Er wird alles bewirken, was Ihm entspricht. Er wird jeden Wunsch segnen, wo immer es ein wahres Zeugnis für Ihn selbst gegeben haben mag. Er wird es an jenem Tag in die Tat umsetzen. „Der Herr ist nahe.“ Er ist noch nicht gekommen, aber wir können jetzt zu Ihm gehen und Ihm alle unsere Bitten vorlegen, in der Gewissheit, dass Er nahe ist, dass Er kommen wird. Und was ist das Ergebnis? und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus (4,7).
Wenn das Herz Gott alles anvertraut, was es bedrücken würde, ist die Folge, dass sein Friede, der Friede, in dem Er sich bewegt und lebt, uns vor dem Eindringen all dessen bewahrt, was uns belasten würde. Die Quellen der Sorge werden in den Schoß des Herrn geworfen, und der Friede Gottes selbst, der allen Verstand übersteigt, wird unser Schutz.
Wo immer wir die Gnade haben, vor Gott auszubreiten, was uns versucht hätte (wenn wir daran gedacht und es vor unserem Geist gehalten hätten), da ist unfehlbar sein eigener Friede die Antwort Gottes darauf. Die Erregungen kommen zur Ruhe, und das Wirken des Verstandes, was sonst Böses hervorbringen würde. Daher wird alles durch den Frieden Gottes selbst beruhigt.
Der Friede wird in der Heiligen Schrift auf mehrere Arten betrachtet. Der Friede Gottes hat hier nichts mit der Läuterung des Gewissens zu tun. Es geht um die Bewahrung von Herz und Sinn. Wo das Gewissen noch belastet ist, gibt es nur einen Weg, Frieden zu finden: „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus“ (Röm 5,1). Die Sünde war da, und wie sollte die moralische Natur und Majestät Gottes über die Sünde gerechtfertigt werden?
Fern von Gott, auf allen unseren Wegen im Krieg mit Gott, wie konnten wir da Frieden mit Ihm haben? Die einzige Tür, durch die wir, arme Feinde, aus einem solchen Zustand in den Frieden mit Gott gelangen können, ist der Glaube an das Zeugnis, das Er über seinen Sohn gegeben hat. Aber das ist „Frieden mit Gott“, nicht „der Friede Gottes“. Wenn ich mich bemühe, Trost für mein Gewissen zu bekommen, indem ich meine Not vor Gott ausbreite, gibt es niemals völlige Ruhe für das Gewissen. Das einzige Mittel, das geeignet ist, dem von Sünde Geplagten Ruhe zu geben, ist der Glaube an Gottes Zusicherung, dass die Sünden durch das Blut ausgelöscht sind und die Sünde im Kreuz des Herrn Jesus Christus vollkommen gerichtet worden ist. Durch Ihn werden alle, die glauben, gerechtfertigt. Wenn sich der eigene Zustand auch nur einen Augenblick damit vermischt, ist es eine Täuschung, auf solchem Boden auf Frieden mit Gott zu rechnen. Wenn ich aber an Christus glaube und an das, was Er getan hat, kann ich kühn sagen, dass es Christi Verdienst ist, dass auch meine Sünden vergeben werden. Deshalb kann ich hinzufügen: „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott“ (Röm 5,1). Der Wert liegt nicht im Glauben, sondern in unserem Herrn Jesus Christus. Man kann den Segen nicht bekommen, ohne zu glauben, aber er ist eine Antwort auf den Wert Christi in Gottes Augen.
Aber neben diesem feststehenden Frieden, den wir durch das Werk Christi haben, gibt es den praktischen Frieden Gottes, der nichts mit der Vergebung der Sünden zu tun hat (auch wenn man ihn als feststehende Sache zur Grundlage nimmt), sondern mit den Umständen, durch die der Gläubige Tag für Tag geht. Paulus war im Gefängnis, als er an die Philipper schrieb, und unfähig, die Versammlungen aufzubauen oder im Evangelium zu arbeiten. Er mag im Geist niedergeschlagen gewesen sein, aber er war nie glücklicher in seinem Leben. Wie kommt das? Weil er, anstatt ängstlich und beunruhigt zu sein über die Gefahr der Versammlung und die Bedrängnisse einzelner Menschen, über Menschen, die verlorengingen, sie in Verbindung mit Gott betrachtete, anstatt sie in Verbindung mit sich selbst zu betrachten. Wenn Gott über diese Dinge im Frieden war, warum sollte er es nicht auch sein? So hatte das einfache Mittel, alles vor Gott auszubreiten und sich selbst in den Schoß seines Vaters zu werfen, zur Folge, dass der Friede Gottes sein Herz und seinen Geist bewahrte. Das war auch nichts Besonderes für den Apostel. Er stellt es den Gläubigen als das vor, was auch ihr Teil sein sollte. Es ist offensichtlich, dass es keinen Raum für Ängste gibt. Gott möchte nicht, dass seine Kinder durch die Umstände belastet oder beunruhigt werden. Bis der Herr kommt, ist dies die gesegnete Quelle der Erleichterung. Gott ist hier am Werk, und sein Friede bewahrt unsere Herzen und unseren Sinn in Christus Jesus, wo wir Ihm die Ehre und unser Vertrauen geben.
Aber selbst das ist nicht alles, denn es gibt noch andere Dinge, die uns neben Ängsten und Sorgen beanspruchen oder prüfen. Da ist unser gewöhnliches christliches Leben; was kann uns darin stärken? Hier ist das Wort, der apostolische Rat: