Behandelter Abschnitt Gal 3,21-22
Unter dem Gesetz finden wir Gott und den Menschen als die beiden Vertragsparteien, und wir haben auch einen Mittler zwischen den beiden. Mose stand also zwischen Gott und den Menschen, und was ist das Ergebnis? Gottes Teil war sicher und gesund, aber der Mensch brach zusammen. Und so war es, ist es und muss es sein; und dies nicht durch irgendeinen Fehler im Gesetz, sondern durch die Schuld und das Böse des Menschen. Das Gesetz ist wie eine Brücke, die noch so stark sein kann, aber letztendlich auf keinem Fundament ruht. Es kann nur einen Ausgang geben. So ist es auch mit der Prüfung des Menschen unter dem Gesetz. Das Gesetz hängt nicht von Gott allein ab, außer als Forderung; aber, Gott sei Dank, die Verheißung tut es. Unter dem Gesetz ist der Mensch in gewissem Sinn der Hauptakteur. Er erbringt die Leistung an Gott, nicht Gott an ihn. Als Gott hingegen Abraham das Land versprach, sagte Er nicht: „Es muss davon abhängen, was du tust.“ Es war sein eigenes freies, absolutes Geschenk. Im Gesetz gibt es zwei Parteien, und die ganze Sache geht in die Brüche, weil der Mensch der ist, um den sich praktisch alles dreht; und was kann man ihm zutrauen? Bei der Verheißung gibt es nur eine Partei, und es kann keinen Zusammenbruch geben, weil Gott nicht versagen oder lügen kann: Seine Verheißung muss erfüllt werden. Das ist also die schlüssige Argumentation des Apostels: „Ein Mittler aber ist nicht Mittler von einem“, das heißt, wo eine gesetzliche Vermittlung erforderlich ist, müssen notwendigerweise zwei Beteiligte sein, von denen einer der Sünder ist, und so ist alles verloren. „Gott aber ist einer.“ Das ist der Charakter und die Kraft der Verheißung. Gott steht allein, bewirkt alles, was Er sagt, und der Gläubige hat nur zu danken, den Segen zu genießen und zu versuchen, würdig und konsequent damit zu leben.
Ist nun das Gesetz gegen die Verheißungen Gottes? Das sei ferne! Denn wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das lebendig zu machen vermöchte, dann wäre wirklich die Gerechtigkeit aus Gesetz. Aber die Schrift hat alles unter die Sünde eingeschlossen, damit die Verheißung aus Glauben an Jesus Christus denen gegeben würde, die glauben (3,21.22).
Da waren die Kinder Israel, und das Gesetz hatte sie alle zusammen unter die Sünde eingeschlossen. Und das, „damit die Verheißung aus Glauben an Jesus Christus denen gegeben würde, die glauben“ (V. 22). Nicht den Juden als solchen, sondern „denen, die glauben“.