mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe (4,2).
Es bestand die Gefahr des Gegenteils: Das geistliche Vorrecht könnte dazu missbraucht werden, die Gläubigen aufzublähen. Deshalb begegnet er dem und zeigt ihnen den einzig richtigen Umgangston, der dem Christen entspricht. „Mit aller Demut und Sanftmut“. Es ist eine gesegnete Sache, Eifer zu finden; aber was kann den Wandel eines Christen zurechtbringen, der in Demut und Sanftmut versagt? Es gibt eine Zeit, fest zu sein, und eine Zeit, nachgiebig zu sein, aber weder Gabe noch Stellung können die rechtfertigen, die zu meinen scheinen, dass in ihrem Fall die Ermahnung zur Sanftmut und Demut nicht angebracht ist. Andererseits müssen wir darauf achten, dass es nicht nur Sanftmut in der Art und Weise oder Demut im Wort ist, denn Gott sucht in uns nach dem, was echt ist. Zu oft verdeckt eine solche Demut nur den tiefsten Stolz, denn von Liebe und dem Geist Christi wird am meisten geredet, wo sie am wenigsten vorhanden sind. Hüten wir uns daher vor solch eitlem Gehabe.