William Kelly
Kommentar von William Kelly (übersetzt mit DeepL)
1Kor 3,16Kommentar zu 1. Korinther 3,16
Behandelter Abschnitt 1Kor 3,16-23
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und solche seid ihr. Niemand betrüge sich selbst. Wenn jemand unter euch meint, weise zu sein in diesem Zeitlauf, so werde er töricht, um weise zu werden. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott; denn es steht geschrieben: „Der die Weisen fängt in ihrer List.“ Und wiederum: „Der Herr kennt die Überlegungen der Weisen, dass sie nichtig sind.“ So rühme sich denn niemand der Menschen, denn alles ist euer. Es sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei Welt oder Leben oder Tod, es sei Gegenwärtiges oder Zukünftiges: alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes (3,16–23).
So hat Gott seinen Tempel auf der Erde jetzt so sicher wie einst in Israel. Aber das wird oft von denen nicht gesehen, die bekennen, dass die alte levitische Ordnung aufgehoben und vergangen ist, und dass das Bemühen, sie seit dem Erlösungswerk wieder nachzuahmen, ein Wegwenden von der Gnade und Wahrheit Gottes bedeutet, die jetzt in Christus gekommen ist und im Evangelium verkündigt wird und sich im Christen und in der Versammlung zeigt. Es war immer die Gegenwart Gottes, die den Tempel Gottes ausmachte. Nicht die Kostbarkeit der Steine, noch die Pracht des Goldes oder Silbers, sondern die Wolke, in der der Herr herabkam, war seine wahre Herrlichkeit, als Israel sich rühmen konnte, dem Mächtigen Jakobs eine Wohnung in seiner Mitte zu geben. So ist es jetzt nicht nur so, dass es Christen gibt, sondern Gott hat sein Haus oder seinen Tempel. Es ist die Versammlung, nicht die Individuen als solche betrachtet, sondern die, die für den Zweck zusammengefügt sind in der Kraft des Geistes (siehe Eph 2,22). Der Geist wohnt zweifellos in jedem Gläubigen; aber das ist eine andere Wahrheit und ebenso sicher aus Gottes Wort: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und dass der Geist Gottes in euch wohnt?“ (V. 16). Wie ernst ist die Tatsache, dass eine göttliche Person, der Heilige Geist, dort wohnt, wo Christen sind; und das, so kann man hinzufügen, aufgrund der Erlösung! Denn es war nie so, bis das Werk Christi vollbracht war und Er in die Höhe zurückkehrte und den Heiligen Geist herabgesandt hat, um in den Gläubigen zu sein und für immer bei ihnen zu bleiben. Es ist das Zeugnis Gottes für die Wirksamkeit seines Opfers. Was auch immer die Gnade und die Segnungen und Privilegien vorher waren, all das konnte nicht sein, bis das Blut vergossen wurde, das für immer versöhnt. Nun kommt der Geist Gottes dorthin, wo man dieses Blutvergießen bekennt; und dort wohnt Er und macht die, die sich zu Christus und seinem Werk bekennen, zu Gottes Tempel.
Aber es ist sehr zu beachten, dass der Apostel hier die Gefahr nicht nur der Unwirklichkeit, sondern der Verunreinigung aufzeigt. Es gibt solche, die weise und gut bauen; es gibt solche, die, indem sie sich zu seinem Namen bekennen, auf dem einen und einzigen Fundament wertlose Materialien bauen. Aber es gibt noch Schlimmeres. Da ist der Feind am Werk, der Menschen benutzt, die den Namen des Herrn tragen, um zu verderben oder zu zerstören (das gleiche Wort). Denn Gott spricht von der bösen Lehre nach der ihr eigenen Natur, wenn sie ungehindert wirkt; und das ist das einzige, bleibende Ergebnis der falschen Lehre. Wer sie lehrt, der verdirbt und zerstört; und wer den Tempel Gottes zerstört (oder verdirbt), den wird Gott zerstören. Das ist ein schreckliches Ende! Doch gibt es nicht eine Ursache? Ist sie nicht ausreichend? Könnte der heilige Gott anders empfinden oder handeln? Es ist vergeblich, sich auf die Liebe zu berufen; denn in Wahrheit ist das richtende Schlagen der Liebe in der Sorge um die geliebten Gegenstände über alles zu fürchten. Und wie ist Gott nicht über das Böse betrübt, das den heiligen Tempel verunreinigt, in dem sein Geist wohnt in der moralischen Schönheit und Ehre des Werkes Christi am Kreuz? Er wird mit Sicherheit diejenigen vernichten, die Satan – unter welchem Deckmantel auch immer – auf diese Weise einsetzt, um die Ströme des Lebens und des Segens für die Menschen zu verunreinigen, ja, um den Tempel zu verderben, in dem Er selbst wohnt.
Man betrügt sich selbst, wenn man irgendeinen Grund zur Beschönigung des Bösen zulässt. Menschen, die so – ich will nicht sagen, nur das christliche Gefühl, sondern – das allgemeine Gewissen schwächen, die können unter denen gefunden werden, die den Namen des Herrn bekennen; aber, so fadenscheinig sie auch scheinen und so schön sie auch sprechen mögen, es ist nicht die Weisheit Gottes in Christus, sondern die dieses Zeitalters, das zunichte werden wird. Wie unvergleichlich besser und sicherer ist es, töricht zu werden, damit man weise sein kann! Solch einen Weg ging der Apostel, gehorsam gegenüber der himmlischen Sicht der Dinge. Schien er nicht töricht in den Augen aller, mit denen er brach? War er nicht weise, was auch immer ein Festus sagen mochte? Was und wo ist nun Festus? Wo sind Agrippa und Bernice? Und der Hohepriester und die anklagenden Ältesten der Juden? Sie hielten sich für weise; und so taten es auch andere, die in die Versammlung in Korinth die Weisheit der Schulen einführten, um dem Kreuz auszuweichen und bei den Männern der Zeit gut dazustehen.
Aber überall, draußen noch mehr als drinnen, ist die „Weisheit der Welt Torheit bei Gott“; doch nirgends ist ihr Charakter so entblößt, nirgends ihre Nachsicht so gefährlich, wie im Tempel Gottes – der Versammlung. So steht es in Hiob 4,13 und Psalm 94,11 geschrieben. Es macht keinen Unterschied, ob man auf die Vergangenheit oder auf das Reich Gottes blickt: Weder können menschliches Geschick noch weise Überlegungen in Gottes Tempel passen, noch entgehen diejenigen, die dort damit umgehen, seinem Gericht. Und warum sollten sich die rühmen, die mit Christus alles haben? Denn so ist es in der Tat in der Gnade Gottes: „denn alles ist euer. Es sei Paulus oder Apollos oder Kephas, es sei die Welt oder das Leben oder Tod, es sei das Gegenwärtiges oder Zukünftiges: alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes“ (V. 22.23). Wir haben alles, und das im Überfluss, nicht nur alle diejenigen, die das Fleisch als Rivalen aufstellen würde, sondern alle gegenwärtigen und zukünftigen Umstände, die jetzt durch die Gnade Christi unser sind und wir sein sind, so wie Er Gottes ist, für immer und zu seiner Verherrlichung. Wie gesegnet und unendlich sind doch diese Verbindungen, die das Fleisch übersieht und die Welt in ihrer selbstgenügsamen Nichtigkeit als nichts behandelt!