mit Christus als dem demütigen Sohn des
Menschen ab, der über alle Dinge gesetzt ist. Wenn Ihm auch der
zukünftige Erdkreis noch nicht unterworfen ist, wie unsere Schriftstelle
sagt, so sehen wir doch, wenn wir Ihn mit Herrlichkeit und Ehre in der
Höhe gekrönt betrachten, im Glauben schon jetzt die göttliche
Herrlichkeit, die in Ihm über den Himmeln steht, das Unterpfand dafür,
dass sein Name bald auf der ganzen Erde als überragend anerkannt werden
wird, wie es wirklich ist. Ohne Christus ist der Mensch in der Tat
schwach und gefallen. Die Engel übertreffen ihn an Macht, und wir
schauen natürlich zum Himmel, zum Mond und zu den Sternen auf, obwohl
sie nur das Werk der Finger des Herrn und
seinen Anordnungen sind. Aber schaut auf den Menschen in Christus! Seine
Schande und sein Leiden am Kreuz sind der Grund für die höchste
Herrlichkeit, die Gott dem Menschen verleihen konnte, der unter alles
hinabgestiegen war und nun über alles erhaben ist, weit das über den
Schwur an David oder die Verheißung an Abram hinausgeht. Es ist die
herrliche Vollendung seiner Erniedrigung wegen des „Leidens des Todes“
(V. 9), wie es hier erklärt wird, und damit kann die Gnade Gottes ihre
volle Wirkung entfalten. Sein gegenwärtiger Platz ist im Himmel,
keineswegs ist Ihm der zukünftige Erdkreis unterworfen, wie die Schrift
selbst sagt; noch weniger ist sein Platz auf dem Thron des Vaters die
Übernahme seines eigenen Throns. Es ist Gott, der gerade den Sohn des
Menschen in sich selbst verherrlicht, der Ihn in Bezug auf die Sünde im
Tod verherrlicht hat. Im Übrigen warten wir, wie Er, auf die Zeiten und
Zeitpunkte, die der Vater in seine eigene Gewalt gesetzt hat. Er ist
selbst und als Mensch in den höchsten Örtern (Dan 7); und wir, die wir
es im Glauben sehen, bezeugen Ihn, seine Leiden und die Herrlichkeiten,
die darauf folgen sollten. Seine unermessliche Überlegenheit gegenüber
den Engeln als Mensch kann nicht angezweifelt werden, auch wenn die Zeit
noch nicht gekommen ist, dass Ihm alles unterworfen ist. Aus
Wie gesegnet und genau sind die hinzugefügten Worte: „so dass er durch Gottes Gnade für alles den Tod schmeckte“ (V. 9)! Dieses letzte Wort anstelle von „Mensch“ scheint der Bedeutung des Zusammenhangs am besten zu entsprechen. Es ist die Sphäre nicht nur als Universum, sondern einschließlich „aller Dinge“, die unter die versöhnende Kraft seines Todes gebracht wurden. Der folgende Vers handelt von Personen, und es wird eine andere Sprache verwendet.
Was dem „zukünftigen Erdkreis3“ besondere Kraft verleiht, ist die unbestreitbare Tatsache, dass das Hauptziel des Briefes darin besteht, die gegenwärtige Herrlichkeit Christi zu beschreiben und aufrechtzuhalten, während Er nach der Vollendung der Erlösung zur Rechten Gottes im Himmel sitzt. Von Anfang bis Ende ist dies offensichtlich und überaus bedeutend. Der Judenchrist, der geneigt war, in irdischen Hoffnungen mit dem Messias oder seinem Thron als Mittelpunkt zu verharren oder zu entgleiten, musste immer wieder an seine tatsächliche Beziehung zu Christus im Himmel erinnert werden. Gleichzeitig fehlt es nicht an Zeugnissen über die Ruhe Gottes, die für sein Volk bleibt (Heb 4), und über den zukünftigen Erdkreis, von dem die in der apostolischen Zeit gewährten Kräfte ein Beispiel und ein Unterpfand waren (Heb 6), für den neuen Bund, der mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda geschlossen werden wird (Heb 8), den wir jetzt nur als das Prinzip haben, nicht dem Buchstaben nach, wohl aber geistlich, in dem vergossenen Blut, das seine Grundlage ist, im Blick auf die zweite Erscheinung Christi (Heb 9), auf den herannahenden Tag (Heb 10), auf den Segen über das Kommende, wenn die Verheißung nicht im Glauben, sondern in der Tat empfangen wird (Heb 11), auf die völlige und geordnete Entfaltung der Herrlichkeit im Himmel und auf der Erde (Heb 12), wenn der Herr nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel erschüttern wird, und auf die tatsächlich gekommene und bleibende Stadt (Heb 13).
