Der Apostel hatte nun die ernste Verantwortung des Arbeiters und die Unangemessenheit aller Prahlerei der Menschen gezeigt, da alle Dinge ebenso wahrhaftig ihnen gehörten, wie sie Christus und Christus Gott gehörten. Es war jedoch notwendig, die Beziehungen der Diener noch deutlicher vorzustellen, und das tut er am Anfang unseres Kapitels.
Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes (4,1).
Der Apostel ist darauf bedacht, sich selbst und auch Apollos so zu charakterisieren. Sie waren die offiziellen Diener Christi, nicht nur er und Kephas, die Apostel waren, sondern er und Apollos, von denen Letzterer sicherlich keine solche apostolische Stellung hatte.
In der Tat könnte nichts einfacher sein als die Art und Weise, wie dieser Bruder aus Alexandrien im Werk des Herrn weitergeführt wurde, nachdem er es begonnen hatte, als er das geringste Licht besaß (die Taufe des Johannes) und danach keinen formelleren Lehrern als den gottesfürchtigen Priscilla und Aquila verpflichtet war. Aber da er ein beredter Mann und mächtig in der Schrift war, trug er viel zu denen bei, die durch die Gnade glaubten, besonders in den Kontroversen, die mit den Juden aufkamen. Von Ephesus ging er bald darauf nach Korinth. So können wir verstehen, wie leicht eine solch vornehme Person dem Geschmack nicht weniger Christen in jener Stadt gefiel, deren Parteigeist ihn (ohne das geringste Dazutun seinerseits) gegen Paulus oder Petrus aufbrachte. Andererseits wollte der Apostel in der heiligen Freiheit der Gnade Apollos keineswegs herabsetzen – im Gegenteil, er stellte ihn auf eine Stufe mit sich selbst, und zwar nicht bloß als Knechte (δούλους), sondern als Diener Christi. Sie waren also nur Ihm gegenüber verantwortlich. So waren sie auch ὑπήρεται (Amtsdiener) und Verwalter der Geheimnisse Gottes. Dies war ihre Pflicht gegenüber der Verwaltung Gottes – die Speise zur rechten Zeit bereitzustellen, besonders jene Wahrheit, die für das Neue Testament am deutlichsten charakteristisch ist.