Behandelter Abschnitt Phil 4,5-6
Lasst eure Milde kundwerden allen Menschen; der Herr ist nahe. Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden (4,5.6).
Zum Gebet kommt die Danksagung hinzu, weil sie dem Herrn zusteht. Das Herz soll nicht vergessen, an welchen Gott wir unsere Bitten richten. Im Vertrauen darauf sollen wir Ihm danken, auch wenn wir unsere Wünsche vor Ihm ausbreiten. Aber er hatte zuvor gesagt: „Lasst eure Milde kundwerden allen Menschen.“ Angenommen, es gibt jemanden, der gesehen hat, dass wir ein wenig aus dem Gleichgewicht geraten sind, indem wir auf unseren Rechten bestanden, real oder eingebildet, etwas, das der Sanftmut Christi widersprach, sollten wir uns dann nicht gedemütigt fühlen und eine frühe Gelegenheit ergreifen, um das abzuwischen, was diesem Mann einen falschen Eindruck vermittelt haben mag? Gott möchte, dass unsere Bereitschaft, nachzugeben und nicht zu widerstehen, bekannt wird, und das nicht manchmal oder bei einigen Personen, sondern bei allen Menschen. Mit Milde meint der Apostel jenen Geist der Sanftmut, der nur dort sein kann, wo der Wille nicht aktiv für das arbeiten darf, was wir vielleicht wünschen. Und welch ein Grund, warum wir nicht darauf bedacht sein müssen, einen Anspruch geltend zu machen, sogar wenn wir Recht haben! „Der Herr ist nahe.“ Wo das glückliche Empfinden vorhanden ist, dass man das tut, was Gott gefällt, da ist in der Regel die Bereitschaft des Vertrauens auf den Herrn, die die Angst beiseiteschiebt und alles in seine Hände legt. Außerdem kommt Er bald.