Hier haben wir den deutlichsten Beweis dafür, dass, was auch immer die offenbarte Herrlichkeit der Himmel an jenem Tag sein mag (und niemand, der aus Epheser 1, Kolosser 1 und anderen Schriften belehrt ist, würde sie für Christus und die auferstandenen Gläubigen schmälern, sondern darauf bestehen), es doch ein nicht zu entschuldigendes Versehen ist, die Glückseligkeit jenes Tages „den zukünftigen Erdkreis“ zu übergehen. Die Propheten kündigen ihn mit Zuversicht, Freude und Lob an, wie einst das Gesetz und später die Psalmen. Auch das hellste Licht des Neuen Testaments lässt die Erde in der Verkündigung des kommenden Reiches nicht aus, obwohl die Öffnung des Himmels als charakteristischer Glaube und Hoffnung das Höhere natürlich in den Vordergrund stellt. Wenn der Herr seine Jünger zu beten lehrte, dass das Reich des Vaters kommen möge, so versäumte Er nicht, als nächste Bitte hinzuzufügen: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde“ (Mt 6,10). Die Offenbarung des Neuen löscht das Alte nicht aus; denn in der Tat wird Christus an jenem Tag zur Ehre Gottes, des Vaters, die Mitte und das Haupt von beidem sein (Eph 1,10.11).
So ist auch sein Gebet in Johannes 17: Er bittet darum, was sicher vollständig erhört werden wird, wenn Er den Heiligen die Herrlichkeit gibt, die der Vater Ihm gegeben hat (natürlich nicht das, was Ihm persönlich innewohnt und ewig ist), „damit sie eins seien, wie wir eins sind; ich in ihnen und du in mir, damit sie in eins vollendet seien und damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast“ (V. 21b.22). Am Tag der Herrlichkeit wird es eine Frage des „Erkennens“ sein, nicht wie jetzt ein Aufruf zum „Glauben“ (vgl. V. 20.21a). Aber es ist unbestreitbar, dass „die Welt“ wissen wird, wenn sie diese wahrhaft göttlichen Ratschlüsse der Gnade in der offenbarten Herrlichkeit Christi und der Seinen erfüllt sieht. Es gibt nicht weniger die irdischen als auch die himmlischen Dinge im Reich Gottes (Joh 3), die sich von der gegenwärtigen Zeit des Evangeliums ebenso unterscheiden wie von der noch weiter entfernten Ewigkeit mit ihren Bedingungen des völligen und festen Wandels.
Und wie passend ist es, dass „der zukünftige Erdkreis“, auf dem der Herr geboren wurde, auf dem Er sich abmühte, litt und am Kreuz starb, seiner Regierung unterworfen wird, seine Herrlichkeit sieht und unter seinem Zepter mehr Glückseligkeit erfährt, als sie in Elend und Verderbnis unter dem rebellischen Menschen seufzte, der von einem mächtigeren Rebellen als ihm selbst verführt wurde! Das ist sein Verdienst, nicht nur als Schöpfer von allem, sondern auch als Erlöser. Dort wurde Er zu Schanden, dort wird Er verherrlicht werden. Dort haben der Mensch und Satan den Tod und den Fluch gebracht; dort werden Gott und sein Sohn die Erde mit Frieden und Herrlichkeit erfüllen. Wie traurig wäre die Leere, wenn dies nicht so wäre!
Vergeblich irren die Alten und die Modernen vom Wort ab und verdrehen diese Schriftstelle, indem sie sie auf den Zustand der Versammlung unter dem Evangelium beziehen. Offensichtlich kennzeichnet der „zukünftige Erdkreis“ die Welt, in die Gott den Erstgeborenen hineingebracht hat (Heb 1,6). Das ist ihr zukünftiger Zustand; keine Verwirrung oder Argumentation kann sie legitimerweise zu einem himmlischen und geistlichen System machen. Das ist unser Zustand des Evangeliums und der kirchlichen Vorrechte. Es gibt auch keine Schwierigkeit in dem folgenden Satz: „von dem wir reden“ (V. 5). Denn es geht um die zukünftige Unterwerfung dieses zukünftigen Erdkreises unter den zweiten Menschen und nicht unter die Engel. Zweifellos handelt es sich nicht um den ewigen Zustand, in dem Er das Reich an seinen Gott und Vater übergibt (1Kor 15,24). Es ist seine Herrschaft, bis Er alle seine Feinde als Schemel unter seine Füße gelegt hat, den Tod als letzten von allen. Es ist nicht die Zeit, in der Er als Hohepriester im Himmel denen dient, die auf der Erde leiden und seinen Beistand und sein Mitgefühl brauchen. Es ist nicht der Zustand des Evangeliums, sondern das Tausendjährige Reich, das zwischen dem Evangelium im Jetzt und der Ewigkeit, die alles abschließen wird, liegt. Es ist die Welt oder der zukünftige Erdkreis unter der offenkundigen Macht und dem Reich des Herrn Jesus, des verworfenen Messias, doch des Sohnes des Menschen, der erhöht wurde, um über alle Völker, Nationen und Sprachen zu herrschen.
3 Dass ἡ οἰκουμένη „den zukünftigen Erdkreis“ oder die Welt bezeichnet, sei es so wie er ist oder wie er im kommenden Zeitalter sein wird, und weder Himmel noch Ewigkeit, noch einen evangelischen oder kirchlichen Zustand, wird aus einer Untersuchung seines Vorkommens deutlich (Mt 24,14; Lk 2,1; 4,5; 21,26; Apg 11,28; 17,6.31; 19,27; 24,5; Röm 10,18; Heb 1,6; 2,5; Off 3,10; 12,9; 16,14).↩︎