Ich habe mich aber im Herrn sehr gefreut, dass ihr endlich einmal wieder aufgelebt seid, meiner zu gedenken; obwohl ihr auch meiner gedachtet, aber ihr hattet keine Gelegenheit (4,10).
Sie hatten dem Apostel Paulus zu einer früheren Zeit Liebe erwiesen, wie wir nachher finden (4,16), wo er „den Anfang des Evangeliums“ mit „endlich“ vergleicht.
Die Philipper waren von Gott begünstigt worden und hatten dem Apostel in der Anfangszeit ihre Liebe erwiesen. Er hatte sie nicht vergessen. Es scheint, dass er nur selten etwas von den Heiligen Gottes empfangen hat, vielleicht weil er selbst unter ihnen nur wenige traf, denen er hätte vertrauen können. Es hätte wegen ihres Mangels an geistlichem Gespür Unheil angerichtet. Sie hätten sich vielleicht etwas dabei gedacht, oder das Evangelium hätte in ihren Köpfen oder bei anderen dadurch gelitten. Aber die Philipper waren einfältig und geistlich genug, und wir wissen, welch zarte Gefühle die Kraft des Geistes hervorbringen kann. Daher hatten sie das Vorrecht, für seine Bedürfnisse zu sorgen. Darauf spielt der Apostel an, und zwar mit einem überaus herzlichen Gefühl seinerseits. Er fühlte, dass das Wort „endlich“ als eine Art Vorwurf ausgelegt werden könnte, als ob sie ihn für eine lange Zeit vergessen hätten. Er beeilt sich deshalb hinzuzufügen: „aber ihr hattet keine Gelegenheit“ (4,10). Andererseits hütet er sich davor, dass sie annehmen könnten, er wolle mehr von ihnen.